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Im Netz des Drachen

Im Netz des Drachen

Titel: Im Netz des Drachen
Autoren: Marco Sonnleitner
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erstatten, oder?«
    Justus verneinte. »Deswegen sind wir nicht zu Ihnen gekommen. Uns interessieren vielmehr die Umstände und Hintergründe, die mit diesen sonderbaren Vorkommnissen in Zusammenhang stehen. Wir haben gestern Abend bereits mit Sheriff Pickett aus Santa Clara gesprochen und nun hoffen wir, von Ihnen noch Genaueres zu erfahren.«
    Ein Anflug von Verwunderung leuchtete in Holbrookes Augen auf. Doch bevor er etwas erwidern konnte, ging die Tür auf und ein schon etwas älterer Mann kam herein. Er ging gebückt und hinkte stark auf dem rechten Bein. Der dichte, schwarze Vollbart verlieh ihm etwas Düsteres und auch die grauen Augen hinter den dicken Brillengläsern blickten die drei ??? nicht gerade freundlich an.
    »Muss schnell was holen«, murmelte er Richtung Holbrooke. Er ging zu einem Wandregal, griff sich einen Ordner und verließ das Büro ohne ein weiteres Wort.
    »Das war Cole Benedict, mein Sekretär«, informierte Holbrooke die Jungen knapp. Zu dem merkwürdigen Gebaren des Mannes sagte er nichts. »Wo … waren wir stehen geblieben?«
    Justus nahm den Blick von der Tür und sammelte sich. »Wir würden gerne einiges über das Anwesen und über Mr Baron erfahren. Zum Beispiel, ob die Gerüchte um dessen Erkrankung der Wahrheit entsprechen und ob er deswegen seinen Besitz in Santa Clara verkauft.«
    »Nun ja«, Holbrooke legte die Fingerspitzen auf die Nasenwurzel, »dass Mr Baron sterbenskrank ist, stimmt. Nach seinem Unfall wurde er in der Klinik durchgecheckt und dabei stieß man auf diese tückische, unheilbare Krankheit. Nachdem er von den Unfallfolgen wieder halbwegs genesen war, zog er sich auf irgendeine Insel in Europa zurück und übertrug uns die Abwicklung des Verkaufs von seinem Anwesen. Aber«, er sah verwundert von einem Detektiv zum anderen, »warum wollt ihr das eigentlich wissen? Ihr habt doch sicher kein Interesse an Dragoncourt?«
    »Dragoncourt?«, fragte Peter.
    »So heißt Mr Barons Anwesen.«
    Justus griff in seine Jackentasche und holte ein silbernes Etui daraus hervor. Diesem Etui entnahm er eine Karte und überreichte sie Holbrooke. »Das ist der Grund, weshalb wir uns für die Vorgänge auf Dragoncourt interessieren.«
     

     
    »Die drei Detektive. Ihr seid Detektive?«, las Holbrooke die Karte. »Und … in wessen Auftrag arbeitet ihr?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Noch arbeiten wir für niemand. Aber wenn Sie wollen, ermitteln wir gerne in Ihrem Auftrag. Diese Vorfälle scheinen Sie doch ziemlich zu belasten.«
    Holbrooke rieb sich über die Augen. »Das kann man wohl sagen. Dragoncourt entwickelt sich allmählich zum reinsten Albtraum für uns. Nicht nur, dass immer weniger Leute am Kauf interessiert sind, weil sich diese Attacken natürlich herumsprechen. Den erhofften Geldsegen können wir uns wohl abschminken. Aber mittlerweile färbt das alles auch auf unsere Stiftung ab. Erste Stimmen werden laut, die behaupten, dass unsere Jungs hinter dem Spuk stecken.« Er lachte verächtlich. »Unsere schwierigen Jungs.«
    »Was meinen Sie mit Geldsegen?«, wollte Bob wissen.
    »Mr Baron schenkt den Verkaufserlös der Stiftung.«
    »Tatsächlich?«, wunderte sich Peter. »Und warum?«
    Holbrooke zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Vielleicht weil Mr Baron selbst aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Außerdem hat er keine Verwandten.«
    »Haben Sie denn nicht mit ihm darüber gesprochen?«, fragte Justus.
    »Ich habe Mr Baron nie zu Gesicht bekommen. Alle Informationen, Urkunden, testamentarischen Verfügungen, Unterlagen, Aufträge und so weiter wurden uns von seinem Anwalt auf schriftlichem Weg übermittelt.«
    »Aha«, sagte Justus nachdenklich.
    »Um noch einmal auf den Spuk zurückzukommen«, ergriff Bob wieder das Wort. »Wann genau begann das? Sheriff Pickett meinte, kurz nach Mr Barons Auszug.«
    Holbrooke überlegte. »Ja, das ist richtig. Wobei … Ausgezogen ist Mr Baron vor genau sechs Wochen, aber der erste Vorfall auf Dragoncourt ereignete sich erst vor fünf Wochen. Und wenn ich es recht bedenke, genau einen Tag nachdem …« Holbrooke verstummte.
    »Nachdem was?«, hakte Peter nach.
    Holbrooke öffnete eine Schublade seines Schreibtisches und holte ein Kuvert daraus hervor. »Zusammen mit unserer Immobilienannonce in der L.A. Post erschien dieser Brief.« Er zog ein Blatt Papier aus dem Umschlag. »Ich fand das etwas merkwürdig und ging der Sache nach. Es stellte sich heraus, dass der Brief am selben Tag in verschiedenen Zeitungen und auf
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