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im Landschulheim

im Landschulheim

Titel: im Landschulheim
Autoren: Enid Blyton
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lebte. „Was wird aus dir, Gina? Afrika-Forscherin?“
    Gina lachte. „Mein Vater ist aus Afrika zurück. Und so schön meine Afrika-Reise damals war, für immer möchte ich nicht dorthin. Wir ziehen wieder nach Italien und richten uns ein Haus ein. Meine Mutter macht vielleicht eine kleine Pension auf. Dann helfe ich ihr. Ich kann ja jetzt dolmetschen.“
    „Na also, dann wären wir alle wohl einstweilen untergebracht“, sagte Hanni.
    „Alle?“, rief Elli. „Ihr Zwillinge habt euch bis jetzt ausgeschwiegen. Mir als eurer Cousine hättet ihr längst eure Absichten mitteilen können.“
    „Du hast uns ja nie danach gefragt“, meinte Hanni trocken. „Wir werden Fotografinnen.“
    „Alle beide?“
    „Klar! Eine spezialisiert sich auf Menschen, die andere wirft sich auf die Landschaft.“
    „Plumps!“ Jenny kicherte. „Ich sehe schon, wie Hanni sich auf einen Steinbruch wirft.“
    „Spottdrossel! Wir werden euch mal unsere letzten Fotos zeigen“, sagte Nanni. „Dann werdet ihr uns verstehen. Im Übrigen bin ich es, die sich auf die Landschaft wirft, wie Hanni sagte.“
    „Ich finde, ihr solltet vor allem noch ein paar Aufnahmen von Lindenhof und von uns allen machen“, rief Carlotta. „Zum Andenken.“
    „Machen wir gern!“ Hanni überlegte. „Jetzt ist es zu spät. Aber morgen mache ich ein paar Gruppenaufnahmen. Nanni hat Lindenhof schon genug fotografiert, da könnt ihr euch Abzüge bestellen.“
    An einem der nächsten Tage erschien Frau Theobald, die Direktorin des Internats, plötzlich in der Deutschstunde bei den Mädchen. Frau Wahl, die gerade über moderne Schriftsteller sprach, schien nicht im Geringsten überrascht zu sein. Offensichtlich war sie auf diesen Besuch vorbereitet.
    Frau Theobald lächelte freundlich. „Ich möchte etwas mit euch besprechen“, sagte sie. „Ich habe da einen Brief bekommen, der manche von euch interessieren wird. Erinnert ihr euch an den Kindertransport, der im März kurz bei uns Station machte?“
    „Als der Omnibus kaputt war?“, rief Jenny.
    „Ja, damals waren die Kinder mit ihren drei Begleiterinnen für ein paar Stunden bei uns. Sie wollten in ein Heim und haben dann dort anscheinend von Lindenhof berichtet. Jedenfalls hat die Heimleiterin jetzt an mich geschrieben.“
    Nun horchten die Mädchen auf.
    Frau Theobald fuhr fort: „Sie fragt, ob ein paar von euch wohl für ein paar Wochen im Heim aushelfen können. Während der Ferienzeit sind einige ihrer ständigen Helferinnen in Urlaub. Während des Schuljahres ist es ein Landschulheim. Jetzt aber dient es als Ferienheim und ist für längere Zeit mit Mädchen von sechs bis elf Jahren voll belegt. Sie braucht also Hilfskräfte, die mit den Kindern spielen und die größeren auf Wanderungen begleiten; Kräfte, die vielleicht auch mal in der Küche zupacken. Selbstverständlich gibt es im Heim ausgebildetes Personal, das alle Verantwortung übernimmt. Aber allein mit lebhaften Kindern zu wandern ist gar nicht so einfach, und sie sonst zu beschäftigen ebenfalls nicht. Ihr habt damals ja einen kleinen Begriff davon bekommen. Nun fragt sie also, ob ein paar von euch nach dem Abschluss in Lindenhof Lust haben, zu ihr zu kommen. Soweit ihr eine neue Ausbildung wählt, fangt ihr vermutlich erst im Oktober an. Da würde es also passen.“
    „Wo ist denn das Heim?“, fragte Nanni.
    „Im Vorgebirge. Es liegt dicht bei einem kleinen Dorf mit dem drolligen Namen Hasenwinkel. Eine Bahnstation hat es nicht, aber es fährt ein Bus. Ich habe hier Bilder, die könnt ihr herumgehen lassen.“
    Sie gab Hilda einen ganzen Stoß Fotos. Gespannt griffen die Mädchen danach.
    „Sieht hübsch aus!“, rief Hanni. „Da könnte man schöne Ausflüge machen.“
    „Aber wir sollen ja auch etwas tun“, meinte Doris.
    „Nun, überanstrengen müsst ihr euch nicht“, sagte Frau Theobald lächelnd. „Hört einmal, was die Heimleiterin darüber schreibt.“
    Sie nahm den Brief und las: „Ich habe an erweiterte Halbtagsarbeit gedacht, denn junge Mädchen wollen auch ihre Freizeit. Sie müssen sich dann nur vormittags und nachmittags abwechseln, jeweils für sechs oder sieben Stunden. Dafür bekommen sie ein Taschengeld von dreißig Mark in der Woche. Die Verpflegung ist gut. Das Reisegeld wird selbstverständlich ersetzt.“
    Die Direktorin sah ihre Mädchen lächelnd an. Manche hatten große Lust, das war deutlich zu erkennen.
    „Überlegt es euch, fragt eure Eltern und sagt mir bis spätestens Ende dieser Woche
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