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Im Netz des Drachen

Im Netz des Drachen

Titel: Im Netz des Drachen
Autoren: Marco Sonnleitner
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diversen Online-Plattformen veröffentlicht wurde. Und danach ging der ganze Zirkus los.«
    »Ein Brief? Was für ein Brief?« Justus war hellwach. »Und von wem stammt er?«
    »Ich weiß es nicht.« Holbrooke sah die Jungen sorgenschwer an. »Und ihr denkt wirklich, dass ihr uns helfen könnt?«
    »Wir tun, was wir können«, erwiderte Justus. »Und wir haben einige Erfahrung gerade in Fällen solcher Art vorzuweisen.«
    »Und was verlangt ihr?«
    »Nichts«, antwortete Peter. »Ihre Zufriedenheit ist unser Lohn.«
    Holbrooke lächelte matt und atmete ein paarmal tief ein und aus. »In Ordnung. Ich engagiere euch. Findet heraus, was auf Dragoncourt los ist.« Dann überreichte er den Brief den drei Jungen, die sich sofort in die handgeschriebenen Zeilen vertieften.
     
    Es ist an der Zeit, ein Geheimnis zu lüften, das schwer auf meiner Seele lastet. Doch nur dem Auserwählten mag es gelingen, in der Höhle des Drachen teilhaftig zu werden meiner Schuld, die nordgolden ruht hinter tiefen Wassern oder dem leinenen Eingang zur Hölle, wohin ich mich unweigerlich begeben müsste, würde nicht in allen Königreichen offenbar, welchen Frevel ich dereinst an den Liebenden verübt. So nimm an die Quest, die dich hinter den Schwarzen Bergen zum Haus des Hexers führt, das betreten nur kann, wer seiner Frage gewachsen. Dahinter weist ein silberner Blick dir den Weg im Traum und im Hof, dessen Tor nur der 20. Sohn Leonardos im Maul des Gnoms öffnet. Der gespaltene Weg dich sodann über luftige Leitern im eisigen Flug und durch atemlose Dunkelheit dorthin führt, wohin am Ende jeder gelangen soll.
    Möge Gott mit dir sein. Und mir verzeihen.
    Der Schwarze Ritter

Dragoncourt
    »Also der Schwarze Ritter ist eine Figur aus Barons Online-Spiel Das Land der Drachen ?«
    Bob nickte Peter zu und sah dann wieder auf die Straße. »Richtig. Aber wie Holbrooke ja meinte, ist es nicht irgendeine Figur, sondern der zentrale Avatar schlechthin. Wenn man so will, der König dieses virtuellen Landes.«
    »Avatar?«
    »Eine künstliche Figur in der virtuellen Welt, mit der sich ein echter Spieler gewissermaßen darstellt«, erklärte Justus.
    »Okay, okay«, sagte Peter, dem noch der Kopf von dem Brief schwirrte. »Der Brief erschien zeitgleich mit der Annonce von Barons Haus in verschiedenen Medien. Und einen Tag danach begann der Spuk. Ist doch seltsam, oder?«
    Bob seufzte leise. »Da gibt es so einiges, was seltsam ist.«
    »Wer, denkt ihr, hat ihn veröffentlicht? Von wem stammt er?«
    Justus sah gedankenvoll aus dem Fenster. Gerade tauchte der Weg in den Wald ein, in dem Dragoncourt lag. »Das müssen wir herausfinden. Fest steht, dass der Brief ein Rätsel beinhaltet. Oder mehrere. Aber ich habe das Gefühl, dass da noch viel mehr drinsteht. Und dass er von großer Bedeutung für unseren Fall ist. Wir werden uns sehr genau damit beschäftigen müssen.«
    Fünf Minuten später hielt Holbrooke, der mit seinem Wagen vorausgefahren war, vor dem mächtigen Tor. Er stieg aus, näherte sich der Mauer neben dem rechten Tor und klappte einen der Mauersteine auf.
    »Ein verstecktes Zahlenschloss!«, zischte Bob, während Holbrooke Ziffern in eine kleine Tastatur eingab. Lautlos schwangen die riesigen Torflügel zur Seite und gaben die Einfahrt frei. Der Makler ging zu seinem Auto zurück und signalisierte den Jungen, dass sie ihm folgen sollten.
    Die drei ??? hatten ihn gefragt, ob sie Barons Anwesen besichtigen könnten. Im Rahmen ihrer Ermittlungen sei es unbedingt notwendig, dass sie sich auf dem Grundstück umsahen. Holbrooke hatte das umgehend eingeleuchtet, und nachdem er sich noch kurz mit seinem Sekretär besprochen hatte, waren sie nach Santa Clara aufgebrochen.
    »Mann! Seht euch das an!« Peter staunte mit offenem Mund, als sie auf einem grob gepflasterten Fahrweg langsam hinter Holbrooke über das Grundstück rollten. »Du kriegst die Motten! Das ist ja voll abgefahren hier!«
    Auch Bob machte große Augen. »Man kommt sich fast wie in einem Fantasy-Spiel vor.«
    Was die Dunkelheit und der Zaun am gestrigen Abend noch vor ihren Blicken verborgen hatte, wurde für die drei Detektive jetzt in atemberaubender Weise offenbar. Stephen Barons Anwesen war ein eindrucksvoller Beweis für die Fantasie und Kreativität dieses Mannes.
    Die Welt, die er hier erschaffen hatte, war die Welt des Mittelalters. Nirgendwo fanden sich auch nur die kleinsten Anzeichen von Modernität. Oder sie waren sehr gut versteckt. Die Natur wuchs wild und
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