Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen
Autoren: Trish Morey
Vom Netzwerk:
musste mit seiner Rückkehr zusammenhängen, denn bisher war davon keine Rede gewesen. Seufzend ging sie weiter und nahm sich vor, das Tablett mit dem Tee nur auf den kleinen Tisch zu stellen und sogleich wieder zu verschwinden, während Mutter und Sohn an das andere Ende des Swimmingpools wanderten. Morgan hatte keine Lust, sich noch einmal den forschenden Blicken dieses Mannes auszusetzen. Aus irgendeinem Grund ging er ihr viel zu sehr unter die Haut.
    Es war immerhin ein kleiner Trost, dass ihr ab morgen jedes weitere Zusammentreffen mit dem Scheich erspart blieb.
    Ohne sich umzudrehen, spürte Tajik ihre Gegenwart. Warum hatte es so lange gedauert, bis sie mit dem Tee zurückkam? Vielleicht hatte er sie erschreckt, denn sie hatte die Terrasse geradezu fluchtartig verlassen, als seine Mutter vorgeschlagen hatte, Tee zu trinken.
    Sie verhält sich wie eine verängstigte Jungfrau vor der Hochzeitsnacht, die keine Ahnung hat, was ihr bevorsteht, dachte er und musste lächeln über den Vergleich.
    Seine Mutter beschloss, die Reisevorbereitungen persönlich zu überwachen, und ließ ihn allein. So hatte er Zeit, Morgan genauer zu betrachten. Ja, sie war die perfekte Wahl. Sie war nicht nur ungemein attraktiv, sondern auch so zurückhaltend, dass sie seine Pläne nicht unnötig verkomplizierte. Sie war genau die Frau, die er brauchte, um Qasims Absichten zu vereiteln.
    Beim Anblick ihrer schmalen Taille und der schlanken Hüften verspürte er zu seiner eigenen Überraschung heißes Verlangen. Das erleichterte die Sache ungemein, wie er sich erfreut eingestand. Qasim einen Strich durch die Rechnung zu machen würde ein Kinderspiel sein.
    Als sie die Terrasse wieder verlassen wollte, lächelte er vor sich hin. Wenn sie glaubte, sie würde so leicht davonkommen, hatte sie sich getäuscht.
    „Miss Fielding“, rief er hinter ihr her, „setzen Sie sich bitte zu mir.“
    Sie blieb stehen und versteifte sich, ehe sie sich umdrehte. Das höfliche Lächeln, das sie auf die Lippen zauberte, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie unbehaglich sie sich fühlte.
    „Ich habe nur zwei Tassen mitgebracht.“
    Mit einer schwungvollen, eleganten Handbewegung, die von geballter Energie sprach, wies er in die Runde. „Sie sehen doch, wir sind allein.“
    „Und Ihre Mutter?“ Beunruhigt blickte Morgan sich um.
    „Sie hat etwas anderes zu tun“, antwortete er.
    „Ah ja. Dann werde ich ihr helfen.“ Als sie Anstalten machte, weiterzugehen, war er mit wenigen Schritten bei ihr und hielt sie am Arm fest.
    „Nein, noch nicht. Zuerst möchte ich mich kurz mit Ihnen allein unterhalten.“ Ihre haselnussbraunen Augen weiteten sich vor Entsetzen. Unter seiner Hand fühlte sich ihre Haut weich und warm an, und als er mit dem Daumen sanft ihr Handgelenk streichelte, spürte er ihren jagenden Puls.
    Schließlich schluckte sie und hob das Kinn. „Wenn Sie mir mitteilen wollen, dass Sie morgen abreisen, können Sie sich die Mühe sparen. Ich weiß es schon.“ Sie warf einen bedeutungsvollen Blick auf seine Hand. „Würden Sie mich bitte loslassen?“
    Dazu war er nicht bereit, er wollte sie noch etwas länger streicheln und ihr einen kleinen Vorgeschmack auf das geben, was sie erwartete. Er bestimmte hier, was geschah und was nicht, das würde sie noch schnell genug erfahren.
    Als er nach einer halben Ewigkeit die Hand zurückzog, legte sie die Arme fest um sich, so als wäre ihr kalt.
    „Kommen Sie, wir gehen durch den Garten, dabei können Sie mir erzählen, was Sie zu wissen glauben“, forderte er sie auf.
    In ihren Augen blitzte es ärgerlich auf, doch sie ging schweigend neben ihm her über den mit Palmen gesäumten Weg. Plötzlich fiel ihm auf, dass sie leicht hinkte, was sie offenbar krampfhaft zu verbergen versuchte.
    Hatte sie gesundheitliche Probleme? Nein, wahrscheinlich nicht, sonst hätte Kamil es bestimmt erwähnt. Für ihr leichtes Hinken gab es sicher eine harmlose Erklärung.
    Auf einmal seufzte Morgan resigniert. „Also, ich weiß, dass Sie morgen nach Jamalbad zurückfliegen“, sagte sie.
    „Macht es Ihnen etwas aus, dass Ihre Tätigkeit bei uns früher beendet ist als geplant?“
    „Ich werde Ihre Mutter vermissen.“
    Er nickte. Die Bemerkung passte ihm ins Konzept. „Sie mag Sie offenbar sehr.“
    Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. „Es war faszinierend, Ihrer Mutter zuzuhören, wenn sie über Jamalbad erzählte.“
    Immer noch lächelnd und mit glänzenden Augen sah sie ihn an. Doch plötzlich flog ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher