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Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller
Autoren: Carter Brown
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ausgezogen
und in die Ketten gehängt«, sagte Johnny. »Ich nehme an, sie wollten das mit
dir treiben, woran sie ihr Vergnügen fanden.« Er blickte erneut Fabian an, der
die Augen niederschlug und auf den Boden starrte.
    »Und dann«, fuhr Johnny fort,
»verläßt Fabian aus irgendeinem Grund den Keller. Wanda wartet auf seine
Rückkehr. Und dann hast du den Maskierten auch wiederkommen gesehen, Mavis. Du
sagst, Wanda sei vor ihm zurückgeschreckt und habe so etwas gemurmelt wie:
>Du bist ja nicht...< Und weiter kam sie nicht, weil der Maskierte sie
erwürgte?«
    »Ja, so war’s«, bestätigte ich.
    »Daraus geht klar hervor«,
sagte Johnny, »daß es nicht Fabian war, der zurückkam — es war Don.«
    »Er muß sich irgendwo in der
Küche versteckt haben«, berichtete Fabian kaum hörbar. »Ich spürte seine Hände
an meinem Hals — und dann wurde es schwarz um mich. Als ich wieder zu mir kam,
sah ich im Keller nach. Wandas Leiche hing in den Ketten, und Mavis lag
bewußtlos am Boden. Da ging ich wieder in mein Zimmer.«
    »Na klar«, meinte Johnny. »Wenn
Don sich auf eins verlassen konnte, dann darauf, daß Sie kein Sterbenswörtchen
davon sagen würden, Sie seien im Keller gewesen.«
    Frome musterte Fabian
angewidert. »Was für ein Stück Dreck sind Sie eigentlich?« sagte er schroff.
    Fabian biß sich auf die Lippe
und starrte wieder zu Boden; sein Kopf wackelte ein bißchen.
    »Was mich wurmt«, meinte Frome
und betrachtete ihn immer noch böse, »ist die Tatsache, daß ich ihm nichts
anhängen kann. Was seine Schüsse auf Don betrifft, kann er auf Notwehr
plädieren — und da wird ihn keine Jury schuldig sprechen.«
    »Ich würde mir darüber nicht
den Kopf zerbrechen, Leutnant«, sagte Carl leise. »Sie brauchen weiter nichts
zu tun, als Reportern gegenüber etwas von der Story durchsickern zu lassen. Sie
können ja ein bißchen von dem Anwalt erzählen, der nackt und maskiert in einem
Keller mit flackernden Kerzen und Ketten an den Mauern herumgetanzt ist. Wenn
Sie das tun, werden die Leute gern Eintritt zahlen, nur um ihn einmal zu
Gesicht zu bekommen.«
    Frome grinste anerkennend.
»Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, sagte er gutgelaunt. »Vielen Dank für
die Idee.«
    Fabian erhob sich plötzlich und
ging zur Tür. »Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt«, sagte er
formvollendet, »ich möchte mich ein bißchen ausruhen.« Er sah Carl an, und ein
flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen. »Gratuliere«, sagte er. »Wie ich
sehe, haben Sie doch Ihres Vaters Blut in den Adern.«
    »Kann schon sein«, meinte Carl
lässig. »Bestellen Sie ihm einen schönen Gruß von mir, Fabian.«
    Fabian verließ das Zimmer und
schloß die Tür sorgfältig hinter sich. Carl lehnte sich im Sessel zurück und
zündete sich eine Zigarette an. Er wirkte entspannt, bis auf den finsteren
Gesichtsausdruck.
    »Wie geht es Clare Ebhart?«
fragte ich Leutnant Frome. »Ob sie wieder in die Reihe kommt?«
    Er nickte. »Physisch ist sie
nicht mal in schlechter Verfassung, meinte der Arzt, als er sie mit dem
Krankenwagen abholen ließ. Sie hat natürlich einen schweren Schock erlitten.
Der Doktor schätzt, daß sie mindestens einen Monat lang völlige Ruhe haben
muß.«
    »Ich kümmere mich um sie«,
sagte Carl. »Wenn ich ihr beweise, daß es unter den Ebharts auch etwas Gutes gibt, vergißt sie vielleicht das Böse schneller. Außerdem...«
Er schmunzelte flüchtig. »Ich habe schon immer für Blondinen mit Pferdeschwanz
geschwärmt.«
    »Ja«, meinte Frome nicht ganz
überzeugt. »Na, ich glaube, das wäre so ziemlich alles. Ich...« Er hielt
plötzlich inne und sah Carl an, wobei er große Augen bekam. »Was sollte
eigentlich diese Bemerkung vorhin bedeuten, als Sie Dark etwas von einem
schönen Gruß an Ihren Vater sagten?«
    Irgendwo von oben drang der
Knall eines Schusses an unsere Ohren.
    »Ich glaube, er wird ihn jetzt
jeden Augenblick ausrichten«, antwortete Carl ruhig.
    »Sie haben ihm gesagt, er soll
hingehen und sich umbringen?« zeterte Frome.
    Carl schüttelte nachdrücklich
den Kopf. »Ich habe lediglich darauf gesetzt, Leutnant«, sagte er. »Mehr
nicht.«
     
    Ich ärgerte mich über Johnny.
Ich war beizeiten im Büro eingetroffen, und er kam zu spät; wenn ich gewußt
hätte, daß er sich verspäten würde, dann hätte ich mich nicht so zu beeilen
brauchen, wobei ich obendrein noch einen meiner Nylons zerrissen hatte.
    »Guten Morgen, Mavis!« sagte er
fröhlich, als er hereinkam. »Ein
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