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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
Autoren: Alexandra Ivy
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Augen eher nach einem Engel als nach einem tödlichen Krieger aussah.
    »Jagr.« Styx lehnte sich in dem Ledersessel zurück, die Finger
unter dem Kinn gefaltet. »Vielen Dank für das prompte Erscheinen.«
    Jagrs kalte Augen verengten sich. »Hatte ich eine andere Wahl?«
    »Achtung, Jagr«, warnte ihn Viper. »Dies ist der Anasso.«
    Jagr schürzte verächtlich die Lippen, aber er war weise genug, seine verärgerten Worte für sich zu behalten. Selbst in der Annahme, dass er sich mit Styx’ berühmter Macht messen konnte, wäre er tot, bevor er überhaupt den Club verlassen könnte, falls er den Anasso herausforderte.
    »Was wollt Ihr?«, knurrte er.
    »Ich habe eine Aufgabe für Euch.«
    Jagr biss fest die Zähne zusammen. Es war ihm gelungen, sich das ganze vergangene Jahrhundert inmitten seiner riesigen Büchersammlung vor dem Clan zu verstecken, der ihn als Bruder bezeichnete, ohne andere zu belästigen. Im Gegenzug erwartete er von ihnen das Gleiche. Seit er so töricht gewesen war, es Cezar zu gestatten, sein Versteck zu betreten, schien es, als könne er diese verdammten Vampire nicht mehr loswerden.
    »Was für eine Aufgabe?«, fragte er. Sein Tonfall machte deutlich, dass es ihm nicht gefiel, die Rolle des Kriechers zu spielen.
    Styx lächelte und deutete mit einer schlanken Hand auf ein Sofa in der Nähe. Es war ein Lächeln, das Jagr einen Schauder der Beunruhigung über den Rücken jagte.
    »Nehmt Platz, mein Freund«, sagte der Anasso gedehnt. »Diese Angelegenheit könnte einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    Einen wahnsinnigen Augenblick lang zog Jagr in Erwägung, den Gehorsam zu verweigern. Bevor er in einen Vampir verwandelt worden war, war er ein Anführer von Tausenden gewesen. Obgleich er keine Erinnerung an jene Tage hatte, hatte er seine gesamte Arroganz beibehalten. Ganz zu schweigen von seinen Schwierigkeiten mit der Obrigkeit.

    Glücklicherweise hatte er sich auch den größten Teil seiner Intelligenz bewahrt.
    »Schön, Anasso, ich bin herbeigeeilt, um Euren königlichen Befehl zu befolgen.« Er hievte seinen riesigen Körper auf ein zierliches Brokatsofa und schwor sich insgeheim, den Hersteller zu töten, falls es zerbrach. »Was verlangt Ihr von Eurem gehorsamen Untertanen?«
    Viper knurrte tief in der Kehle, und die Luft prickelte von seiner Macht. Jagr zuckte mit keiner Wimper, auch wenn seine Muskeln sich in der Vorbereitung auf einen Kampf anspannten.
    »Vielleicht solltest du dich um deine Gäste kümmern,Viper«, befahl Styx ruhig. »Jagrs … dramatischer Auftritt hat deine charmante Unterhaltung zum Erliegen gebracht und mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen, als mir lieb ist.«
    »Ich werde mich nicht weit entfernen.«Viper warf Jagr einen warnenden Blick zu, bevor er durch die zerstörte Tür verschwand.
    »Spricht er für einen Platz unter Euren Raben vor?«, spottete Jagr.
    Nadelstichartige Schmerzen marterten seine Haut, als Styx einen kleinen Teil seiner Macht entweichen ließ.
    »Für die Dauer Eures Aufenthaltes in Chicago ist Viper Euer Clanchef. Macht nicht den Fehler, seine Position zu vergessen.«
    Jagr zuckte mit den Schultern. Seine Verpflichtung und Loyalität gegenüber Viper waren ihm nicht gleichgültig. Die Wahrheit war, dass er in übler Stimmung war, und die Tatsache, dass er in dem übertrieben schicken Nachtclub festsaß, wo man nichts töten konnte außer einem Haufen von Tauelfen, war dabei keine große Hilfe.
    »Das kann ich wohl kaum vergessen, wenn ich immer wieder den Befehl erhalte, mich mit Angelegenheiten zu beschäftigen,
die mich nichts angehen, und, was noch wichtiger ist, die mich nicht interessieren.«
    »Was ist denn von Interesse für Euch, Jagr?«
    Jagr hielt Styx’ prüfendem Blick mit einem ausdruckslosen Starren stand. Schließlich schnitt der König eine Grimasse. »Ob es Euch nun gefällt oder nicht, Ihr botet Euer Schwert und schwort die Treue, als Viper Euch in seinen Clan aufnahm.«
    Das gefiel Jagr nicht, doch er konnte keine Einwendungen machen. In einen Clan aufgenommen zu werden war bei Vampiren der einzige Weg, um zu überleben. »Was verlangt Ihr von mir?«
    Styx erhob sich, ging um den Schreibtisch herum und setzte sich auf eine Ecke. Das Holz ächzte unter dem beträchtlichen Gewicht, aber zerbrach nicht. Jagr konnte nur annehmen, dass Viper das gesamte Mobiliar hatte verstärken lassen.
    Kluger Vampir.
    »Was wisst Ihr von meiner Gefährtin?«, fragte Styx unvermittelt.
    Jagr zögerte. »Ist dies eine Falle?«
    Der Anasso
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