Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Koma

Titel: Im Koma
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
aus?«
    »Wer sagt, dass er mich irgendwohin ausführt?«
    »Ich hatte ihn gleich durchschaut, schon vergessen?«
    Drew lachte wieder. »Wir haben es noch nicht entschieden. Er hat gesagt, ich soll mir etwas Ungewöhnliches ausdenken. Ich soll ihn anrufen.«
    »Und machst du das?«
    »Vielleicht.«
    »Trink noch ein Glas.« Warren goss erneut nach.
    »Sag nicht, dass die Flasche fast leer ist.«
    »Ach, das macht nichts. Ich habe noch eine.«
    »Warum überrascht mich das bloß nicht?«
    »Ich finde, er ist nicht gut genug für dich«, sagte Warren.
    »Was? Wer?«
    »Jeremy.«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber du musst zugeben, dass er verdammt niedlich ist.« »Nicht direkt mein Typ.« Drew lachte.
    »Du kannst was Besseres kriegen.«
    »Hast du irgendjemand Bestimmten im Sinn?«
    »Schon möglich.«
    »Warte - sag es mir nicht. Könnte es sein, dass er zufällig Willy Billy heißt?« Drew kreischte vor Lachen.
    »Ich kann dir versprechen, dass sein Name definitiv nicht Willy Billy ist.«
    »Warum nicht? Stimmt irgendwas nicht mit Willy Billys Willi?« Drew hielt sich den Bauch vor Lachen.
    »Irgendwie hab ich das Gefühl, du hattest genug Champagner.«
    »O komm schon, Onkel Warren. Jetzt können wir die Flasche auch noch leer machen.«
    »Sieht so aus, als wäre das der schäbige Rest.«
    »Aber du hast gesagt, du hättest noch eine.«
    »Ja, das habe ich gesagt, nicht wahr?«
    Drew sprang auf. »Wo ist sie? Ich hol sie.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.«
    »Es ist eine Superidee. Wir feiern.«
    »Das stimmt. Sie ist im Kühlschrank. Und sei vorsichtig auf der Treppe.« »Mir geht es prima. Mach dir meinetwegen keine Sorgen.«
    »Mache ich nicht.« Warren ließ sich in den Sessel neben Caseys Bett sinken. »Ich hab im Moment eh genug andere Sorgen. Meinst du nicht auch, Casey? Wo der alte Nick es wieder vermasselt hat.« Er begann, über ihr Haar zu streichen. »Ich habe ihn angerufen. Und er kam mir wieder mit seinen üblichen Ausreden. Ich hätte ihn nicht gewarnt, dass noch jemand im Haus sein könnte. Was hätte er machen sollen, er habe gar keine andere Wahl gehabt, als Patsy zu töten.« Seine Hand blieb auf ihrer Stirn liegen. »Und jetzt verlangt er das Doppelte! Ist das zu toppen? Er vermasselt den Job, und ich soll auch noch für seinen Fehler bezahlen. Was zum Teufel wollte Patsy überhaupt hier? Die dumme Gans.«
    Casey öffnete die Augen und sah Warren an, der auf sie herabstarrte. Wer ist dieser Mann, fragte sie sich und beobachtete, wie sein Bild sich teilte, verdoppelte und um ihren Kopf schwirrte.
    »>Du siehst immer, was keiner sonst sieht<«, hörte sie Janine lesen.
    »Hör auf, dich dagegen zu wehren, Casey«, sagte Warren mit einer Stimme so weich und warm wie das Fell eines Kätzchens. »Du machst es nur schwerer für alle.« Er beugte sich über sie und fuhr fort, ihr Haar zu streicheln. »Ich fürchte, das muss wirklich unser letzter kleiner Plausch sein. Was hast du damals noch zu Janine gesagt? Es wird Zeit für etwas Neues? Nun, offenbar sind wir fast wieder an dem Punkt.«
    Casey beobachtete zwei Warrens, die zwei Paar Hände küssten, während ihre Lider immer schwerer wurden. »>Aber was ganz klar ist, siehst du nie<«, hörte sie Janine lesen. Kurz darauf reichte ihr Wille allein nicht mehr, sie offen zu halten, und sie gab dem Gewicht nach.
    »So ist's brav«, sagte Warren, als ihre Augen zufielen.
    Casey strengte sich an, bei Bewusstsein zu bleiben. Du musst wach bleiben, ermahnte sie sich immer wieder. Mach es ihm nicht so leicht. Er wird einfach warten, bis Drew hinüber ist und dann... was? Sie die Treppe hinunterwerfen und es als einen Unfall hinstellen? Würde er sie mit einem Kissen ersticken oder gar mit eigenen Händen erwürgen und das Ganze dann irgendwie Drew in die Schuhe schieben?
    Ich bin so müde.
    Er habe das Ausmaß von Drews Feindseligkeit gegenüber ihrer Schwester nicht erkannt, konnte Casey ihn Detective Spinetti unter Tränen erklären hören, während er theatralisch mit seiner Dummheit haderte. Drew sei es offensichtlich endgültig leid gewesen, auf die Erbschaft zu warten, die ihr ihrer Ansicht nach von Rechts wegen ohnehin zustand, vor allem nachdem Casey nun doch echte Anzeichen für eine Besserung erkennen ließ. Und sie hatte getrunken -sie war genauer gesagt so betrunken, dass er darauf bestanden hatte, dass sie im Haus übernachtet. Wie hatte er nur so achtlos sein können?
    Drew würde sich nach ihrem Rausch nicht groß an irgendwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher