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Im Koma

Titel: Im Koma
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eine ganze Reihe von Szenarien ausdenken, die ich Detective Spinetti vortrage, wenn ich ihn später anrufe. Wie war's mit dem? Eifersüchtige Kokserin engagiert einen unzufriedenen ehemaligen Angestellten, um ihr bei der Ermordung ihrer Schwester zu helfen. Der tapfere und selbstlose Ehemann, der den tragischen Schicksalsschlag, der seine Frau ins Koma befördert hat, noch längst nicht verwunden hat, stellt die beiden Mörder, als sie versuchen, aus dem Haus zu schleichen, und ist gezwungen, beide zu erschießen. Was meinst du? Kauft mir der gute Detective das ab? Es ist nicht perfekt, aber bis die Bullen hier sind, hab ich es ausgefeilt.«
    »O mein Gott«, sagte Drew, und ihr Blick schoss zwischen Warren und ihrer Schwester hin und her. »Detective Spinetti hatte recht - was Casey passiert ist, war kein Unfall.«
    »Im Gegenteil«, korrigierte Warren sie. »Das Koma deiner Schwester war unbedingt ein Unfall. Sie sollte sterben.«
    »Das hat sie versucht, mir zu sagen.«
    »Und um ein Haar hätte sie es geschafft. Vor seinem Ehemann Geheimnisse zu haben ist wirklich nicht nett, Casey.«
    »Los, Mann, legen Sie die Waffe weg«, sagte Jeremy. »Bevor noch irgendjemandem was zustößt.«
    »Das ist doch gerade die Idee, oder?« Warren richtete die Waffe auf Jeremy und drückte ab.
    »Nein!«, rief Casey, und ihr Schrei hing wie ein Echo von Drews in der Luft, während Jeremy blutend auf dem Boden zusammenbrach. Drew stürzte an seine Seite, während Warren die Pistole in aller Ruhe auf ihren Kopf richtete und sich anschickte, erneut abzudrücken.
    »Mami?«, rief auf einmal eine dünne Stimme hinter Warren. »Was war das für ein Krach?«
    Warren fuhr herum. Casey beobachtete, wie ihre Schwester im selben Moment aufsprang, sich auf Warren stürzte und mit allen vieren auf ihn einschlug und nach ihm trat. Sie traf seine Schienbeine und zerkratzte ihm Hals und Augen, sodass er die Pistole fallen ließ, die über den Boden in Caseys Richtung rutschte und einen knappen Meter vor ihr liegen blieb.
    Langsam streckte sie die Hand danach aus.
    Du kannst es. Du kannst es.
    Nach mehreren vergeblichen Versuchen berührten Caseys Fingerspitzen das kalte Metall, und sie zog die Waffe zentimeterweise näher, bis sie sie beinahe packen konnte.
    In der Zeit gelang es Warren, Drews Hände auf ihren Rücken zu drücken, sie hochzuheben und locker gegen die Wand zu schleudern wie einen Tennisball. Drew sackte als formloser Haufen zu Boden und rang nach Luft.
    »Mami!«, rief Lola und rannte zu ihrer Mutter.
    Warren ging entschlossen auf Casey zu, als diese ihre Faust um den Griff der Waffe schloss. »Gib mir die Pistole, Casey«, sagte er und ging vor ihr in die Hocke.
    Casey hob die Waffe und zielte direkt auf das Herz ihres Mannes, während sie sich fragte, ob er überhaupt eins hatte.
    »Du weißt, dass du nicht die Kraft hast abzudrücken«, sagte Warren.
    Hatte er recht?
    »Einmal drücken heißt Ja, zweimal Nein«, hörte sie Drew sagen.
    »Und selbst wenn du die Kraft hättest, könntest du es nicht«, sagte Warren mit einer Stimme, als wollte er sie mit einem Schlaflied einlullen. »Ich bin dein Mann, Casey. Ich liebe dich. Das ist dir doch klar. Und du liebst mich. Das weißt du auch. Was ich dir zugemutet habe, tut mir schrecklich leid. Das weißt du tief in deinem Herzen ebenfalls, nicht wahr? Du weißt, wie sehr ich dich liebe. Es ist nicht zu spät. Wir können von vorne anfangen. Bitte, lass es mich wiedergutmachen.«
    »Einmal drücken heißt Ja, zweimal nein«, hörte sie Drew noch einmal sagen. »Du willst mich doch nicht wirklich erschießen, oder, Casey?«
    »>Ich hielt es für richtig, dir das zu sagen, denn du hast dich aufgeführt wie immer: Du siehst nie, wo du eigentlich stehst, trittst immer am falschen Fleck auf. Du siehst immer, was sonst keiner sieht; es ist unmöglich, dich zufriedenzustellen; aber was ganz klar ist, siehst du nie.<«
    Casey blickte in die warmen braunen Augen ihres Mannes und sah das kaltblütige Monster dahinter ganz klar. Als er nach der Waffe griff, drückte sie mit aller Kraft den Abzug.
    Einmal für Ja.

KAPITEL 34
    »>Sie rührte sich nicht, und er trat auf sie zu; dabei drückte sein Antlitz mehr Zweifel und Furcht aus, als sie jemals an ihm bemerkt hatte<«, las Janine. »>Er befand sich in einem Zustand der Unsicherheit, und das ließ ihn befürchten, ein Blick oder ein Wort von ihm würde ihn erneut dazu verdammen, weit entfernt von ihr leben zu müssen; und Dorothea fürchtete
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