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Im Grab des Pharao

Im Grab des Pharao

Titel: Im Grab des Pharao
Autoren: Thilo
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der Atem. Dahinter wartete schon ein Mann auf Knacki. Kalle hatte nur eine Chance. Vorsichtig lugte er ins Zelt. Bis auf ein paar zerbrochene Schüsseln war es leer. »Glück muss man haben!«, schnaufte Kalle. Auf Zehenspitzen schlich er zur Rückwand. »Wann legst du endlich Ben um?«, hörte er Knacki durch die Plane fragen. Der andere lachte. »Ich bin schon sehr weit mit dem Jungen. Aber ich mache es auf meine Art«, versprach er. »Und jetzt her mit dem Gold!«
    Kalle griff nach einer Scherbe und schnitt lautlos ein kleines Loch in den Stoff. Er spähte hindurch – und erstarrte. Das war Hotep, derGlücksspieler! Er und Knacki machten gemeinsame Sache! Knacki ließ drei goldene Ringe in Hoteps Hand fallen. Der Glücksspieler stieß einen Pfiff aus. Ein Ochse trottete heran. Stahlbert! Kalle biss sich auf die Lippen. Der Swarm-Bot wirkte willenlos wie ein Zombie. Hotep ritt auf ihm zum Ausgang der Zeltstadt.

    So schnell er konnte, eilte Kalle zurück. Raketa und Maddox hörten sich schweigendan, was passiert war. Dabei krümelte die Pilotin Ben einige Kristalle der Medizin in den Mund. Dann kippte sie vorsichtig einen Schluck Wasser hinterher. Nach zehn Sekunden richtete Ben sich auf. »Was starrt ihr mich so an?«, fragte er verwundert. »Du hattest einen Sonnenstich«, klärte Kalle ihn auf. »Kannst du aufstehen?« Ben erhob sich. Er fühlte sich kräftig wie lange nicht. »Natürlich!«, antwortete er, als sei nichts gewesen. Dann rannten sie los. Bald schon trafen sie auf die Mauer. Kalle versuchte hochzuklettern. Aber seine Hände fanden keinen Halt. Maddox lachte. Er drückte auf einen Türkis an seinem Gürtel. Zosch! Ein roter Laserstrahl schoss daraus hervor. In Sekundenbruchteilen hatte Maddox ein kreisrundes Loch in den Stein geschmolzen. Ben wurde flau im Magen. An irgendetwas erinnerten ihn diese Strahlen ...

Raketas Trick
    Maddox’ Mononuklear verfügte selbstverständlich auch über ein Nachtsichtgerät. Als die Wachen einen Moment lang abgelenkt waren, huschten die vier Gefährten durch das Loch in der Mauer. Hinter ihnen schloss es sich augenblicklich. Ben schüttelte den Kopf. Irgendwo hatte er das doch schon einmal gesehen ...?
    »Das gibt’s doch gar nicht!« Maddox drehte am Mononuklear herum. »Hotep und Stahlbert werden in den Palast des Pharao gelassen.« Eine halbe Stunde später standen auch sie vor den Mauern, die hoch in den nächtlichen Himmel ragten. Rundherumbrannten Ölfeuer. Kalle kniff geblendet die Augen zusammen. Denn alle Wände waren mit purem Gold belegt. Eingemeißelte Figuren erzählten vom Ruhm des gottgleichen Pharao. Wachen in weißen Gewändern standen rund um das Gebäude. Viele Fußgänger warfen sich vor dem Tor in den Staub und küssten den Boden. Über die Mauer nebenan streckten zwei Giraffen ihre Köpfe. Ein Elefant trompetete. »Der Privatzoo des Pharao«, erklärte Maddox. »Gefüllt mit Gastgeschenken aus aller Welt.«
    Je näher die vier dem Eingang kamen, desto mulmiger wurde Ben zumute. Die Wachposten am Tor hielten abgerichtete Löwen an dicken Ketten. »Da kommen wir nie rein«, glaubte Ben. »Am besten warten wir, bis Hotep mit Stahlbert wieder auftaucht.«
    Raketa nahm einen tiefen Schluck aus derKürbisflasche. Dann spazierte sie vornehm wie eine ägyptische Prinzessin auf die Torwächter zu. Die Löwen fauchten, aber die Pilotin ließ sich davon nicht beeindrucken. »Dürfen meine Freunde und ich eintreten?«, fragte sie.

    »Geht spielen«, polterte der Mann los. »Sonst machen wir ...«
    Weiter kam er nicht. Aus Raketas Armreif schoss eine grelle Kugel. Der Freezer! Stocksteif stand der Wachposten da. Ehe der zweite um Hilfe rufen konnte, war auch er eingefroren. Mit dem Tierstimmen-Umwandler redete Raketa auf die Löwen ein. »Seid brav, ja? Wir tun euch nichts.« Die beiden eben noch so wilden Raubtiere legten sich auf das vergoldete Pflaster und schnurrten wie Hauskatzen.
    Dann rannten die vier Freunde blindlings in ihr Verderben.

Kampf im Palast
    Im Palast des Pharao kamen die vier Gefährten aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. So viel Gold hatte noch keiner von ihnen gesehen. Hinter dem breiten Eingangstor lag eine riesige, 20 Meter hohe Halle. Prächtig behauene Säulen trugen das Dach. Links und rechts führten unzählige Türen ab. Alle mit Perlen und Edelsteinen besetzt. Ben lugte vorsichtig in einen der Räume. Im Fackelschein saß eine ganze Armee von Schreibern vor unendlichen Papyrusrollen. Einer von ihnen hatte sich
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