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Im siebten Himmel mit dem Milliardär

Im siebten Himmel mit dem Milliardär

Titel: Im siebten Himmel mit dem Milliardär
Autoren: Catherine Mann
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ihn, denn er spürte, wie gern sie eine schönere Vergangenheit gehabt hätte. Er verspürte das dringende Bedürfnis, ihr zu helfen und ihr den Teil ihres Lebens wiederzugeben, den ihre Eltern ihr gestohlen hatten, indem sie ihr Kind dazu gezwungen hatten, ein Leben nach ihren Vorstellungen zu leben. Aber auch er konnte die Vergangenheit nicht ändern.
    Allerdings konnte er ihr zu einer der Erfahrungen aus der Highschoolzeit verhelfen, die ihr damals verwehrt geblieben waren.

9. KAPITEL
    Alexa genoss das Gefühl des Windes, der ihr durchs Haar strich, als sie im offenen Cabrio die Küstenstraße entlangfuhren. Sie bewunderte Seths tolle Einfälle – von der Wahl des Autos bis hin zum Restaurant. Der rote 1975er-Chevy-Caprice trug sie immer weiter den verlassenen Outer Banks entgegen.
    Die Nachmittagssonne glitzerte auf der gekräuselten Oberfläche des Meeres, und Seegras und Treibgut umkränzten die windschiefen Palisadenzäune entlang des Strandes. Ein wenig erinnerten diese Alexa an sich selbst – sie hatte den Abgründen des Lebens getrotzt und war nicht daran zerbrochen.
    Sie betrachtete den schweigsamen Mann neben ihr, der sich ganz und gar auf die zweispurige, kurvenreiche Fahrbahn konzentrierte, die vor ihnen lag. Was hatte er wohl am Mittag wirklich gedacht, als sie ihm ihre Geheimnisse enthüllt hatte? Zwar hatte er die richtigen Dinge gesagt, aber sie spürte, dass ihre Enthüllungen ihn noch immer beschäftigten. Ein wenig fürchtete sie sich davor, wie er sie in Zukunft behandeln würde. Würde er sich zurückziehen oder sie, was noch schlimmer wäre, mit Samthandschuhen anfassen?
    Das war schwer zu sagen, denn seit seinem Gespräch mit Pippa konnte sie ihn überhaupt nicht mehr einschätzen. Hätte sie vielleicht besser gewartet, bevor sie ihm reinen Wein eingeschenkt hatte? Doch auf der anderen Seite hatte sie dem Drang, ihm gegenüber ehrlich zu sein, nicht länger widerstehen können, denn ihnen blieb nur noch sehr wenig gemeinsame Zeit. Wenn sie erst einmal nach Charleston zurückgekehrt sein würden, wäre auch die Gelegenheit vertan, Seth richtig kennenzulernen.
    Mit dem Ellenbogen stützte sie sich im offenen Fenster ab und betrachtete ihr Gesicht im Seitenspiegel. „Seth? Wohin fahren wir? Liegt der Flughafen nicht in der anderen Richtung?“
    „Ganz genau. Aber ich würde gerne noch was mit dem Tag anfangen, bevor wir wieder fliegen.“ Er deutete auf einen roten Leuchtturm, der in der Ferne zu sehen war. „Dort wollen wir hin, auf das Kliff.“
    Der antike Leuchtturm aus rotem Ziegelstein sah wie gemacht dafür aus, um mit den Kindern dort zu picknicken. „Es ist so schön. Ich kann überhaupt nicht fassen, dass ich noch nie hier gewesen bin, dabei liebe ich South Carolina.“ Doch ihre Eltern hatten stets exotischeren Reisezielen den Vorzug gegeben.
    „Ich habe mir schon gedacht, dass es dir gefallen würde. Du bist ja auch ganz begeistert von unserem Picknick beim alten Fort gewesen. Liegt bestimmt an deinem Abschluss in Kunstgeschichte. Habe ich recht?“
    „Ja.“ Sie war gerührt, dass er sie bereits so gut kannte. Neugierig betrachtete sie die verlassene Gegend. Die kurvenreiche Straße hatte sie ziemlich weit aus der Stadt hinausgeführt, und außer ihnen schien niemand anders da zu sein. Plötzlich dämmerte ihr eine Erkenntnis. „Du willst hier mit mir rummachen, richtig?“
    „Schuldig im Sinne der Anklage.“
    „Weil ich dir vorhin erzählt habe, wie sehr ich ein paar Erfahrungen in meinem Leben vermisse – beispielsweise mit einem Typen im Auto rumzuknutschen.“
    „Wieder ertappt. Diese Landschaft erinnert mich sehr an North Dakota. Es hat etwas Befreiendes, die Zivilisation hinter sich zu lassen.“ Er lenkte den Wagen von der befestigten Straße auf einen Schotterweg, der zum Leuchtturm führte. „Wir haben schließlich beide eine Vergangenheit.“ Der Kies knirschte unter den Reifen, als sie, eine Staubwolke hinter sich herziehend, den unbefestigten Weg entlangfuhren. „Schließlich sind wir beide Mitglieder im Club der Scheidungsopfer. Aber uns verbindet noch etwas – eine gewaltige Anziehungskraft sowie gegenseitiger Respekt.“
    Es überraschte sie angenehm, wie treffend er sie beide analysiert hatte, und sie war beeindruckt von seiner wohlüberlegten Geste. Trotzdem störte sie etwas. „So, wie du es sagst, klingt es beinahe ein wenig nüchtern.“
    Er parkte den Wagen auf den Klippen neben dem Leuchtturm und hielt das Lenkrad so fest umklammert, dass
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