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Im Palast der Liebe

Im Palast der Liebe

Titel: Im Palast der Liebe
Autoren: Stephanie Howard
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wunderbarer Mann, dachte sie hilflos. Bestimmt sind meine Zweifel völlig unbegründet. Sie musste sich eingestehen, wie sehr sie ihn bereits jetzt vermisste und wie sehr sie sich auf das gemeinsame Abendessen freute.
    Schnell verdrängte sie auch diese Gedanken. Es nützte nichts, sie machte sich nur verrückt. Dann wandte sie sich wieder den umstehenden Gästen zu.
    Bereits um kurz nach sechs schien die Gesellschaft sich aufzulösen. Das Büfett war leer, die Gespräche nicht mehr ganz so lebhaft, und die ersten Gäste machten sich bereits auf den Weg. Nachdem Caterina einer Gruppe zum Abschied nachgewunken hatte, merkte sie, dass sie Durst hatte. Daher beschloss sie, sich ein Glas Wasser zu holen. Als sie an einem der Festzelte vorbeikam, wurde sie plötzlich auf etwas aufmerksam.
    Abrupt blieb sie stehen und ging ein paar Schritte zurück. Sicher hatte sie sich geirrt. Es war unmöglich und sicher nur eine Ausgeburt ihrer Phantasie gewesen.
    Caterina kniff die Augen zusammen und schaute ins Zelt.
    Kaum hatte Sie es getan, bereute sie es zutiefst. Sie hätte einfach weitergehen sollen, dann wäre ihr dieser Anblick erspart geblieben. Nun jedoch brach für sie eine Welt zusammen. Was sie sah, sobald ihre Augen sich an das schummrige Licht ge wöhnt hatten, war nämlich kein Produkt ihrer Phantasie, sondern eine Ausgeburt der Hölle.
    Sie, Caterina, hatte Claire gesehen, den Mann, der neben ihr saß, im Vorbeigehen aber nicht erkannt. Jetzt allerdings sah sie ihn ganz deutlich, und bei seinem Anblick krampfte sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Der Mann, den Claire in diesem Moment küsste, war Matthew.
    Da er Caterina den Rücken zugewandt hatte, merkte er natürlich nicht, dass sie ihn beobachtete. Sie glaubte, jeden Augenblick in Ohnmacht fallen zu müssen, und wich wie in Trance vom Eingang des Zelts zurück. Hinter der Ecke blieb sie stehen, um ein paarmal tief Luft zu holen. Ihr war hundeelend zumute.
    Irgendwie schaffte sie es wegzugehen. Sie war sehr aufgewühlt und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Und der Zufall wollte es so, dass sie ausgerechnet Dieter Märten begegnete, als sie zu den anderen Gästen zurückkehrte.
    „Dieter!" Caterina ging auf ihn zu und berührte ihn am Arm. „Da ist jemand, der Sie unbedingt kennenlernen möchte. Ich würde Sie jetzt gern mit ihm bekannt machen."
    Ich werde ihn beschämen, dachte sie. Sie würde ihn Dieter Märten vorstellen denn wie ihr mittlerweile klar geworden war, war das alles, was Matthew von ihr wollte - und sich dann für immer von ihm abwenden.
    Obwohl es nur ein paar Schritte bis zum Zelt waren, kam es ihr unendlich weit vor, weil ihre Knie ganz weich waren. Sie musste sich sehr zusammenreißen, um sich aufrecht zu halten und einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Schließlich hatten sie es geschafft. Gerade als sie um die Ecke gingen, kamen Matthew und Claire aus dem Zelt.
    Sekundenlang schien es Caterina, als würde sie den Boden unter den Füßen verlieren Wie nebenbei nahm sie wahr, dass ein finsterer Ausdruck über Matthews Gesicht huschte und Claire süffisant lächelte. In diesem Moment wusste sie, wie es sein musste, wenn jemand einem das Herz aus der Brust riss und es den Wolf en zum Fraß vorwarf.
    Dennoch brachte sie sogar ein kühles Lächeln zustande, als sie sich an Matthew wandte.
    „Mr. Allenby", sagte sie zu ihm, als wäre er ein Fremder, „dies ist der Gentleman, den Sie gern kennenlernen möchten. Dieter, darf ich Sie mit Matthew Allenby bekannt machen?"
    Danach wandte sie sich abrupt ab. Sie musste so schnell wie möglich aus dem Garten fliehen, bevor sie vollends zusammenbrach und sich vor allen Gästen zum Narren machte.
    Als sie über den Rasen eilte, nach außen hin ganz die herzogliche Lady, fühlte sie sich, als wäre sie gerade von einer Klippe gestürzt und würde nun in einen tiefen, dunklen Abgrund fallen, der sich unentrinnbar vor ihr auftat.

9. KAPITEL
    Sobald die Höflichkeit es erlaubte, verließ Caterina die Party, setzte sich in ihren Wagen und fuhr eine halbe Stunde ziellos durch die Gegend. Irgendwann - sie befand sich gerade auf der Küstenstraße in den Bergen - hielt sie am Straßenrand und sah blicklos zum Horizont.
    Matthew Allenby war ein Schwein, ein verlogenes, hinterhältiges Schwein. Wie hatte sie ihm bloß vertrauen können? Wann würde sie je aus ihren Erfahrungen lernen?
    Natürlich hatte er sie nicht so einfach gehen lassen. Nachdem sie ihm vor dem Festzelt in die Arme gelaufen war, war er hinter
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