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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen
Autoren: Trish Morey
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Ihnen so anschaulich geschildert hat. Warum wollen Sie sich dann die Chance entgehen lassen, es kennenzulernen?“ Er machte eine Pause und hob die Tasse an die Lippen. „Oder hat es mit Ihrem Freund zu tun?“
    Sie hätte am liebsten laut gelacht, aber etwas in seinem Blick warnte sie. Er meinte es wirklich ernst.
    „Hat man in Jamalbad ein Problem mit Frauen, die einen Freund haben?“
    „Würde das Ihre Entscheidung beeinflussen?“
    Sie bemühte sich, seinem Blick standzuhalten. „Nein“, erwiderte sie und schüttelte entschieden den Kopf.
    Er nickte zufrieden. „Umso besser.“
    „Was soll das heißen?“, fragte sie verblüfft.
    „Jamalbad ist ein modernes, zugleich aber auch sehr traditionsbewusstes Emirat, wo die Frauen Männern gegenüber äußerst zurückhaltend sind. Man würde also von Ihnen erwarten, dass Sie sich in Ihrem Verhalten anpassen.“
    „Statt mit jedem attraktiven Mann, der mir über den Weg läuft, ins Bett zu gehen. Das meinen Sie doch, oder?“
    Kühl und beherrscht erwiderte er ihren Blick. „So hätte ich es nicht ausgedrückt.“
    „Aber Sie haben es gedacht.“ Sie trank einen Schluck Tee. „Lassen Sie sich überraschen: Auch in Australien gibt es Frauen, die nicht gleich mit jedem Mann, der ihnen gefällt, ins Bett gehen.“
    „Das freut mich. Gehören Sie auch zu diesen Frauen?“
    Jetzt reichte es ihr. Sie stand auf und schob den Korbsessel geräuschvoll zurück. „Ist das ein Verhör? Als Nächstes verlangen Sie von mir noch ein Gesundheitszeugnis oder dergleichen.“
    „Nein, das ist nicht nötig.“ Er erhob sich ebenfalls. „Ich weiß, was ich wissen wollte. Das Problem ist, unsere Frauen lassen sich leicht beeindrucken von der westlichen Lebensweise, was ich im Prinzip unterstütze. Nur in einigen wenigen Punkten möchte ich unsere Tradition bewahren.“
    „Seien Sie beruhigt, von mir haben Sie in dieser Hinsicht nichts zu befürchten. Von mir können die Frauen nichts Schlechtes lernen.“
    Das Glitzern und Funkeln in seinen Augen ließen ihre Nerven bis in die Fingerspitzen vibrieren. Warum sah er sie an wie ein Raubtier, das bereit war, sich jeden Moment auf seine Beute zu stürzen? Lieber sollte er sich entscheiden, ob sie seinen hohen Moralvorstellungen gerecht wurde und es wert war, Gast in seinem Land zu sein.
    „Ihre Reaktion überrascht mich, ich hatte Sie für ruhig und zurückhaltend gehalten. Ist Ihnen bewusst, wie schön und reizvoll Sie in Ihrem Zorn sind?“
    Morgan war verblüfft. Seit der Trennung von Evan hatte niemand sie als schön bezeichnet. Aber in einem hatte Tajik recht, sie war wirklich zornig, obwohl sie immer so stolz darauf gewesen war, nie die Beherrschung zu verlieren. Er hatte geschafft, was noch nicht einmal ihrem früheren Chef gelungen war, der den schlechtesten Ruf an der ganzen Gold Coast hatte.
    „Okay, angesichts meines hitzigen Temperaments sollten Sie es sich noch einmal gut überlegen, ob ich moralisch geeignet bin, Ihre Mutter nach Jamalbad zu begleiten“, erklärte sie betont unbekümmert, um die spannungsgeladene Atmosphäre aufzulockern.
    Doch der Anflug eines Lächelns lag auf seinem Gesicht, als er mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme antwortete: „Da gibt es nichts zu überlegen, Sie sind absolut perfekt.“

3. KAPITEL
    Tegan reichte ihrer Zwillingsschwester das Baby. „Das Essen muss fertig sein, ehe Maverick nach Hause kommt. Willst du die Kleine noch einmal auf den Arm nehmen, ehe du dich von ihr verabschiedest?“
    „Natürlich, gern.“ Morgan legte sich das Kind behutsam über die Schulter und klopfte ihm sanft auf den Rücken, damit es aufstoßen konnte.
    Der Tag war anstrengend gewesen, und Morgan genoss die Ruhe im Haus ihrer Schwester. Mit ihrer kleinen Nichte Ellie auf dem Arm, stellte sie sich an das Fenster und blickte hinaus auf das Meer. Nobilah hatte sie gedrängt, vor der Abreise unbedingt noch einmal ihre Familie zu besuchen, und jetzt freute Morgan sich, dass sie noch etwas Zeit hatte, mit ihrer Schwester allein zu reden.
    Als Ellie ein kräftiges Bäuerchen machte und sich dann an ihren Hals schmiegte und einschlief, musste Morgan lachen. „Ich werde dich vermissen, meine Kleine“, sagte sie und küsste das Baby sanft auf den Kopf.
    „Wann kommst du zurück?“, wollte ihre Schwester wissen.
    „Das steht noch nicht endgültig fest, wahrscheinlich in einigen Wochen.“
    Tegan warf ihr einen scharfen Blick zu. „Wie bitte? Was soll das heißen? Du lässt dich einfach so – mir
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