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Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit

Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit

Titel: Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit
Autoren: Kösel-Verlag <München>
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Ein Wort zuvor
    Der Mensch wird nicht durch die Dinge selbst verwirrt, sondern dadurch, wie er sie sieht!
    Epiktet
    »Volksdroge Verwöhnung! – Oder was hat Kindererziehung mit Gewalt und dem Wirtschaftsstandort Deutschland zu tun?« So lautete ursprünglich ein Aufsatz, in welchem ich mich kritisch mit alltäglich Beobachtbarem im Umgang zwischen Erwachsenen und Kindern auseinandersetzte. Die Veröffentlichung dieses Artikels wurde zum Ausgangspunkt einer leidenschaftlichen Diskussion. Anfänglich ging ich davon aus, eine Fehlform der Erziehung in den Blick genommen zu haben. Bald jedoch stellte sich heraus, dass die Gesellschaft insgesamt durch verwöhnende Umgangsformen geprägt und geschädigt ist. Mit dem vorliegenden Buch wird der Leserschaft die Möglichkeit geboten, das eigene erzieherische oder kommunikative Handeln einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Viele Beispiele oder Episoden werden so konkret sein, dass ›Ertappt-sein-Reaktionen‹ unvermeidlich sind. Dies wiederum bietet die Chance, unsoziales oder schädigendes Verhalten zu reduzieren, um so mit sich und anderen Menschen besser zusammenleben zu können.
    Das Denken und Handeln des Menschen wird immer wesentlich durch das mitgeprägt, was andere in ihn hineingelegt haben. So möchte ich an dieser Stelle all denjenigen danken, die direkt oder indirekt zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben. Mein Dank richtet sich an die Menschen, die als Ratsuchende Probleme einbrachten oder in Briefen und Diskussionen meine Gedanken in Selbstauseinandersetzung aufgriffen und mich damit zur Weiterarbeit motivierten. Ein spezieller Dank gilt einem Kollegen, welcher mich in freundschaftlicher Beharrlichkeit und Partnerschaft dazu ermutigte, den Einsatz des süßen Giftes Verwöhnung doch im Sinne der Individualpsychologie Alfred Adlers zu deuten. So entlarvte sich ein Vorgang, der häufig im Alltag mit positiver Zuwendung verwechselt wird, als zielgerichtetes Handeln zur Erlangung von Vorteilen zulasten anderer. Persönliche Begegnungen mit Felix von Cube erleichterten mir die Einbeziehung seines Buches Fordern statt verwöhnen . Dadurch erhielten die psychologischen Einlassungen durch seine verhaltensbiologischen Thesen eine wichtige Ergänzung. Ein ausdrücklicher Dank gilt auch allen Radikal-Kritikern in Reaktion auf meine Veröffentlichungen zum Thema Verwöhnung. Einerseits haben sie zum Ausdruck gebracht, wie nahe ihnen der Text gegangen ist und wie viele wunde Stellen er angekratzt haben muss. Andererseits regten sie mich mit an, manchen Aspekt dieses Themas sowohl breiter als auch vertiefter aufzugreifen. Abschließend richte ich einen Dank an meine Familie und in ganz besonderer Weise an meine Frau, welche entweder zeitweise bis spät in die Nacht gedanklich in die Abfassung des Manuskriptes mit einbezogen war oder stattdessen Äquivalent-Ideen für den ausgefallenen Sommerurlaub entwickelte.
    Albert Wunsch
    Vorwort zur überarbeiteten und erweiterten Neuausgabe
    Die häufigste Frage, welche mir immer wieder neu in Interviews gestellt wurde, lautete: »Herr Wunsch, wie konnten Sie denn schon vor gut zwölf Jahren die Probleme sehen, welche uns heute prägen?« Meine Antwort lautete sinngemäß immer neu: »Seit vielen Jahren können und konnten sehende Menschen diese Entwicklung wahrnehmen, aber eine häufig auch von Politikern und anderen Entscheidungsträgern genutzte Schönfärberbrille behinderte den nüchtern-kritischen Blick bzw. den notwendigen Veränderungswillen.«
    Wenn also ein Buch in zwölf Jahren auf 13 Auflagen kommt, ist dies – erst recht im Erziehungsbereich – ein deutlicher Beweis dafür, ein wichtiges Thema gut lesbar aufgegriffen zu haben. Auch das Wochenmagazin DER SPIEGEL , welches das Thema kurz nach dem Erscheinen des Buches auf der Titelseite mit der Überschrift: »Die verwöhnten Kleinen – Alles haben, alles dürfen, alles wollen« (ich ergänze: und nichts können) in Verbindung mit einer sehr pointierten Illustration aufgriff, belegt die Wichtigkeit des Themas, zumal diese Ausgabe zur meistverkauften des Jahres 2000 wurde. So konnten neben der ständig wachsenden Leserschaft des Buches in rund 400 Vorträgen bzw. Seminaren ca. 100 000 Menschen wichtige Anregungen zum Umgang mit Kindern vermittelt werden. Parallel dazu wurde über die Medien ein riesiger Interessentenkreis angesprochen. Eine solche gesellschaftspolitische Mitgestaltungsmöglichkeit ermutigt und macht hoffend, das häufig beobachtbare Pendeln
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