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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes
Autoren: Karen Robards
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und täuschte immer noch Bewußtlosigkeit vor. Sie war mit Sir Edward allein in der Kutsche. Der andere Mann hatte sich offensichtlich zu dem Kutscher gesellt, und sie zögerte, die Augen zu öffnen und sich Sir Edward zu stellen. Aber sie wußte eines: Sie würde es nicht länger zulassen, daß er sie mißbrauchte. Sie mußte an ihr Kind denken.
    Die Kutsche holperte durch ein tiefes Schlagloch, und Caitlyn biß sich auf die Zunge. Überrascht von dem plötzlichen Schmerz, stieß sie einen Schrei aus und öffnete die Augen. Sir Edward musterte sie.
    »Ich dachte mir fast, daß du wach bist, meine Liebe. Die Dosis war nicht hoch genug, als daß du so lange bewußtlos hättest sein können.«
    Caitlyn sagte nichts, sondern sah ihn nur an.
    »Ich vermute, du trauerst diesem d'Arcy nach. Wie schade, daß du seine Hinrichtung versäumt hast!«
    »Wie schade, daß ich nicht noch einmal zugestochen habe!«
    Sir Edward bedachte sie mit dem grausamen Lächeln, das sie kennen und fürchten gelernt hatte. Sie richtete sich stolz auf. Jetzt, da er keine Gewalt mehr über sie hatte, würde er feststellen, daß er es ganz und gar nicht leicht mit ihr haben würde.
    »Ja, von deinem Gesichtspunkt aus sicherlich. Aber im Leben bekommt man nie eine zweite Chance, nicht wahr? Und die Tatsache bleibt bestehen, daß du mich nur verwundet hast, und ich habe mich schon wieder ganz gut davon erholt. Aber du wirst dafür bestraft werden, hart bestraft!« Er genoß sichtlich jedes Wort.
    »Eines Tages werde ich Euch umbringen.« Das war eine Feststellung, keine Drohung, und für einen Moment verschwand das Lächeln von seinem Gesicht - aber nicht für lang.
    »Weißt du, ich glaube, du gefällst mir so fast noch besser. Es wird viel mehr Spaß machen, dir Gehorsam beizubringen.«
    Er legte ihr mit beiläufiger Vertrautheit eine Hand auf die Brust. Obwohl sie wußte, daß er es nur tat, um seine Macht über sie zu demonstrieren, konnte sie seine Berührung nicht ertragen. Sie spuckte ihm mitten ins Gesicht.
    »Du Miststück!« Er zuckte und funkelte sie an, als er sich langsam ihre Spucke abwischte. Dann lächelte er, holte aus und schlug sie mit aller Kraft ins Gesicht.
    Caitlyn schrie auf, als ihr Kopf zur Seite flog. Sie schmeckte Blut, ihre Lippe war aufgeplatzt. Ihre Wange brannte, als sie sich stolz aufrichtete, und er holte aus, um sie noch einmal zu schlagen.
    »Brrr! Was zum Teufel - brrrr!« Der unterdrückte Fluch des Kutschers und das plötzliche Anhalten ihres Gefährts lenkten ihn ab.
    »Was ist da vorne los?« brüllte er aus dem Fenster, und Caitlyn sank erleichtert in die Polster zurück.
    »Da sind Männer auf der Straße - Aufständische, so wie es aussieht, Sir. Sie haben die Straße blockiert.«
    »Fahr durch!« befahl Sir Edward, als Caitlyn das vertraute Kommando hörte:
    »Geld oder Leben!«
    »Connor!« schrie sie und rutschte über den Sitz zum Fenster. »Connor, ich bin hier!«
    »Zurück, du Schlampe!« fuhr Sir Edward sie an, und sein Schlag ließ sie in den Sitz zurückfallen. Die Tür wurde aufgerissen, noch ehe die Kutsche zum Stillstand gekommen war, und Connor stand in der Öffnung, mit einem zu allem bereiten Ausdruck im Gesicht. Caitlyn wußte sofort, daß er den Schlag mit angesehen hatte. Noch während er sie besorgt musterte, packte er Sir Edward am Kragen und zerrte ihn aus der Kutsche.
    »Er hat ein Schwert, paß auf!«
    Connors Hand schloß sich über Sir Edwards Handgelenk und drückte zu, bis dieser aufschrie und das Schwert zu Boden fiel.
    »Für diesen Schlag werdet Ihr teuer bezahlen!« sagte Connor zähneknirschend. Er packte ihn am Mantelkragen und zog ihn ein Stück von der Kutsche weg, wo er jemandem, den Caitlyn nicht sehen konnte, befahl, auf ihn aufzupassen. Sir Edward stand wie erstarrt. Sie nahm an, daß eine Pistole auf sein Herz gerichtet war.
    »O Connor!« Sie ließ sich mit einem erleichterten Lächeln in den Sitz zurücksinken, und er begann mit Sir Edwards eigenem Schwert, das er an sich genommen hatte, ihre Fesseln zu durchschneiden.
    »Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt, mein Liebling! Als wir zu dem Platz gekommen sind, wo wir euch treffen sollten, und von Vater Patrick mit der Nachricht empfangen wurden, daß man dich entführt hat. . . Nun, ich hoffe, ich werde nie mehr in meinem Leben so einen Morgen durchmachen müssen!«
    »Wie hast du mich schließlich gefunden?«
    »Ein paar Männer haben alles beobachtet und sich einen der Kerle geschnappt. Vater
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