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Im Schatten der Mitternachtssonne

Im Schatten der Mitternachtssonne

Titel: Im Schatten der Mitternachtssonne
Autoren: Catherine Coulter
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es ein banges, unsicheres Lächeln.
    »Ich will dir keine Angst machen, doch mein Entschluß steht fest. Ich bade häufig, wie das in meiner Heimat üblich ist, ich stinke nicht. Rieche an mir, wenn du willst. Ich habe gesunde Zähne und kein Fett angesetzt. Fette Männer können nicht kämpfen. Ich werde nie Fett ansetzen. Und ich verprügle keine Frauen.« Er machte eine Pause, schien nachzudenken, dann hob er die Schultern. »Meine Sklavin Cyra hat es gern, wenn ich ihr den Gürtel über das Hinterteil und die Schenkel ziehe. Aber ich tue es selten, um sie nicht zu verwöhnen.«
    Zarabeth starrte ihn ungläubig an. »Du hast eine Sklavin, die es gern hat, wenn du sie schlägst? An diesen ... Stellen? Das ist krank! Ich glaube dir nicht.«
    Magnus hob erneut die Schultern. »Es ist, wie ich sage. Sie ist eine Frau von glühender Leidenschaft, und der Schmerz auf ihrem Hinterteil erhöht ihre Lust, wenn ich sie anschließend besteige.« Seine Augen verengten sich. »Warum glaubst du mir nicht? Ich spreche die Wahrheit, Zarabeth. Du wirst bald erkennen, daß ich nicht lüge.«
    »Ich glaube dir. Aber vielleicht solltest du mit diesem Wissen behutsamer umgehen. Der Gedanke, daß jemand mich an diesen Körperteilen schlägt . . . das will mir gar nicht gefallen.«
    »Dann werde ich es nicht tun. Wenn du es nicht wünschst, werde ich dich nie schlagen, auch dann nicht, wenn du es schließlich doch wünschst.«
    »Ich wünsche es nicht«, entgegnete sie, gegen ihren Willen fasziniert. »Ich werde diesen Wunsch nie haben.« Der Blick seiner blauen Augen hatte sich verändert, und sie spürte, daß er sie in ihrer Nacktheit zu sehen begehrte. »Läßt du mich jetzt bitte los, Magnus?«
    »Nein. Ich fühle dein Fleisch gern unter meinen Fingern. Du bist warm und weich, und ich rieche deinen Frauengeruch gern.«
    »Lockere wenigstens deinen Griff. Ich bekomme schnell blaue Flecken.«
    Sogleich war der Griff seiner Finger um ihre Oberarme sanft und warm wie Sommersonne.
    Er blickte sie weiterhin nachdenklich und aufmerksam an. »Du wirst mir sagen, was dir Lust bereitet. Ich bin ein Mann, der einer Frau gerne Lust bereitet. Und du wirst mein Eheweib sein. Ich bereite dir gern Freuden, damit du Lust an meinem Körper und an deinem verspürst. Als meine Ehefrau hast du das Recht, von mir, deinem Ehemann, befriedigt zu werden.«
    Er sprach die Worte gelassen, mit tiefer, vertrauensvoller Stimme. Ihr Blick verweilte gebannt auf ihm. Mit dünner, leiser Stimme sagte sie zögernd: »Ich weiß nicht, was mir Lust bereitet.«
    Ein Lächeln erhellte sein Gesicht, und er entgegnete freudestrahlend: »Das ist gut. Dann werden wir gemeinsam lernen. Ich gebe mir Mühe, dich nicht zu enttäuschen.« Nach einer Pause fuhr er fort: »Ich wollte dich aus der Nähe sehen. Du bist schön. Deine Haut ist sehr weiß. Ich beobachte dich seit zwei Tagen.«
    »Ja, meine Haut ist sehr hell. Heller als deine.«
    »Ja, weil du irisch bist. Hab' ich recht?«
    Sie nickte, und er sah Schmerz in ihren Augen aufglühen und wunderte sich darüber.
    »Waren beide, deine Mutter und dein Vater, irisch? Sind beide tot, auch deine Mutter?« Auf ihr zögerndes Nicken fragte er: »Wann ist sie gestorben?«
    »Vor drei Jahren. Ihr Name war Mara. Mein Stiefvater Olav lernte sie in Limerick kennen und heiratete sie, als ich acht Jahre alt war. Mein Vater war ein Jahr zuvor gestorben, und das Leben war nicht leicht für meine Mutter, allein mit einem Kind. Dann kamen wir hierher.«
    »Das kleine Mädchen, mit dem ich dich gestern gesehen habe, ist es Olavs Kind?«
    Sie hob das Kinn, und diese unbewußt stolze Geste gefiel ihm und erstaunte ihn. Was hatte er gesagt, um ihren Trotz herauszufordern? Nach einer Weile antwortete sie: »Lotti ist meine kleine Schwester. Wer ihr Vater ist, tut nichts zur Sache.«
    »Dann ist Olav der Vater.«
    »Ja, ich liebe sie, und sie gehört mir.«
    »Nein, sie gehört deinem Stiefvater.«
    Zarabeth hob die Schultern und wandte den Blick. Er vermutete, daß sie mehr über das kleine Mädchen sagen wollte, doch dann meinte sie nur: »Es zählt nicht, welche Meinung du vertrittst. Ich muß jetzt gehen. Ich brauche einen neuen Eimer. Ich kann meine Zeit nicht mit dir vertrödeln.«
    »Ich gebe dir einen neuen Eimer.« Sie schüttelte den
    Kopf, doch er setzte mit ruhiger und leiser Stimme hinzu: »Von diesem Augenblick an wird meine Meinung in deinem Leben zählen. Jede meiner Taten wird dich betreffen, da du mir gehören wirst. Du wirst
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