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Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Titel: Im Schatten des Mondlichts - das Erbe
Autoren: J.J. Bidell
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um.
    »Es ist ein Traum«, beantwortete Naomi Rominas Frage, ging zur Wiege und legte Kai auf die himmelblauen Kissen. Er schlief immer noch.
    Naomi drehte sich zu Romina und fiel ihr um den Hals. »Vielen Dank. Es ist wunderschön.«
    »Ja. Das ist es wirklich. Hat Iker auch die Wiege gezimmert?«, wollte Roman wissen.
    »Nein«, sagte Iker. »Vor einer Ewigkeit war das mal meine Wiege und auch mein Schaukelpferd. Das Holz musste nur neu eingelassen werden. Endlich kommt es wieder zum Einsatz.« Er nahm Romina am Arm. »Wir beide bereiten nun das Abendessen vor. Packt in Ruhe aus. In drei Stunden gibt es Essen.«
    Nachdem Iker und Romina die Wohnung verlassen hatten, sah sich Roman in Kais neuem Reich um. »Das ist doch was ganz anderes, als dein altes Jugendzimmer.«
    Naomi nickte. Ihr hatte es immer noch die Sprache verschlagen. Liebevoll strich sie über die hölzerne Oberfläche der Kommoden. Der Blick aus dem Fenster ging in den Garten hinaus. Man sah nur Rasenflächen, Bäume und den Himmel dazwischen.
    Hand in Hand schlenderten sie durch ihr eigenes Schlafzimmer mit separatem Badezimmer. Eine weitere Tür führte ins Wohnzimmer, und hinter den zusammengeschobenen Möbeln verbarg sich eine weitere Tür. Sie quetschten sich durch die Möbelstücke und drückten die Türklinke hinunter. In diesem Raum befand sich eine kleine Küche. Und bis auf die Küche verfügte jedes Zimmer über einen Zutritt zum Balkon.
    Naomi strahlte. »Unsere erste Wohnung.« Sie warf sich in Romans Arme und küsste ihn. »Ich fasse es nicht! Kannst du mir erklären, warum ich mich so lange dagegen gewehrt habe?«
    »Weil du einen unverbesserlichen Dickkopf hast. Deswegen.« Roman drückte sie nochmals kurz an sich. »Du packst aus, und ich schiebe die Sessel zur Seite, damit wir in die Küche kommen. Anschließend entscheiden wir, was wir wohin stellen wollen. Ist das ein guter Plan?«
    Naomi nickte. »Das ist ein perfekter Plan.«
    Vom Schlafzimmer aus hörte sie, wie Roman die Möbel verrückte.
    Nachdem sie ihren Koffer geöffnet hatte, sah sie sich um. Ein in die Wand eingelassener Kleiderschrank, zwei Kommoden und jeweils ein Nachttisch, mehr Möbel standen nicht im Zimmer. In dem Abstellraum für Möbel gäbe es mit Sicherheit weitere Kommoden, sollte sie nicht alle ihre Sachen unterbringen.
    Immer wieder hielt Naomi inne und lauschte ins Kinderzimmer. Obwohl Roman einen Riesenkrach veranstaltete, schien Kai friedlich zu schlafen. Trotzdem warf sie noch einen Blick durch die Verbindungstür.
    Nichts regte sich.
    Naomi hängte Hosen, Blusen, Hemden und Sweatshirts in den Schrank, den Rest verstaute sie in den Schubladen und im Badezimmer. Kais Spielsachen, die Strampler und Mützchen legte sie auf den Teppichboden seines Zimmers. Die würde sie später wegpacken.
    Ihre Schuhe stellte sie auf den Boden des Kleiderschranks. Die beiden Gepäckstücke wollte sie unters Bett packen und später mit den überflüssigen Möbelstücken aus dem Wohnzimmer ins Obergeschoss bringen. Sie schlug die Tagesdecke zurück und schob den Koffer zur Hälfte darunter, bis sie einen Widerstand spürte.
    Etwas lag unter dem Bett.
    Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihn wieder hervor. Auf dem Fußboden liegend schielte sie ins trübe Licht und entdeckte eine Box oder einen Karton. Sie streckte den Arm aus und konnte den Gegenstand beinahe berühren.
    Von dieser Seite aus würde sie es nicht schaffen die Kiste herauszuziehen. Ihr Ehrgeiz war geweckt. Sie drehte sich um, legte sich auf den Boden und schob ihre Beine unter das Bett, bis sich der Gegenstand bewegte und sich näher zur anderen Seite schieben ließ. Als sie die Kiste nur noch mit ihren Zehenspitzen erreichte, kroch sie um das Bettgestell herum zur gegenüberliegenden Bettseite. Nun vermochte sie, die Schachtel problemlos mit beiden Händen zu fassen und zu sich zu ziehen.
    Ein bunt beklebter Karton. Die aufgeklebten Bilder schienen alt zu sein. Sie waren zum Teil in Schwarz-Weiß gehalten. Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften überlappten sich. Der aufgetragene Klebstoff hatte die Oberfläche gehärtet, und der Deckel wirkte wie aus Plastik, obwohl es sich nur um einen gewöhnlichen Pappkarton handelte. Er maß mehr als ein Schuhkarton; vielleicht eine alte Hutschachtel.
    Naomi wischte behutsam den Staub ab. Offensichtlich hatte schon lange niemand mehr diese Schachtel unter dem Bett hervorgeholt.
    Ob sie Dorothea gehörte?
    Doch warum sollte sie ein Paket so hübsch verzieren, um es
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