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Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5

Titel: Im Rausch der Dunkelheit - Guardians of Eternity 5
Autoren: Alexandra Ivy
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unfähig. Zuerst lässt er den Kobold entkommen und dann die Frau. Es ist kaum ein Wunder, dass die Anzahl der Werwölfe schrumpft.«
    »Lasst uns hoffen, dass Ihr fähiger seid.«
    Jagr erhob sich mit kalter Miene. »Ich?«
    »Darcy ist besorgt um ihre Schwester. Ich will, dass sie gefunden und nach Chicago gebracht wird.«
    »Diese Frau hat recht deutlich gezeigt, dass sie nicht herkommen will.«
    »Dann wird es Eure Aufgabe sein, sie davon zu überzeugen.«
    Jagrs Augen verengten sich. Er war keine verdammte Mary Poppins. Verdammt, er würde Mary Poppins zum Frühstück verspeisen.
    »Weshalb gerade ich?«
    »Ich habe bereits mehrere meiner besten Fährtenleser nach St. Louis geschickt, doch Ihr seid mein bester Krieger. Falls es Regan gelungen sein sollte, in Schwierigkeiten zu geraten, wird Eure Hilfe vonnöten sein, um sie zu retten.«
    Zweifelsohne gab es schlimmere Dinge, als hinter einer genetisch veränderten Werwölfin herzujagen, die eindeutig nicht gefunden werden wollte, aber aus dem Stegreif fiel ihm keines ein.
    Im Nebenzimmer ertönte wieder der Klang eines Streichquartetts,
begleitet von den leisen Ohs und Ahs des Publikums, als die Tauelfen ihren grazilen Tanz fortsetzten. Jagr fiel mit einem Mal eine Sache ein, die schlimmer war, als die Werwölfin zu verfolgen.
    Weiterhin in diesem Höllenloch gefangen zu sein.
    »Weshalb sollte ich das tun?«, fragte er.
    »Weil das, was Darcy glücklich macht, auch mich glücklich macht.« Styx näherte sich Jagr, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, und seine Macht grub sich in Jagrs Fleisch. »Ist das klar genug?«
    »Schmerzlich klar.«
    »Gut.« Styx trat einen Schritt zurück und lockerte seine Macht. Er griff mit der Hand unter seinen Ledermantel, zog ein Mobiltelefon heraus und warf es Jagr zu. »Hier. In dem Telefonspeicher sind die Nummern der Brüder zu finden, die ebenfalls nach Regan suchen, sowie Kontakte in St. Louis. Außerdem ist meine Privatnummer eingespeichert. Nehmt Kontakt zu mir auf, wenn Ihr Regan findet.«
    Jagr steckte das Handy ein und steuerte auf die Tür zu. Es hatte keinen Zweck zu diskutieren. Styx bemühte sich, die Vampire aus ihrer barbarischen Vergangenheit zu holen, aber es herrschte durchaus keine Demokratie.
    Nicht einmal annähernd.
    »Ich werde noch in dieser Stunde aufbrechen.«
    »Jagr.«
    Jagr blieb an der Tür stehen und wandte sich mit glühendem Zorn um. »Was?«
    Styx zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Vergesst keinen Augenblick, dass Regan eine kostbare Fracht ist. Falls ich herausfinde, dass Ihr auch nur einen Bluterguss auf ihrer hübschen Haut hinterlassen habt, werdet Ihr nicht erfreut über die Konsequenzen sein.«

    »Also soll ich eine wütende Werwölfin aufspüren, die nicht gefunden werden will, und sie nach Chicago bringen, ohne Spuren zu hinterlassen?«
    »Offensichtlich waren die Gerüchte über Eure außerordentliche Intelligenz nicht übertrieben, mein Bruder.«
    Mit einem Fauchen drehte sich Jagr um und stürmte durch die zerstörte Türöffnung. »Ich bin nicht Euer Bruder.«
     
    Viper beobachtete Jagrs zornigen Abgang mit wachsamem Blick. Tatsächlich war die Angelegenheit nicht so schlecht verlaufen, wie er befürchtet hatte. Kein Tod, keine Verstümmelung. Nicht einmal bleibende Verletzungen.
    Das war stets von Vorteil.
    Dennoch, er kannte Jagr zu gut. Er hatte immer gewusst, dass von all seinen Clanangehörigen der uralte Westgote der wildeste war. Nach allem, was er hatte erdulden müssen, war das verständlich, aber es änderte nichts daran, dass er gefährlich war.
    Viper begann die Tatsache zu bedauern, dass er Styx’ Aufmerksamkeit auf den gefolterten Vampir gelenkt hatte.
    Viper schlüpfte an den Dämonen vorbei, die erneut gebannt von den Tauelfen dasaßen, kehrte ins Büro zurück und stellte fest, dass Styx aus dem Fenster starrte. »Ich habe ein schlechtes Gefühl, was diese Angelegenheit angeht«, murmelte er, während er seine kostbaren Gemälde in Augenschein nahm, die zerschmettert auf dem Boden lagen.
    Styx drehte sich mit verschränkten Armen um. »War das eine böse Vorahnung? Soll ich Kontakt zur Kommission aufnehmen und ihr mitteilen, dass sie möglicherweise ein Orakel haben?«
    Viper wölbte warnend eine Braue. »Nur wenn du willst, dass ich dich das nächste Jahrhundert zusammen mit Levet in eine Zelle sperre.«
    Styx brach in ein scharfes Gelächter aus. »Diese Drohung
wäre überzeugender, wenn Levet nicht zu der Ansicht gelangt wäre, er sei der
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