Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
haben Sie zwei Miguels.«
    Allie lächelte und wischte sich abermals die Tränen ab.

Epilog
     
    Ein Jahr später
    Dawson Security okkupierte das halbe Erdgeschoss eines zweistöckigen weißen Gebäudes mit Stuckfassade in einer Seitenstraße des Harbour Drive, ganz in der Nähe des Embarcadero. Jake hatte das neu aufgebaute Haus einen Monat nach der Schießerei gekauft, ein Schild über die Tür gehängt - Dawson Security Services - und auf der Stelle mit etwas begonnen, das sich als höchst erfolgreiche Werbekampagne erweisen sollte.
    Obwohl es ihn nie interessiert hatte, eine ganze Kette von Textilreinigungen zu leiten, hatte er im Laufe der Zeit doch einiges von seinem Vater gelernt.
    Das Geschäft lief so gut, dass er erst letzte Woche im gleichen Haus eine zweite Firma eröffnet hatte: Dawson and Dawson, eine Privatdetektei.
    Er dachte an den Ausdruck in Allies Gesicht, als sie das Schild entdeckte hatte, und grinste. In dem Jahr nach der Schießerei hatte sie, während der Kindergartenstunden, Kurse an der San Diego State belegt und einen Abschluss in Strafverfolgung erworben. Zwischendurch hatte sie ihm tagtäglich zugesetzt, ihr alles über das Fahndungsgeschäft beizubringen.
    Jake hatte geächzt deswegen, sich insgeheim aber über jede Lektion gefreut, die er ihr erteilt hatte. Und er musste zugeben, sie hatte Talent.
    Das Einzige, das sie noch besser konnte, war, ihren beiden Söhnen eine gute Mutter zu sein.
    Mit einem Blick auf die Armbanduhr ging er zum Fenster. Ein paar Minuten später kam Allies brandneuer kastanienbraun-silberner Subaru Outback am Randstein zum Stehen. Wenn sie allein in der Stadt unterwegs war, fuhr sie den kleinen grünen Beetle, aber mit den zwei Jungs brauchten die Dawsons etwas Größeres. Der Subaru war ein wirtschaftlicher Wagen, und die Sicherheitsausstattung gefiel Jake besonders.
    Er sah seiner Frau zu, wie sie aus dem Wagen stieg und die Heckklappe des Outback öffnete. Meine Frau, er liebte den Klang dieser Worte. Genau genommen liebte er alles an ihr. Von ihrem aufreizenden kleinen Körper bis hin zum glänzenden goldenen Haar und besonders ihr Lächeln. Er konnte nicht genug davon bekommen.
    Die Jungs kletterten aus dem Auto auf den Gehsteig. Jake hörte sie lachen, und ihm wurde warm ums Herz. Obwohl er sich mit seinen Cousins hatte arrangieren müssen, hatte ihn der Verkauf der Twinkel Trockenreinigungs-und Wäschereibetriebe zum Multimillionär gemacht. Rücklagen, die ihn in die Lage setzten, die besten Ermittler des Landes zu engagieren, genau genommen eine ganze Armee.
    Vor sechs Monaten hatte Phil Goldstein von der Detektei Goldstein and Richards Maria ausfindig gemacht. Sie hatte unter dem Namen »Maria Jennings«, dem Mädchennamen ihrer Mutter, in einer billigen Gegend von Miami gelebt, als Kellnerin gearbeitet, ganze Nächte durchzecht und dringend Geld gebraucht. Jake hatte ihre eine Summe geboten, die sie nicht hatte ablehnen können, und dafür das Sorgerecht für Michael gefordert.
    Maria hatte zugestimmt.
    Draußen sah Jake, wie die Jungs Allie zur Glastür an der Vorderseite des Bürogebäudes zogen. Es war Samstag. Sie wollten heute Nachmittag in den Zoo gehen. Er hatte noch ein paar Kleinigkeiten zu tun, bevor sie losfahren konnten, aber ansonsten war die Arbeit erledigt.
    Allie hielt sich nicht damit auf zu klingeln, da sie halbtags ohnehin im Büro nebenan arbeitete. Sie drehte den Messingknauf der Tür, die vom Empfangsbereich hereinführte, der am Wochenende aber nicht besetzt war. Ein Lächeln brachte ihr Gesicht zum Strahlen.
    »Hallo«, sagte sie leise.
    »Hallo.« Jedes Mal, wenn sie ihn so ansah, zog sich ihm das Herz zusammen, und das Atmen fiel ihm plötzlich schwer.
    Die Jungs kamen auf ihn zugelaufen, und Jake ging in die Knie, um sie beide auf einmal zu umarmen. »Hallo, Jungs.« Er war jetzt Vater zweier Söhne. Beide mit Namen Michael, wobei Miguel bei der spanischen Version geblieben war. Die beiden hatten sich auf der Stelle miteinander verbrüdert. Miguel, der aufgeschlossenere der beiden, hatte sich verzweifelt einen Bruder gewünscht, und Michael, der anfangs etwas schüchtern gewesen war, hatte Miguels unschuldigem Charme einfach nicht widerstehen können.
    Beide hatten sie schwarzes Haar, wenn auch Miguels Haut ein wenig dunkler war und das Haar glatt, nicht wellig. Obwohl sie nur wenige Monate auseinander waren, war es jetzt schon offensichtlich, dass Michael der bei weitem Größere werden würde. Vielleicht war dies auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher