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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen
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beweglicher. »Ich lebe. Könnte viel schlimmer sein.«
    »Yeah.« Das Lächeln, mit dem er sie bedachte, wirkte zwanghaft. Da waren Schatten in seinem Blick, und sie fragte sich, weshalb.
    Sie feuchtete die trockenen Lippen an. Jake nahm den Wasserbecher zur Hand und hielt ihn so, dass sie trinken konnte. Gierig sog sie am Strohhalm, bis sie genug hatte, und Jake stellte den Becher wieder weg. »Ich komme doch wieder auf die Beine, oder?«
    Diesmal war sein Lächeln eine Erleichterung für sie. »Du wirst wieder ganz gesund. Der Arzt meint, du hättest großes Glück gehabt. Die Kugel ist glatt durchgegangen. Sie hat zwar nur knapp dein Herz verfehlt, aber eben auch andere lebenswichtige Organe oder Knochen. Die Pistole hatte nur Kaliber .32, hat also nicht so viel Schaden anrichten können, wie eine größere Waffe es getan hätte. Der Arzt sagt, du bist Mitte nächste Woche hier raus.«
    Erleichtert lächelte sie und ließ einen Moment lang die Augen zufallen.
    »Allie?« Sein besorgter Tonfall ließ sie den müden Blick wieder auf sein Gesicht richten.
    »Es geht mir gut. Die Schulter tut ein bisschen weh, und schläfrig bin ich, das ist alles.«
    Er beugte sich vor und drückte auf ein Ventil, das sich auf dem Schlauch zu ihrem Handgelenk befand. »Das ist eine Freigabeautomatik. Drück einfach das Ventil, und du kannst dir, wann immer du es brauchst, selber eine Dosis Schmerzmittel verabreichen.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Eine automatische Reise ins Tralala-Land?«
    »So ungefähr. Deine Mom und dein Dad sind hier. Sie haben die meiste Zeit hier im Krankenhaus verbracht und sind nur gerade runter in die Cafeteria, um eine Tasse Kaffee zu trinken.«
    Allie nickte langsam, während Jake ans Fenster ging. Sie konnte ihm ansehen, dass irgendetwas ihm Sorgen machte, und hatte Angst ihn zu fragen. Aber es nicht zu wissen, das war noch schlimmer. »Was ist los, Jake?«
    Er drehte sich um und sah sie an, die schönen blauen Augen in Aufruhr. »Ich hätte dich das nicht tun lassen dürfen. Ich hätte einen Weg finden müssen, dich aufzuhalten.«
    Sie kicherte. Nicht einmal der Schmerz in der Schulter konnte sie davon abhalten. Vielleicht waren es auch die Medikamente.
    »Was ist denn so lustig?«
    »Du. Du denkst, es wäre dein Fehler gewesen. Ach, vergiss es ... Es war meine Entscheidung, das zu tun. Ich wollte dir all den Ruhm nicht allein überlassen.«
    Ihre Augen schlössen sich wieder. Als sie sie wieder aufschlug, sah Jake sie mit dem gleichen Blick an wie in der Nacht, in der sie angeschossen worden war. So voller Liebe und Zärtlichkeit, dass ihr Herz sich fast überschlug. Beim ersten Mal hatte sie noch gedacht, sie müsse wohl träumen.
    »Ich liebe dich, Allie«, sagte er, während sie in den Schlaf hinüberglitt. Sie spürte seine Lippen über die ihren streifen, und in ihrem Unterbewusstsein flackerte eine Erinnerung auf. Er hatte diese Worte schon einmal gesagt. Sie fragte sich jetzt wie damals, ob er meinte, was er sagte, und betete inbrünstig, dass er es tat. Dann sank sie in den Schlaf.
     
    Jake war fort, und draußen vor dem Fenster ging bereits die Sonne unter, als Allie wieder erwachte. Diesmal war ein Arzt im Zimmer. »Er stellte sich als Dr. Charles Franklin vor und war der Chirurg, der sich um ihre Verletzung gekümmert hatte. Kurz erläuterte er, was ihr passiert war und was er unternommen hatte, sie wieder zusammenzuflicken.
    »Sie hatten sehr viel Glück, junge Frau«, sagte er. »Und dass Sie physisch und mental so fit sind, hat Ihnen sehr geholfen.«
    »Wann kann ich gehen?«
    »Wenn Sie sich weiterhin mit einer solchen Geschwindigkeit erholen, würde ich sagen, Mitte nächster Woche.«
    Sie lächelte. »Ich glaube, so lange halte ich es hier noch aus.« Aber eigentlich mochte sie Krankenhäuser nicht und wollte so bald wie möglich entlassen werden.
    Als Dr. Franklin das Zimmer verließ, kamen ihre Eltern herein. Ihre Mutter lächelte sie unter Tränen an und tupfte sich die Augen. Dann kamen Mom und Dad an ihr Bett und umarmten sie. Sie stellten ihr die übliche Runde an Fragen: Wie fühlst du dich? Können wir etwas für dich tun? Brauchst du irgendetwas Bestimmtes?
    »Wir kümmern uns um Whiskers, bis du wieder ganz gesund bist«, sagte ihre Mutter. »Jake war das sehr wichtig. Und Mrs. Chambers hat angerufen und sich dafür bedankt, dass du ihrer Tochter Gerechtigkeit hast widerfahren lassen. Du bist eine richtige Heldin, Liebes.«
    Allie fühlte sich wacher diesmal und besser
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