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Im Palast der Liebe

Im Palast der Liebe

Titel: Im Palast der Liebe
Autoren: Stephanie Howard
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gekommen. Sie war zu wütend und zu verzweifelt gewesen.
    Doch als Caterina nun in ihrem Wagen saß und aufs Meer hinausblickte, rief sie sich seine Worte wieder ins Gedächtnis. Matthew hatte sich Dieter selbst vorgestellt. Er hatte sie also gar nicht benutzt. Diese Erkenntnis erleichterte sie ein wenig. Offenbar sah es nicht so schlimm aus, wie sie geglaubt hatte.
    Angestrengt schaute Caterina zum Horizont, wo ein zweimastiges Segelschiff auf dem Wasser dahinglitt. In dem Punkt hatte sie sich also geirrt. Hatte sie Matthew also wieder ganz falsch eingeschätzt?
    Aber wie hätte sie sich irren können, was Claire betraf ? Sie hatte doch selbst gesehen, wie Matthew und Claire sich leidenschaftlich geküsst hatten. Tränen stiegen Caterina in die Augen. Nein, er war eine falsche Schlange. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben.
    Dann kam ihr ein anderer Gedanke. Es war ziemlich merkwürdig, dass Claire überhaupt zu der Gartenparty gekommen war. Sicher hatte Matthew sie nicht dabeihaben wollen, geschweige denn sie eingeladen. Falls er vorhatte, ihr, Caterina, den Hof zu machen, hätte er sich nicht so dumm verhalten.
    Caterina runzelte die Stirn. Das alles ergab keinen Sinn. Nun erinnerte sie sich auch an das, was er ihr einmal über Claire erzählt hatte - dass Claire es liebte, andere zu schockieren, und einen Hang zum Melodramatischen hatte. Hatte sie sich vielleicht genauso provokativ verhalten wie seinerzeit bei ihm zu Hause?
    Unwillkürlich fragte sich Caterina, ob sie Matthe w vorschnell verurteilt hatte.
    Hätte sie ihm doch eine Chance geben und seine Erklärungen anhören sollen?
    Da ihre Tränen inzwischen versiegt waren, konnte sie das Segelschiff jetzt besser erkennen. Angestrengt hielt sie den Blick darauf gerichtet. Sie war völlig verwirrt, weil es zu viele offene Fragen gab. Und ihre widerstreitenden Gefühle machten sie allmählich kaputt. Es war Zeit, dem ein Ende zu setzen. Sie musste die Wahrheit herausfinden.
    Das Segelschiff war inzwischen so weit herangekommen, dass sie alle Einzelheiten erkennen konnte. Genauso erkannte sie, was sie jetzt zu tun hatte. Es gab nur einen Menschen, der ihre Fragen beantworten konnte, und den musste sie aufsuchen, und zwar sofort.
    Überwältigt von den widersprüchlichsten Gefühlen - Liebe, Angst und Hoffnung -, startete Caterina den Wagen, wendete und fuhrlangsam zurück.
    Zurück zu Matthew.
    Als Caterina in die Auffahrt zu Matthews Villa einbog, sah sie als erstes den schnittigen silberfarbenen Jaguar, der vor der Haustür stand.
    Matthew war also zu Hause. Einerseits war sie erleichtert, andererseits verspürte sie Panik. Endlich würde sie die Antworten auf ihre Fragen bekommen.
    Nachdem sie den Honda neben dem Jaguar geparkt hatte, stieg sie aus und ging mit weichen Knien zum Haus. Jetzt konnte sie nic ht mehr zurück, und sie wollte es auch gar nicht. Sie würde gewinnen öder verlieren. Sobald sie das Haus betreten würde, wäre ihr Schicksal entschieden.
    Schließlich streckte sie die Hand aus und drückte auf die Klingel.
    Bereits nach wenigen Sekunden wurde die Tür geöffnet, und zwar von dem Hausmädchen, das genauso überrascht wirkte wie vorher und schnell einen Hofknicks andeutete.
    „Das ist nicht nötig. Ich möchte zu Mr. Allenby." Caterina blickte an ihr vorbei in die Eingangshalle. „Er ist doch zu Hause, nicht? Sein Wagen steht draußen."
    „Ja, Ma'am, er ist zu Hause." Das Hausmädchen bat sie jedoch nicht herein, sondern fügte verlegen hinzu: „Aber ich habe strikte Anweisungen, niemanden hereinzulassen."
    „Na ja, es tut mir leid", erwiderte Caterina, deren Herz plötzlich schneller klopfte, „aber ich muss ihn sehen." Und bevor das Hausmädchen sie davon abhalten konnte, drängte sie sich an ihr vorbei und lief durch die Halle auf die Marmortreppe zu.
    „Wo ist er?" fragte sie. „Sagen Sie mir, wo er ist."
    „Er ist oben im Schlafzimmer, Ma'am." Das arme Hausmädchen sah ganz entsetzt aus.
    Und es war noch entsetzter, als Caterina nach oben lief. „Du meine Güte!" rief es. „Jetzt kann ich mich auf was gefasst machen! Er hat mich angewiesen, niemanden ins Haus zu lassen."
    Allerdings war es zu spät, denn Caterina war bereits oben angelangt. Als sie jedoch auf sein Schlafzimmer zugehen wollte, war ihr ganz beklommen zumute, denn sie erinnerte sich plötzlich an ihre erste Nacht mit Matthew ...
    Er hatte sie die Treppe hochgeführt und war vor seinem Schlafzimmer noch einmal stehengeblieben, um sie zu küssen. Es war
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