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Im Palast der Liebe

Im Palast der Liebe

Titel: Im Palast der Liebe
Autoren: Stephanie Howard
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verunsicherte er sie.
    Sie warf ihm einen kühlen Blick zu. „Sie wollen also die Sache in die Hand nehmen? Es tut mir leid, Mr. Allenby, aber das werden Sie nicht tun."
    „Verzeihung, Lady Caterina, aber ich bestehe darauf."
    Wie das Protokoll es verlangte, neigte er den Kopf, als er sie ansprach, behielt jedoch sein amüsiertes, überlegenes Lächeln bei. Caterina hatte bereits oft festgestellt, dass er ein Talent dafür besaß, ihr nach außen hin den gebührenden Respekt zu zollen - ihn hatte sie nämlich nicht aufgefordert, nicht so förmlich zu sein
    - und ihr gleichzeitig das Gefühl zu vermitteln, dass er ihr persönlich überhaupt keinen Respekt entgegenbrachte.
    Es gab. zahlreiche Gründe, warum sie Matthew Allenby verachtete. Zum Beispiel war er arrogant und ein elender Besserwisser. Außerdem war er ein unverschämter Emporkömmling, der zudem viel zuviel Einfluss auf ihren Bruder ausübte.
    Was seine Herkunft betraf, so hielt er sich sehr bedeckt. Caterina wusste lediglich, dass er Engländer war. Vor knapp einem Jahr war er nach San Rinaldo gekommen, um als Berater bei einigen Bauvorhaben zu fungieren, an denen Damiano beteiligt war. Obwohl Matthew Allenby erst Mitte Dreißig war, hatte er sich als Architekt einen internationalen Ruf erworben. Allerdings hatte sie gehört, dass er über Leichen gegangen war, um Karriere zu machen.
    Seine Zusammenarbeit mit Damiano war jedenfalls immer intensiver geworden, so dass er mittlerweile mehr Zeit in dem sonnenverwöhnten Herzogtum San Rinaldo am Mittelmeer verbrachte als in seinem regnerischen Heimatland. Neuerdings besaß er neben seinem Büro in der Stadt auch eines im Palast. Dennoch sah Caterina ihn sehr selten, und seine Anwesenheit hätte sie sonst auch nicht weiter gestört.
    Sie verachtete ihn aus ganz persönlichen Gründen. Matthew Allenby hatte sie es nämlich zu verdanken, dass sie im vergangenen September die Liebe des Mannes verloren hatte, der ihr alles bedeutet hatte.
    Während sie ihn eisig musterte, wandte er sich an Rosa, die immer noch verwirrt wirkte,
    „Haben Sie nicht bald Mittagspause?" erkundigte er sich mit dem für ihn typischen Lächeln, das er offenbar jederzeit aufsetzen konnte. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns allein zu lassen? Lady Caterina und ich haben nämlich etwas zu besprechen."
    „Natürlich, Mr. Allenby. Sofort."
    Caterina beobachtete, wie Rosa ein wenig verlegen errötete, als sie den Computer ausschaltete und ihre Handtasche nahm.
    Offensichtlich gehörte sie zu den Frauen, die ihn unwiderstehlich fanden und sich von seinem Aussehen und Charme täuschen ließen.
    Matthew Allenby zog jedoch auch die Männer in seinen Bann. Sogar Damiano, der ansonsten sehr scharfsinnig war, merkte aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht, was für ein selbstsüchtiger Heuchler er war. Damiano behandelte ihn wie einen Freund, obwohl Matthew Allenby sich mit der herzoglichen Familie nur gut stellte, um Einfluss zu gewinnen und gesellschaftlich aufzusteigen.
    Sobald Rosa den Raum verlassen hatte, wandte Caterina sich an ihn und lächelte eisig. „Sie hätten sich nicht die Mühe machen müssen, Rosa wegzuschicken. Ich wüsste wirklich nicht, was wir beide zu besprechen hätten. Ich bin hergekommen» um mit meinem Bruder zu reden, und da er nicht hier ist, komme ich eben später wieder."
    Sie ging zur Tür.
    „Wie Sie wollen."
    Ungerührt beobachtete Matthew sie. Er hatte vorausgesehen, dass sie so reagieren würde, denn er wusste, was sie von ihm hielt. Ihm war das allerdings völlig egal.
    Langsam ließ er den Blick über ihre gertenschlanke Figur schweifen. Caterina trug einen schlichten, geradegeschnittenen blauen Rock und ein dazu passendes Top mit einem runden Ausschnitt. Ihr Outfit war genauso lässig-elegant wie ihre Frisur. In mancher Hinsicht war Caterina bescheiden, in anderer wiederum unmöglich. Sie konnte sehr temperamentvoll sein, und er stellte es sich amüsant vor, sie zu zähmen.
    Doch momentan gab es wichtigere Dinge, die geklärt werden mussten.
    Als sie an ihm vorbeiging, bemerkte er: „Anscheinend wissen Sie nicht, dass Ihr Bruder mich beauftragt hat, mit Ihnen über das Problem zu sprechen. Deshalb bin ich hier. Ich hatte den Eindruck, es sei dringend."
    „Sie?"
    Caterina blieb abrupt stehen und wirbelte zu ihm herum.
    „Mein Bruder hat Sie damit beauftragt?" fuhr sie ihn an. „Vielleicht möchte ich aber nicht, dass Sie sich mit dem Problem befassen."
    „Vielleicht haben Sie keine andere
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