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Im Tal des wilden Eukalyptus

Im Tal des wilden Eukalyptus

Titel: Im Tal des wilden Eukalyptus
Autoren: Inez Corbi
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Land selbst sie umarmen. Etwas in ihr löste sich, fiel von ihr ab und entzündete eine kleine Flamme der Freude in ihrem Bauch. Und ihr Herz wurde weit.
    *
    Ningali blieb stehen und schaute zurück auf die vertrauten Hügel und Bäume und auf die Berge dahinter, über denen der Dunst wie ein bläulicher Schleier hing. Dann bückte sie sich, grub ihre Finger tief in die Erde und nahm eine Handvoll davon auf. Spürte das Leben darin, die Verbindung zum zeitlosen Beginn allen Seins. Es fühlte sich gut an. Warm. Lebendig.
    Sie wusste nicht, wie lange sie fort sein würde. Zeit war nicht wichtig während dieses Weges, den sie auf den Pfaden der Ahnen wandern würde, durch Flüsse und Täler, über Felsen und Gras. Das Land rief nach ihr wie eine Mutter nach ihrem Kind. Und wenn sie zurückkam, würde sie ihre Aufgabe als Schamanin des Clans aufnehmen.
    Plötzliches Flügelrauschen ließ sie nach oben blicken. Eine Krähe, schwarz wie verkohltes Holz, flog so dicht über sie hinweg, dass ihre Flügelspitzen sie fast streiften. Der Vogel landete auf einem Ast und beobachtete Ningali mit klugen dunklen Augen.
    Augen, die sie an ihren Vater erinnerten.
    Ningali neigte leicht den Kopf und lächelte. Dann machte sie sich auf den Weg.

Nachwort und Dank
    Gouverneur Kings Worte über Pemulwuy sind überliefert: »Obwohl er für die Kolonie eine schreckliche Plage war, so war er doch ein tapferer und unabhängiger Charakter.« Noch heute ist unklar, wer den ersten Widerstandskämpfer Australiens erschoss – mal spricht man von Siedlern oder Sträflingen, dann wieder von Konstablern oder einem Schiffsmaat. Ich habe mir die Freiheit genommen, den fikt iven Major Penrith dafür verantwortlich zu machen.
    Der abgetrennte Kopf des großen Kriegers, der nach England geschickt wurde, ist heute verschollen.
    Pemulwuys Sohn Tedbury, der ein gerngesehener Gast bei den Macarthurs war, führte den Kampf seines Vaters für weitere acht Jahre fort. Auch ihn ereilte ein früher Tod: 1810 wurde er von einem Siedler erschossen.
    Was D’Arcy Wentworth angeht, so habe ich mir erlaubt, ihn für einige Monate auf die Reise zu schicken. Meines Wissens hat er allerdings weder John Macarthur einen Teil der Strecke nach England begleitet noch für Elizabeth Mac­arthur Schafe aus Kapstadt mitgebracht – das tat John selbst, als er 1805 nach Australien zurückkehrte.
    Einige der Gedanken Ningalis – ebenfalls einer fiktiven Figur – aus Kapitel 8 stammen, wenn auch leicht verändert, aus dem »Spiritual Song of the Aborigine« von Hyllus Maris.
    Den Namen »Australien« verdankt das ehemalige Neuholland tatsächlich Matthew Flinders, der als Erster den gesamten Kontinent umsegelte. Sowohl in Sydney als auch in Donington, Flinders’ Geburtsort in England, ist neben Flinders’ Statue auch die seiner treuen Katze Trim zu sehen.
    Und noch ein Tier ist erwähnenswert: Der seltsame Voge l, dem Moira auf ihrer Flucht mit Joey begegnet, ist ein Leierschwanz (so genannt, weil die ersten Präparatoren den Vogelschwanz in Form einer Leier formten); dieser Vogel kann tatsächlich alle Arten von Lauten täuschend echt nac hmachen – in unseren Tagen sind das neben tierischen und menschlichen Stimmen auch die Geräusche von Kettensägen , Handyklingeln und das Klicken von Kameraverschlüssen.
    Die Sydney Gazette and New South Wales Advertiser, die erste Zeitung Australiens, erschien mit kurzen Unterbrechungen von 1803 bis 1842 – gegründet und herausgegeben von George Howe.
    Die neue Freiheit der Katholiken in Australien war dagegen nur von kurzer Dauer. Gouverneur King hielt Vater Dixon für mitverantwortlich für die große Rebellion irischer Sträflinge, die 1804 in Castle Hill stattfand, und zog die Erlaubnis, die Messe zu feiern, wieder zurück. Bis ein katholischer Priester erneut praktizieren durfte, sollte es noch sechzehn weitere Jahre dauern.
    Mein herzlichster Dank gilt Katja – fürs Aufstöbern logischer Fehler, sprachlicher Schnitzer und stundenlanges Ideen-Brainstorming; meiner Mutter – für viele kleine Anregungen und Ratschläge; und natürlich Stefan – fürs Rücke n freihalten und sein »Das ist doch alles kein Problem« und die Präsentation einer möglichen Lösung, wenn die Autorin sich mal wieder in einer Plot-Frage
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