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Im Schloss der Leidenschaft

Im Schloss der Leidenschaft

Titel: Im Schloss der Leidenschaft
Autoren: Chantelle Shaw
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Obduktion, dass Sabine schon einmal eine Bauchhöhlenschwangerschaft erlitten hatte, daher rührten auch ihre Schwierigkeiten, überhaupt schwanger zu werden. Dabei kommt es einem doch unmöglich vor, dass eine Frau im einundzwanzigsten Jahrhundert an einer Schwangerschaft stirbt, und ich fühlte mich so schuldig. Damals habe ich mir geschworen, nie wieder eine Frau einem solchen Risiko auszusetzen.“
    „O Gott!“ Als sie ganz allmählich begriff, schloss Emily die Augen. „Deshalb hast du immer wieder betont, dass du keine Kinder willst, richtig? Doch als das Ganze zwischen uns zum Thema wurde, war ich bereits mit Jean-Claude schwanger.“
    „Mir kam es wie eine grausame Ironie des Schicksals vor, dass es bei dir sofort passierte, während Sabine solche Mühe hatte, schwanger zu werden.“
    „Du warst so wütend und ich so verletzt … weil ich dich brauchte“, wisperte sie. „Gleichzeitig war ich sicher, dass du weder mich noch das Baby wolltest, und völlig verzweifelt, weil ich nicht wusste, was ich falsch gemacht hatte.“
    „Vergib mir, ma petite “, bat er, und als sie den Schmerz in seinen Augen sah, brach ihr das Herz. „Ich wusste, dass du in London nicht glücklich warst. Es gab Probleme in meiner Firma, wodurch ich beschäftigter war als sonst – und Dinge mit Robyn, die mir erst jetzt klar geworden sind“, fügte er bitter hinzu. „Ein Urlaub, verspätete Flitterwochen auf einer paradiesischen Insel, auf der wir ganz allein sein konnten, schien mir genau die richtige Idee, um endlich Zeit mit dir zu verbringen.“
    Er lachte bitter. „Man sollte meinen, dass ich meineLektion bezüglich einsamer Inseln gelernt hätte, aber niemals habe ich geahnt, dass sich die Geschichte auf so dramatische Weise wiederholen würde. Als du in der Hitze zusammengebrochen bist …“ Er schüttelte den Kopf, denn die quälenden Erinnerungen raubten ihm beinahe die Worte. „Ich dachte, ich würde dich auf dieselbe schreckliche Weise verlieren wie Sabine. Ich war zu Tode geängstigt, und in meiner Angst bin ich ein wenig verrückt geworden, aber ich war nie wütend auf dich. Im Gegenteil, mir habe ich Vorwürfe gemacht, weil ich das Leben der Frau riskiert habe, die mir mehr bedeutete als jede andere zuvor.“
    Meinte er das ernst? Emily spürte, wie ihr Herz einen schmerzhaften Satz machte, doch rasch erstickte sie diesen kleinen Hoffnungsfunken. Mit den Dämonen seiner Vergangenheit konnte sie umgehen, vor allem jetzt, da sie wusste, dass seine Kälte ihr gegenüber aus Angst um sie entstanden war und nicht aus Abscheu vor den Veränderungen ihres Körpers. Aber es gab immer noch Dinge, die sie nicht verstand.
    „Ich wünschte, du hättest dich mir anvertraut“, sagte sie traurig. „Es hätte so vieles erklärt, uns so viel Leid erspart. Stattdessen hast du dich Robyn zugewandt und mich ausgeschlossen. Ich habe deine Nähe zu ihr nicht verstanden, und als wir uns immer mehr auseinandergelebt haben, lag es für mich geradezu auf der Hand, dass sie deine Geliebte war.“
    „Du musst mir glauben, dass wir nie ein Liebespaar waren“, bat er eindringlich, und sie nickte.
    „Ich glaube dir ja, aber Ehebruch ist nicht unbedingt ein körperlicher Akt“, flüsterte sie. „Ich habe euch zwei beobachtet, Luc. Habe das Band zwischen euch erkannt und mich zurückgewiesen gefühlt.“
    Daraufhin schwieg er so lange, dass sie fast glaubte, erhätte sie vergessen. Doch als sie ihre Hand lösen wollte, verstärkte er seinen Griff, und sein verzweifelter Gesichtsausdruck beschwor sie, sich jetzt nicht von ihm zurückzuziehen.
    „Ich habe mir geschworen, dass ich niemals über meine Kindheit spreche. Sie war nicht gerade eine glückliche Zeit“, fügte er grimmig hinzu. „Aber ich will nicht, dass du noch einmal denkst, ich würde dich ausschließen. Mein Vater war ein kalter distanzierter Mann. Ich kann mich an keine Situation erinnern, in der er gelächelt oder in der ich seine Zustimmung gespürt hätte. Meine Mutter war still, sensibel und todunglücklich. Mein ganzes Leben hatte ich den Eindruck, dass ich ihr in irgendeiner Weise nicht gerecht geworden bin“, gestand er leise, und Emily litt mit ihm, als sie den Kummer in seiner Stimme hörte. „Vielleicht hat sie mich einfach nicht genug geliebt, um ihr Leben fortzusetzen.“
    „Luc, eine schwere Depression ist eine Krankheit“, sagte Emily heiser und nahm seine Hand, um ihm Trost zu spenden. „In ihrer Verwirrung hat sie vielleicht geglaubt, du wärst
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