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Im Palast der Liebe

Im Palast der Liebe

Titel: Im Palast der Liebe
Autoren: Stephanie Howard
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der Oberfläche verbarg.
    Trotzdem wollte sie nicht klein beigeben. „Oh, da irren Sie sich. Ich habe sehr wohl etwas zu sagen. Als Schwester des Herzogs ist es meine Pflicht, seine Interessen zu wahren. Sie haben kein Recht, in seinen Unterlagen herumzuwühlen."
    „Tut mir leid, aber ich habe sehr wohl das Recht. Ihr Bruder hat mich gebeten, ihm bestimmte Unterlagen mitzubringen, und genau das tue ich. Ihre Entrüstung ist also nicht angebracht", fügte er hinzu, ohne seinen Griff zu lockern.
    Caterina vermutete, dass er die Wahrheit sagte. Schließlich hatte sie selbst mitbekommen, wie gut er sich mittlerweile mit Damiano angefreundet hatte. Und sie hatte am eigenen Leib erfahren, dass er seinen schlechten Einfluss überall geltend machte, sogar was ihr Liebesleben betraf. Also war er wohl tatsächlich im Recht.
    Allerdings nur, was die Unterlagen ihres Bruders betraf. Was das andere anging, so war er eindeutig zu weit gegangen.
    Sie kniff die Augen zusammen. „Und jetzt lassen Sie mich bitte los."
    „Mit Vergnügen." Matthew lächelte amüsiert und ließ sie los. „Dann kann ich ja weitermachen." Er wandte sich ab und fuhr fort, die Unterlagen durchzusehen.
    Caterina beobachtete ihn dabei. Sie hasste ihn, aber zumindest wusste sie genau, woran sie bei ihm war. Er mochte sie ge nausowenig wie sie ihn. Und seltsamerweise verschaffte es ihr eine gewisse Befriedigung, derart mit ihm aneinanderzugeraten.
    Allerdings war es das erste Mal, dass sie so aneinandergeraten waren. Und noch nie zuvor war Caterina sich seiner Nähe so bewusst gewesen. Noch immer glaubte sie seinen Griff zu spüren und erschauerte. Wie hatte er es überhaupt wagen können, sie anzufassen? Wenn sein unverschämtes Verhalten sie nicht so aus der Fassung gebracht hätte, hätte sie ihn sofort aufgefordert, sie loszulassen.
    „Hier ist es ja." Matthew hatte das Dokument gefunden, das er gesucht hatte.
    Während er es aus dem Stapel nahm und die restlichen Papiere wieder auf den Schreibtisch legte, warf er ihr einen amüsierten Blick aus den Augenwinkeln zu.
    „Komisch", meinte er. „Hierin geht es nämlich um die Gartenparty. Genau deswegen wollten Sie mit mir sprechen."
    „Nicht mit Ihnen, sondern mit meinem Bruder."
    „Ah ja, mit Ihrem Bruder. Aber in diesem Fall läuft es auf dasselbe hinaus. Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, hat er mich mit der Organisation beauftragt."
    „Herzlichen Glückwunsch, Das ist wirklich eine Meisterleistung", erklärte sie bissig. „Als nächste» übernehmen Sie auch noch seine Verpflichtungen als Staatsoberhaupt."
    „Leider hätte ich dazu keine Zeit", konterte er. Einen Moment lang schaute er ihr in die Augen. Offensichtlich genoss er es, sie so auflaufen zu lassen. Gab es denn keine Möglichkeit, ihn aus der Fassung zu bringen? „Ihr Bruder fand, dass die Gartenparty in diesem Jahr etwas anders gestaltet werden soll", fuhr er schließlich fort. „Und ich freue mich sehr darauf, diese Aufgabe zu übernehmen."
    Das bezweifelte sie nicht. Die Gartenparty, die jedes Jahr Mitte Juli anlässlich des Geburtstags des Herzogs veranstaltet wurde, war eines der Highlights des europäischen Gesellschaftslebens. Die zahlreichen Gäste kamen aus aller Welt, sogar aus den USA und Australien, und unter ihnen waren nicht nur Adlige, Botschafter und Regierungsoberhäupter, sondern auch internationale Showstars.
    So lange Caterina zurückdenken konnte, hatte Baron Igor sich um die Ausrichtung der Party gekümmert. Diese hatte schon immer im Juli stattgefunden, da auch der Geburtstag des alten Herzogs in den Monat gefallen war. Doch der alte Baron war vor kurzem gestorben, und Damiano hatte sich nach einem Nachfolger für ihn umgesehen. Caterina hatte das zwar gewusst, aber nicht damit gerechnet, dass er sich ausgerechnet für Matthew Allenby entscheiden würde.
    Früher hätte er es mir erzählt, überlegte sie traurig. Doch seit ihrer Auseinandersetzung im vergangenen September standen Damiano und sie sich nicht mehr so nahe. Daran war Matthew Allenby schuld, und nicht zum erstenmal wünschte sie sich, es ihm heimzahlen zu können.
    „Also, wie ich bereits sagte: Herzlichen Glückwunsch", er klärte sie abschätzig.
    „Allerdings überrascht es mich, dass mein Bruder Sie damit betraut hat. Es fällt nicht gerade in Ihr Aufgabengebiet."
    „Nein, das tut es nicht. Mit Architektur hat es nicht soviel zu tun. Aber manchmal beschäftige ich mich gern damit, einfache Dinge zu entwerfen. Und da es mich nicht so sehr in
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