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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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ebenfalls schon anwesend
war. „Um es möglichst schnell hinter uns zu bringen, werde ich das mal in
Zahlen ausdrücken: Ein Drittel von uns ist gestorben, drei fünftel mittel bis
leicht verletzt, ein paar schwer verletzt und wenige Glückliche, so wie Ayden
und ich zum Beispiel, haben kaum einen Kratzer“, gab Cináed seinen Report ab.
    „Jemand aus der Familie Phynix gestorben?“, stellte
ich schon wieder eine Frage, deren Antwort ich gar nicht hören wollte, und die
Stille, die darauf folgte, machte das alles nicht wirklich einfacher für mich.
Ich sah Ayden auffordernd an, der meinem Blick jedoch auswich, ehe er seufzte
und sich einen Ruck gab. „Kira hat die Begegnungen mit den Engeln dieses Mal
nicht überstanden“, sagte er betreten und um mein Herz schloss sich eine kalte
Hand. Schlimm genug, dass die Freunde der Familie Phynix ihr Leben gelassen
hatten – wegen mir – aber dass ein Mitglied der Familie gestorben war, darüber
kam ich nicht hinweg. Als wenn Ayden meinen drohenden psychischen Zusammenbruch
wittern würde, schloss er mich schnell in seine Arme und strich mir beruhigend
über den Kopf. „Vergiss nicht, dass wir alle wussten, worauf wir uns
einließen“, murmelte er in meine Haare.
    „Mich würde jetzt aber brennend interessieren, warum
sie lebt, obwohl ihr Schöpfer – passender wäre wohl die Bezeichnung ‚Entdecker‘
– prophezeit hatte, dass sie an ihrem Zustand zugrunde gehen würde“, meldete
sich jemand von der Schiebetür her und ich erkannte Antonius markante Stimme.
Ich wandte mich ihm zu und hielt Aydens Hand, der sich drohend aufgerichtet
hatte.
    „Das kann ich dir sagen“, erwiderte ich versöhnlich.
„Oder eher nicht ...“, fügte ich an, als ich mir bereits die Worte zur
Erklärung in Gedanken zurechtgelegt hatte und im Nachhinein feststellen musste,
dass sie mehr als nur fragwürdig sein würden. Ich stellte mir das bildlich vor,
wie ich ihnen von dem weißen Wolf in meinen Gedanken erzählte, welcher den
Engel darstellt, der vor so langer Zeit zur Erde kam, und sich freiwillig
zurückgezogen hatte, sodass ich leben konnte – als vollwertiger Vampir. Das
konnte ich unmöglich tun, Antonius würde mich eher einweisen lassen.
    „Was denn nun?“, hakte der Vampir wie zu erwarten nach
und ich wusste nicht, was ich tun sollte.
    „Verschone sie doch wenigstens jetzt mit deinen
unangemessenen Fragen!“, fauchte Ayden wütend.
    „Sagen wir einfach, ich habe mich meines Daseins als
Engel entledigen können“, fuhr ich dazwischen, bevor Antonius etwas antworten
konnte. „Ich bin jetzt nur noch ein Vampir, ein 100-prozentiger Vampir, und als
solcher bin ich außer Lebensgefahr.“
    „Und wie hast du das geschafft?“, war es nun Cináed,
der nachfragte.
    „Das ... weiß ich nicht genau ...“, wand ich mich und
sah Ayden Hilfe suchend an. Ich hatte ehrlich vor, zumindest ihm von dem
weißen Wolf zu erzählen, aber wenn wir allein waren und Antonius mich nicht mit
seinem berechnenden Blick löcherte.
    „Ich nehme an, das wird sich wohl noch erschließen.
Informiert mich, sollte sich dieses ... Mysterium lösen. Ich gehe zurück und
sehe zu, dass unsere gefallenen Kameraden eine würdige Bestattung erhalten“,
erwiderte Antonius und verschwand daraufhin, nachdem er erfolgreich mit seinen
Worten ein Messer in mein Herz gerammt hatte.
    „Nimm es nicht zu ernst, sie wussten, worauf sie sich
einließen und sie kämpften nicht nur für dich, sondern vor allem für ihre
gefallenen Freunde und Familien“, meldete sich Ayden nach einer kurzen Pause zu
Wort, in der er sich krampfhaft davon abhalten zu müssen schien, dem anderen an
die Gurgel zu springen.
    „Ich weiß“, log ich überzeugend und lehnte mich an
seine Schulter. „Es ist vorbei, das ist es, was zählt. Auch wenn ich mein
Beileid aussprechen muss ... Kira ...“
    „Wir werden ihren Verlust schon überleben“, versuchte
Cináed mich reichlich taktlos aufzumuntern, und zwar so falsch, dass Ayden ihn
rigoros hinter Antonius herschickte.
    „Schon hart, wie viele Nahtoderfahrungen ich hatte,
seit ich dich kennengelernt habe“, neckte ich den Schwarzhaarigen, der
zusammenzuckte. „Das war keinesfalls negativ gemeint. Dadurch habe ich zum Beispiel
gelernt, dass man manche Dinge sagen oder tun muss, bevor es dafür zu spät
ist.“
    „Worauf genau spielst du an?“ Ich lachte verhalten.
Irgendwie – ob er es nun wollte oder nicht – zwang er mich dazu, es wirklich
laut auszusprechen. Ich gab mich
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