Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Kille-Kille-Keller

Im Kille-Kille-Keller

Titel: Im Kille-Kille-Keller
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
vor?«
     
     
     

15
     
    Leutnant Frome schlug sich mit
der flachen Hand vors Gesicht und hielt sich beide Backen. » Jetzt habe ich es
zum zweitenmal gehört«, knurrte er, »und begreife es
noch immer nicht.«
    »Es ist aber leicht zu
begreifen, Leutnant«, sagte Greg Payton besänftigend. »Ganz leicht. Für mich
erklärt es Wanda. Ich hegte natürlich schon vorher einen solchen Verdacht. Sie
werden sich erinnern, Mavis, wie ich Sie in Fabians Zimmer antraf. Ich dachte,
ich würde Wanda dort finden.«
    »Ich weiß nur eins ganz genau«,
herrschte Frome nun Johnny an. »Ich sollte Sie wegen Amtsanmaßung einsperren.
Und diese verrückte Tante dort gleich dazu!« Er stach mit dem Finger nach mir.
    »Nicht mit dem Finger auf
andere Leute zeigen, Leutnant«, sagte ich kühl. »Das sind doch keine Manieren.
Und stellen Sie mir ja keine dummen Fragen mehr, ich habe genug davon.«
    Fromes Antlitz färbte sich kräftig
rot. »So wahr mir wer helfe!« gurgelte er. »Ich werde...«
    »Ich weiß gar nicht, weshalb
Sie sich so aufführen«, bedeutete ihm Johnny. »Schließlich haben wir Ihnen
einen Mörder ausfindig gemacht, nicht wahr?«
    »Wir!« Frome besprühblitzte ihn. »Wer ist denn wir? Sie hatten
doch gar nichts mit der Sache zu tun. Sie waren so raffiniert, daß Sie sich
neben der Gruft eins übers Toupet geben ließen!«
    Johnny bedachte mich mit
Blicken à la Frome. »Daran war meine schlaue Teilhaberin schuld«, erklärte er
gehässig. »Wie konnte ich denn ahnen, daß sie sich dem Mörder anvertrauen und
ihm verraten würde, daß ich dort wartete — und daß sie ihn auch gleich
mitbrachte?«
    »Du hättest aufrichtiger zu mir
sein sollen, Johnny«, verteidigte ich mich. »Wenn du mir gesagt hättest, daß du
Don in Verdacht hattest, dann...«
    »Was dann?« schimpfte er. »Wenn
ich dir von meinem Verdacht erzählt hätte, hättest du mir etwa geglaubt?«
    »Wahrscheinlich nicht«,
antwortete ich, weil ich ein ehrlicher Mensch bin.
    »Und überhaupt«, murmelte
Johnny, »ich hab’ ihn ja nicht verdächtigt, jedenfalls nicht mehr als die
anderen auch.«
    »Wenn ihr beide mal einen
Augenblick die Klappen halten könntet«, bellte Frome uns an, »dann dürfte ich
vielleicht auch mal ein Wörtchen reden und etwas Licht in die Angelegenheit
bringen.«
    »Ein Wörtchen reden können Sie
gern, Leutnant«, erklärte ich ihm, »aber was den Rest betrifft, da weiß ich
nicht so recht...«
    Er holte wieder einmal tief
Luft und sah Carl hilfesuchend an. »Haben Sie denn eine Erklärung?« fragte er.
    »Don war offensichtlich
geistesgestört«, antwortete Carl leise. »Er muß es schon lange Zeit gewesen
sein. Ich habe mich immer gefragt, was seinen ersten beiden Frauen wohl... «
    »Davon wollen wir, bitte, jetzt
gar nicht erst anfangen«, flehte Frome. »Bleiben wir hübsch brav bei den drei
Leichen, mit denen wir bislang schon zu tun hatten.«
    »Gern.« Carl nickte. »Du
erinnerst dich doch, Mavis, als wir in den Keller kamen, fanden wir Don dort
scheinbar bewußtlos vor — und Edwinas Leiche war an die Wand gekettet?«
    »Wie kann man das jemals
vergessen?« sagte ich düster.
    »Er muß mit dem Kopf
absichtlich irgendwo gegengerannt sein, um eine Beule zu kriegen, als er uns
kommen hörte«, sagte Carl. Er sah zu Fabian hinüber. »Waren Sie mit Edwina
zusammen, ehe sie ermordet wurde?«
    Fabian nickte, sein Gesicht war
bleich. »Ja«, flüsterte er. »Ich war bei ihr. Ich bin vor ihr aus dem Keller
gegangen, zurück in mein Zimmer. Ich nahm natürlich an, sie ginge in ihres.«
    »Ich denke mir, daß Don
gewartet hat, bis Sie weg waren, dann stieg er in den Keller hinab und erwürgte
sie«, meinte Carl.
    Frome nickte knapp. »Und was
war mit dem zweiten Mord?«
    »Wanda?« Carl schüttelte den
Kopf. »Da sehe ich auch nicht ganz klar.«
    »Diesen Fall kann ich
erklären«, meinte Johnny. »Don wurde von Payton in seinem Zimmer
niedergeschlagen, erinnert ihr euch? Als er dann wieder zu sich kam, ging er in
den Keller.« Er wandte sich an mich. »Du kannst dich doch noch entsinnen,
Mavis, daß du mir erzählt hast, wie du in den Keller kamst und Wanda dort
trafst — in einer der Masken?«
    »Sicher«, sagte ich. »Warum
müßt ihr eigentlich alle meine Alpträume wieder aufwärmen?«
    »Du bist die Kellertreppe
hinaufgestürzt und hast eine maskierte, nackte Gestalt gesehen, die herabkam«,
sagte Johnny. »Das muß Fabian gewesen sein, stimmt’s?« Er sah Fabian an, der
langsam nickte.
    »Dann haben sie dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher