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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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dieser
Schritt keinen Sinn ...
    „Und was werden wir nun tun?“, meldete sich einer der
Vampire zu Wort.
    „Ihnen entgegentreten und verhindern, dass sie dieses
Haus erreichen“, beschloss Antonius mit Blick auf Kenneth, welcher zustimmend
nickte. Zustimmendes Gemurmel hob an und gleich darauf erhob sich, was saß und
gruppierte sich um Antonius und Kenneth. Wenige Sekunden später lief die große
Gruppe hinaus und sprintete den Feinden entgegen – ich in ihrer Mitte und Ayden
direkt neben mir.
    Wie es auch endet ... es endet heute , dachte ich und meine Stirn zierten kleine Falten.
Ich war angespannt wie eine Sehne an einem Langbogen, kurz bevor sie
losgelassen wird und den Pfeil in die Luft katapultiert. Ayden erging es nicht
anders, allgemein war die Spannung in der Luft beinahe greifbar. Ich sah
überall angestrengte, aufmerksame und eben gespannte Gesichter.
    Augen huschten von hier nach da, um auch ja nichts zu
übersehen. Ich kam mir vor wie in einem Rudel Wölfe oder einer Herde.
    Plötzlich spürte ich etwas an meiner Hand. Es war der
junge Phynix, der sie ergriffen hatte und mir aufmunternd zunickte. Ich musste
wirklich elend aussehen, wenn er es für nötig befunden hatte, das zu tun. Ich
wandte den Blick über ihn, dann über die anderen Vampire, die mit uns liefen,
und daraufhin nach vorne. Das Pochen in der Luft, das durch die Rotorblätter
verursacht wurde, nahm an Intensität zu und drückte immer mehr auf die Ohren.
Ich bildete mir ein, die daraus resultierenden Druckwellen zu sehen, in Form
der sich wiegenden Äste der Laub- und Nadelbäume. Von dem Leuchten der Flügel
war noch nichts zu sehen, aber ich konnte ihre Gegenwart schon wieder spüren.
    Nun konnte es keine Einbildung mehr sein. Die Spitzen
der Bäume bogen sich in regelmäßigen Abständen in unsere Richtung, das Geräusch
war unerträglich laut geworden für die feinen Sinne eines Vampirs und kurz
darauf kamen wir auf eine mittelgroße Lichtung, wo wir den Hubschrauber gerade
noch landen sahen. Um ihn herum schwebten die Engel wie Leibwächter, ihre
Blicke – zunächst überall, um uns auszumachen – waren starr auf uns gerichtet,
die wir am Rand der Lichtung standen, bereit, uns zu verteidigen, sollten sie
den ersten Schritt machen. Der Hubschrauber setzte auf dem Gras der Lichtung
auf und der Motor wurde langsam immer leiser, der Rhythmus des Geräuschs der
sich drehenden Rotorblätter wurde immer langsamer und langsamer, bis sich schließlich
Stille über alles senkte, in der böse und lauernde Blicke ausgetauscht wurden.
    Ich stand wieder halb hinter Ayden, zu meiner Rechten
war Cináed, zu meiner Linken Kira. Ich fühlte mich in etwa genauso gut
beschützt, wie der Insasse des Hubschraubers – der im nächsten Augenblick die
Flugmaschine verließ. Die Gestalt trug einen bodenlangen tiefschwarzen Mantel
mit Kapuze, die sie sich tief in das Gesicht gezogen hatte, sodass man gerade
mal von der Nase abwärts alles sehen konnte. Ein hoher Kragen verdeckte dabei
aber schon wieder das meiste vom Hals. Da die Gestalt auch noch pechschwarze
Handschuhe trug, war im Prinzip das Einzige, was man von der Haut der Gestalt
sah, das, was unter der Kapuze hervorschien. Doch das reichte, um meine böse
Vorahnung zu bestätigen. Die Haut war dünn und weiß, erinnerte irgendwie an
Papier und die schmalen, bleichen Lippen kräuselten sich leicht zu einer Art
siegessicherem Lächeln. Mit langen Schritten trat der Fremde auf uns zu, bis er
direkt neben dem roten Engel mit den acht Flügeln stand. An der Bewegung des
Kopfes konnte man sehen, dass er uns in Augenschein nahm, dann verzogen sich
die Lippen zu einem Grinsen und die behandschuhten Hände griffen nach der
Kapuze, die er gleich darauf nach hinten warf. Weiße Haare glänzten im
schwachen Sonnenlicht, das noch durch die dünnen Wolken dringen konnte, die
sich vor die Sonne geschoben hatten, und man konnte die Narbe gut erkennen, die
das Gesicht verunstaltete. Ich wich instinktiv einen Schritt zurück. Ayden sah
über die Schulter zu mir, erblickte meinen entsetzten Blick und Verständnis
huschte über seine Augen, ehe er sie wieder auf den Albino richtete.
    „So sehen wir uns also wieder“, sprach der Mann direkt
mit mir und würdigte die Vampire um mich herum keines Blickes. „Du, wie du
inmitten unserer Todfeinde stehst. Es bricht mir das Herz ...“, fuhr er
melodramatisch fort, was bei Ayden ein leises Knurren auslöste. „Dass euch
dieser Umstand nichts ausmacht, kann ich mir
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