Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Netz des Drachen

Im Netz des Drachen

Titel: Im Netz des Drachen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
Dragoncourt gebe. Und auch außerhalb der Gebäude fänden sich einige Entsprechungen. Die Kampfarena, das Moor und auch ein Areal mit Treibsand, das allerdings in echt nur einen Meter tief sei. Was jedoch, wie Holbrooke augenzwinkernd bemerkte, als vorübergehendes Gefängnis für einen Einbrecher völlig ausreiche.
    Die Jungen waren wie benommen von all den fantastischen und sonderbaren Eindrücken, die auf sie einprasselten. Manchmal kamen sie sich vor wie in einem Traum. Allmählich wurde ihnen klar, welch besonderer Mensch Stephen Baron sein musste.
    Gegen Ende der Führung umrundeten sie einen der Teiche. Sie schritten durch hohes Gras, das links in eine dichte Hecke aus wilden Buchsbäumen überging, hinter der ein Strauchwald begann. Plötzlich hörten sie ein bedrohliches Zischeln.
    »Was war das?«, erschrak Peter und sah sich hektisch um. »Ein Tier?«
    »Das kam von dadrin!«, rief Justus und zeigte auf die Hecke. »Los, Kollegen! Bob, Peter, ihr kommt von links. Wir beide gehen rechts rein!« Justus nickte Holbrooke zu.
    Der Zweite Detektiv wollte noch protestieren, aber da hatte ihn Bob schon am Ärmel mit sich gezogen. Sie suchten sich die nächste Lücke und drangen durch die Hecke in den dichten Strauchwald ein.
    »Da vorne!« Bob hatte etwas blitzen sehen.
    Die beiden Freunde liefen los. Mühsam kämpften sie sich durch die Sträucher, die plötzlich vor einer großen Steinpyramide endeten. Sieben kniehohe Stufen, die unterste gut zehn Meter lang, führten zu einer flachen Aussichtsplattform.
    »Ein Opferaltar!«, staunte Bob.
    Peter schluckte.
    »Du gehst linksrum, ich rechts!« Bob rannte weiter.
    »Bob! Wir sollen doch zusammen– Ach, Mist!«, schimpfte Peter und lief ebenfalls weiter.
    Auf der rechten Seite des Altars befand sich eine kleine Lichtung. Nur zwei Bäume wuchsen hier. Der Boden dazwischen war merkwürdig eben. Doch das fiel Bob nicht auf. Ohne zu zögern, hastete er zwischen den Bäumen hindurch – da gab die Erde unter ihm nach und er brach ins Erdreich ein.
    Zu überrascht, um zu schreien, stürzte er kopfüber in die Tiefe. Bilder von feuergehärteten Pfahlspitzen rasten durch seinen Kopf. Eine Bärenfalle! Dann schlug er hart auf.
    Bob stöhnte vor Schmerz. Aber zum Glück steckten keine tödlichen Pfähle im Boden. Er war auf weichem Lehm gelandet.
    Der dritte Detektiv setzte sich auf. Seine Schulter schmerzte, aber er schien unverletzt zu sein. Bob schaute sich um. Ohne Zweifel eine weitere Falle. Nicht groß, aber es würde ihn einige Mühe kosten, da rauszuklettern.
    Gerade wollte er um Hilfe rufen, als er Schritte hörte.
    »Peter?«
    Keine Antwort.
    »Zweiter, bist du das?«
    Wieder keine Antwort.
    »Lass den Quatsch, Peter. Der Sturz war übel genug.«
    Dann fiel ein Schatten in das Erdloch. Und im nächsten Augenblick starrte der dritte Detektiv in die grauenvolle Fratze des Gargoyles!

Das Land der Drachen
    »Der Kerl muss die Zahlenkombination in Erfahrung gebracht haben. Sonst wäre er nicht unbemerkt aufs Grundstück gekommen«, sagte Justus und füllte dabei weitere Angabefelder auf dem Monitor aus. »Dasselbe gilt für den Drachentyp von gestern Abend. Zumal sich die Vorfälle, von denen Holbrooke wusste, bisher alle außerhalb des Anwesens abgespielt haben.«
    Bob nickte. »65…« Er stockte und musste kurz nachdenken, welche Ziffern Holbrooke ihnen gestern genannt hatte. »Nein, 6765. Aber woher kennen sie die Zahlenfolge?«
    Der Erste Detektiv schüttelte den Kopf.
    Peter betrachtete währenddessen schweigend den Ausdruck des Bildes, das Justus im Netz gefunden hatte. Ein muskelstrotzender Gargoyle, der sich gerade auf einen Ork stürzte. Die Frage, ob es wohl in sehr früher Zeit auch solche Wesen gegeben hatte, ging dem Zweiten Detektiv nicht aus dem Kopf.
    Die drei ??? waren nach dem Besuch auf Dragoncourt und Bobs unliebsamer Begegnung mit dem Gargoyle in die Zentrale gefahren, um von hier aus ihr weiteres Vorgehen in dem Fall zu besprechen. Die Zentrale war ein ausgedienter Wohnanhänger, der verborgen unter einem riesigen Haufen Altmetall auf dem Schrottplatz der Familie Jonas stand. Sie war das Herz des Detektivunternehmens der drei Jungen und mit allem Zubehör ausgerüstet, das sie für ihre Ermittlungen benötigten: Telefon, Kriminallabor, Computer mit Internetzugang und so weiter.
    An Letzterem saß gerade Justus und tippte. Auf dem Monitor vor ihm spie ein furchterregender Drache, der über ein malerisches Schloss inmitten einer bizarren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher