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Im Grab des Pharao

Im Grab des Pharao

Titel: Im Grab des Pharao
Autoren: Thilo
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schob die Hälfte zu Maddox hin.
    »Ich gehe schlafen.« Nasir stand auf. Raketa gähnte ebenfalls. »Ich auch.« Sie sah Maddox lange an. »Tue nichts Unüberlegtes!« Dann verschwanden die zwei in der Hütte.
    Maddox holte tief Luft. »Also gut. Wie sind die Regeln?«
    Hotep grinste. »Kinderleicht. Du musst möglichst viele weiße Seiten werfen. Und so wird gezählt: Vier rote Seiten sind null Punkte. Eine weiße Seite ein Punkt, und so weiter. Beivier weißen gibt’s noch einen Zusatzpunkt, das sind also fünf Punkte.«
    Er warf. Zwei weiße Seiten, zwei rote. Maddox schaffte drei weiße. »Du hast gewonnen«, verkündete Hotep und schob Maddox einen seiner Kiesel hin. Dann begann Maddox. Wieder drei weiße. Hotep konnte ihn nicht überbieten. Ab und zu gewann der Glücksspieler. Aber irgendwann lagen alle Kiesel vor dem Co-Piloten. Ben staunte. »Du bist gut!«
    Maddox nickte und wollte aufstehen. Aber Hotep hielt ihn am Arm fest. »Moment. Und jetzt ein richtiges Spiel. Was setzt du? Deinen Gürtel?«
    Maddox riss seinen Arm los. »Nichts. Ich bin müde.«
    Hotep nickte. »Gut, gut, geh schlafen.« Er zog seinen Ring vom Finger. »Aber ich würdemeinen Glücksring setzen.« Ben biss sich auf die Lippen. Er hatte den Ring nicht aus den Augen lassen können. Nun gab es die Chance, den Glücksbringer zu gewinnen. »Oh!«, sagte Ben enttäuscht.
    Maddox setzte sich wieder. »Bist du mit unserem Ochsen als Einsatz einverstanden?« Er zwinkerte Ben zu.
    Erst verzog Hotep das Gesicht. Dann nickte er. »Aber ich beginne!«
    Kalle stieß einen Fluch aus. Hotep hatte drei weiße. Er wusste sofort: Der Glücksspieler hatte die ganze Zeit extra verloren. Nun wollte er Maddox übers Ohr hauen. Kalle ballte die Fäuste und hielt den Atem an. Maddox warf – und hatte vier weiße.
    »Fünf Punkte!«, jubelte Ben.

    Hotep rieb sich verärgert die Stirn. Dann aber nahm er den Ring und schob ihn Benauf den Finger. »Jetzt passt der Skarabäus auf dich auf«, sagte er ohne Murren. Dann stand er auf und verschwand in der Dunkelheit.

Alarm!
    Am nächsten Morgen schreckte Kalle aus dem Schlaf hoch. Irgendetwas stimmte nicht. Er sah sich in dem kleinen Raum um. Raketa, Maddox und Ben lagen zusammengerollt auf Teppichen unter dünnen Decken. Nasir klapperte im Raum nebenan mit Geschirr. Dann merkte Kalle, was ihn geweckt hatte: Sein Zeh juckte. Wieder eine Vorahnung? »Oder hat mich nur einer von diesen verdammten Moskitos gestochen?«
    Kalle sah aus dem Fenster. Über dem Nil ging gerade die Sonne auf. Fischer kehrten mit ihren Fängen zurück. Die ersten Bauern pflügten ihre Äcker. Gerade wollte Kalle sichwieder hinlegen, da wusste er, was falsch war: Der Platz hinter dem Haus war leer. Stahlbert war verschwunden.
    »Alarm!«, brüllte Kalle. Wahrscheinlich war jetzt das ganze Dorf wach.
    »Den Ochsen hat Hotep abgeholt«, berichtete Nasir. »Als ich zum Frühgebet im Re-Tempel war, kam er mir entgegen. Er sagte, er habe das Tier gewonnen.«
    Kalle schnaufte. »Das war eine glatte Lüge. Hotep hat verloren. Hier ist der Beweis!« Er riss Bens Hand in die Höhe. Der Ring mit dem Skarabäus funkelte daran.
    Maddox und Raketa tauschten einen verwirrten Blick. »Das kann nicht sein«, flüsterte Maddox. »Stahlbert würde uns nie verlassen.« Raketa zuckte ratlos mit den Schultern.
    Nasir eilte zu Hoteps Hütte, um den Ochsen für sie zurückzuholen. »Warum hast dubloß mit diesem Kerl gespielt?«, brüllte Raketa.
    Maddox wurde rot. »Mononuklear auf!«, stammelte er kleinlaut. »Ich werde Stahlbert finden!« Mit großen Schritten stapfte der Co-Pilot aus der Hütte. Kalle, Ben und Raketa folgten ihm. Maddox scannte das Land, die Felder und die Wüste. Nichts. Schließlich zeigte er den Nil hinunter. »Da ist er!«, rief er empört. »Da ist Stahlbert! Zusammen mit Hotep auf einer Feluke, einem Segelboot!«
    Blitzschnell ließ er das Mononuklear wieder verschwinden. Keine Sekunde zu früh. Nasir kehrte zurück. »Hotep ist auf dem Weg nach Süden. Er will den Ochsen in Luxor verkaufen.«
    Raketa schüttelte den Kopf. »Noch eine Lüge. Hotep ist doch in der entgegengesetzten Richtung unterwegs, bestimmt nachMemphis. – Wer könnte uns ein Segelboot leihen?«

    Nasir lächelte matt. »Ich selbst. Er griff in seine Tasche und holte ein Beutelchen heraus. An einem Lederband hängte er es Raketa um den Hals. »Das ist Medizin. Hilft so gegen dies und das. Ihr könnt sie sicher einmal gebrauchen.«

Auf nach Memphis!
    Schweigend
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