Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
Weder Mrs. Poole noch Mrs. York wurden erwähnt.
    A. Sibson, Antiquitätenhändler, war auch aus der Geschichte weggelassen worden. Weder Beatrice noch Leo sahen einen Sinn darin, ihn den Behörden auszuliefern. Er hatte seine Verletzung überlebt und bereitete sich auf einen längeren Aufenthalt in Italien vor.
    »Ein bißchen elaborat«, sagte Leo, »und auch etwas zu glatt.«
    »Es ist ja nicht so, als würde sie jemand in Frage stellen, Mylord. Ihr seid schließlich der Earl auf Monkcrest, bekannter Experte für legendäre Antiquitäten.«
    »Das entscheidende ist, daß weder Mrs. Poole noch Mrs. York im Verlauf dieser Affäre ruiniert wurden.«
    »Ruiniert.« Beatrice erstarrte. Sie sah zu einem ordentlich ge-bündelten Manuskript, das hoch oben auf einem Bücherregal lag.
    »Ruiniert.«
    Leo runzelte die Stirn. »Was, zum Teufel, ist denn in dich gefahren?«
    »Bei all der Aufregung hab ich ihre Worte vergessen.« Beatrice packte die Lehne ihres Stuhls und richtete sich langsam auf. »Das kann nicht sein.«
    »Beatrice?«
    »Madame Tugend sagte, Onkel Reggie wäre von der Droge, die sie ihm gegeben hatte, verwirrt gewesen. Als sie ihn fragte, wo die Ringe wären, sagte er etwas, das wie Ruine oder ruiniert klang.«
    »Und was nutzt das?« Leo sah sie mitleidig an. »Es war die Wahrheit. Er lag im Sterben, und er hatte sein Vermögen auf der Jagd nach der Aphrodite verloren.«
    »Ich bin mir nicht so sicher, daß er das meinte.« Beatrice stellte sich vor dem Regal auf die Zehenspitzen und griff nach dem Paket mit der Kopie ihres Manuskripts.
    »Wovon redest du überhaupt?«
    »Der Originaltitel von Schloß der Schatten war Die Ruine. Mein Verleger bestand darauf, ihn zu ändern, weil er dachte, der neue Titel würde sich besser verkaufen. Er liebt Titel mit dem Wort Schloß.«
    Leo richtete sich auf und ein vertrautes Funkeln leuchtete in seinen Augen. »Willst du damit andeuten, was ich meine?« »Onkel Reggie war gerade mit dem Lesen meines Manuskripts fertig gewesen. Er hat es mir an genau dem Tag zurückgeschickt, an dem er seine letzte Verabredung mit Madame Tugend hatte. Dann ist soviel passiert, daß ich es nicht aufgemacht habe. Ich hab es einfach ins Regal gelegt und vergessen.«
    »Unmöglich.« Aber Leo war schon zu ihr geeilt.
    Beatrice legte das Paket auf den Tisch und starrte es an, wagte kaum zu atmen. Sie musterte die Schnur, die das Bündel zusammenhielt. »Schere.« »Schere.« Leo machte auf dem Absatz kehrt und ging zum Schreibtisch zurück. »Ich hab dort irgendwo eine gesehen, an dem Tag, als ich ihn durchsucht habe, als du mit Saltmarsh losgezogen bist.«
    »Oberste Schublade.« Beatrice starrte wie gebannt auf das Manuskriptpaket.
    Leo fand die Schere und brachte sie ihr wortlos. Sie holte tief Luft und zerschnitt die Schnur.
    Das braune Packpapier öffnete sich und enthüllte die Kopie von Die Ruine , die sie Reggie geschickt hatte. Obenauf lag ein Brief.
    Meine liebe Beatrice
    Wieder ein Meisterwerk. Ich habe jedes Wort von Die Ruine genossen. Es wird Dich interessieren, daß ich momentan selbst in ein geheimnisvolles Abenteuer verwickelt bin. Wenn ich erfolgreich bin, werde ich einen Schatz von unermeßlichem Wert besitzen.
    Die Sache ist jedoch nicht ohne Gefahr. Da ich mir nicht sicher bin, wie sie enden wird, habe ich mir die Freiheit genommen, die Schlüssel zu der Geschichte in dieses Manuskript zu legen. Wenn alles gutgeht, werde ich sie in ein paar Tagen bei Dir abholen.
    Aber wenn mir etwas passieren sollte, vermache ich Dir diese Antiquitäten. Du bist das einzige Mitglied unserer Familie, das fähig ist, das Puzzle zu lösen. Genieße das Rätsel, aber sei sehr vorsichtig. Es gibt noch andere, die hinter dem Preis her sind. Ich schlage vor, Du trittst in Verbindung mit dem Earl of Monkcrest. Er kann Dich beraten und Dich unterstützen. Er ist ein Experte für solche Dinge.
    Mit großer Zuneigung
    Dein Dich liebender Onkel Reggie
    »Der liebe Onkel Reggie.« Beatrice legte den Brief beiseite. »Es ist fast, als hätte er es erraten.«
    Die Manuskriptseiten waren seltsam gewölbt. Beatrice blätterte sie durch.
    Ein schmales Päckchen steckte zwischen dem Ende von Kapitel zehn und dem Anfang von Kapitel elf.
    Sie zog es heraus und reichte es wortlos Leo.
    Er wiegte es nachdenklich in der Hand, dann riß er es auf. Zwei breite, schwere Ringe aus derselben grünen Substanz wie die Statue purzelten in seine Handfläche. Eine Reihe lateinischer Worte war eingraviert. Leo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher