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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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gesehen hätte, hätte er möglicherweise zurückgeschnappt. Aber er sah auch Furcht. »Solltest du aber.« Er bemühte sich wieder um Ruhe und legte ihr seine Hände auf die Schultern. »Was hältst du davon, wenn wir es beide an Mia auslassen, wenn wir alles hinter uns haben?«
    »Gebongt.«
    Er drückte ihre Schultern. »Es ist zwecklos, sie damit zu konfrontieren. Wir würden sie nicht überzeugen. Sie mit Gewalt von der Insel zu zerren, würde auch nichts ändern. Der letzte Schritt muss getan werden, und es ist das Beste, ihn hier zu tun. Es ist vorbestimmt, dass er hier getan wird. Von uns allen.«
    »Im Zentrum der Macht«, stimmte Mac ihm zu. »Ihr Zentrum, ihr Kreis. Ihre Macht ist die am weitesten fortgeschrittene, und sie ist die Stärkste. Aber das bringt mich zu dem Schluss, dass das, was auf sie zukommt, ihr das Gleiche entgegenzusetzen hat.«
    »Wir sind jetzt mehrere«, gab Nell zu bedenken. Sie erfasste die Hand ihres Mannes und legte die andere auf ihren Bauch. »Verbunden ist unsere Macht beträchtlich.«
    »Es gibt noch andere Machtquellen.« Sam nickte, als sich die Idee in seinem Kopf formte. »Wir werden sie benutzen. Und zwar alle.«
     
    Sams Verstand war absolut klar und kontrolliert, als er in das Haus auf den Klippen ging. Mia war nicht die Einzige, die sich verschließen konnte.
    Er fand sie im Garten, wo sie friedlich ein Glas Wein trank, während ein Schmetterling ihr auf den Handteller flatterte.
    »Was für ein Bild.« Lächelnd küsste er ihre Stirn und ließ sich ihr gegenüber nieder. »Wie war dein Tag?«
    Sie sagte einen Moment gar nichts, sondern studierte sein Gesicht, nippte an ihrem Wein. Mit stählernem Willen unterdrückte sie ihre Sehnsucht. »Ich war sehr fleißig und produktiv. Und deiner?«
    »Ein Junge hatte seinen Kopf durch das Eisengitter vor den Balkons gesteckt und saß fest. Er hat es ganz gut verkraftet,
aber seine Mutter hat geschrien wie am Spieß und wollte, dass wir das Gitter durchsägen. Weil ich auf keinen Fall ein jahrhundertealtes Gitter zerstören wollte, war ich kurz davor, ihn mit einem Spruch zu befreien. Aber die Wirtschafterin hat mich davon abgehalten. Sie hat seinen Kopf mit Babyöl eingeschmiert und ihn wie einen Korken rausgezogen.«
    Sie lächelte und reichte ihm ihr Weinglas. Aber ihre Augen waren wachsam und argwöhnisch. »Ich kann mir gut vorstellen, dass er das alles genossen hat. Sam, ich habe festgestellt, dass einige Bücher aus meiner Bibliothek fehlen.«
    »Mmm?« Er streckte seinen Finger aus, und der Schmetterling flog zu ihm und setzte sich nieder. »Du hast gesagt, dass ich deine Bibliothek benutzen darf.«
    »Wo sind die Bücher?«
    Er gab ihr das Weinglas und den Schmetterling zurück. »Ich habe einige gelesen  – in der Hoffnung, das Ganze aus einer anderen Perspektive betrachten zu können.«
    »Oh.« Kälte überzog ihr Herz. »Und?«
    »Konnte nie behaupten, ein Wissenschaftler zu sein«, sagte er schulterzuckend. »Ich habe es Mac gegenüber beiläufig erwähnt, und er hat gefragt, ob er sie ausleihen dürfte. Ich dachte, dass du nichts dagegen hättest.«
    »Ich hätte die Bücher lieber in meinem Haus.«
    »Oh. Gut, ich bringe sie zurück. Weißt du, hier mit dir zu sitzen, ist ein wundervolles Gefühl. Und jedes Mal, wenn ich dich ansehe, geht mir das Herz über. Das ist auch ein wundervolles Gefühl. Ich liebe dich, Mia.«
    Sie senkte ihre Wimpern schützend über die Augen. »Ich sollte mich ums Essen kümmern.«
    Als sie aufstand, nahm er ihre Hand. »Ich werde dir helfen.
« Er behielt ihre Hand in seiner, als er sich ebenfalls erhob. »Es gibt keinen Grund, dass du alles allein machen solltest.« Fass mich nicht an, dachte sie. Noch nicht. Nicht jetzt. »Ich komme besser allein zurecht  – in der Küche.«
    »Mach Platz«, schlug er vor. »Ich folge dir.«

20
    Er führte etwas im Schilde, davon war Mia überzeugt. Er war viel zu gut gelaunt, aufmerksam und rücksichtsvoll. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, könnte man glauben, dass ihm jemand einen Gute-Laune-Zauber verpasst hatte.
    So verrückt es war, aber seine Launenhaftigkeit war ihr lieber. Wenigstens konnte sie die besser einschätzen.
    Jedenfalls hatte sie jetzt keine Zeit, die Oberfläche zu durchdringen  – und konnte auch nicht riskieren, dass er sie durchschaute. Und wenn sie die Zeit hätte, könnte sie die Energie nicht dafür verschwenden. Sie hortete ihre Energie wie erstklassige Wertpapiere.
    Sie war entschlossen, sie war
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