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Im Grab des Pharao

Im Grab des Pharao

Titel: Im Grab des Pharao
Autoren: Thilo
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war nur noch ein nutzloser Klumpen.
    »Er kennt unsere Waffen!«, warnte Raketa. »iBELT-Schutzmantel benutzen!« Maddox drückte hektisch auf einen Türkis seines Gürtels. Aber bevor der Schutzmechanismus ganz ausgefahren war, trafen die Strahlenaugen auch den iBELT. Anubis lachte schallend. »Hahahaha!«
    Seine Anhänger stürzten sich auf die Gefährten. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden mussten sie sich gegen eine Übermacht von Feinden geschlagen geben.
    »Anubis hat den Menschen eine wichtige Kunst beigebracht«, verkündete der Totengott lautstark. »Wie man ewig lebt. Durch Mumifizierung. Und das werde ich heute Nacht an euch vieren wieder einmal höchstselbst zeigen.« Kalles Blut gefror in den Adern. Die Mumie kehrt zurück war sein Lieblingsschocker im Fernsehen. »Und jetzt soll ich selbst eine Mumie werden?« Er nahm sich vor, bis zum letzten Atemzug dagegen anzukämpfen. Doch Anubis riss ihm den Mund auf und flößte ihm widerlich bittere Tropfen ein. Augenblicklich verschwand jegliches Gefühl aus Armen und Beinen. Der Trank hatte Kalle gelähmt!

Allein unter Mumien
    Raketa, Maddox, Kalle und Ben lagen regungslos, aber bei vollem Bewusstsein auf kalten Steintischen. Anubis und seine Anhänger hatten sie auf Kamelen ins Haus des Todes gebracht. Weit draußen in der Wüste. Hier wurden sonst die Leichen der königlichen Familie und der höchsten Beamten für ihre Reise ins Jenseits einbalsamiert. Auf den anderen Tischen rundherum lagen Leichname in verschiedenen Stadien der Mumifizierung. Ben versuchte wegzusehen. Aber egal wohin er den Kopf drehte, immer war ein Toter vor ihm. Und die Augen ganz zu schließentraute er sich nicht. Er dachte an den Skarabäus an seinem Finger. »Bring mir Glück!«, flüsterte er.
    Überall wurde gearbeitet. »Man legt den Leichnam in ein Bett aus Natron. So wird den Körpern Flüssigkeit entzogen«, stöhnte Maddox. »Das dauert 40 Tage.« Er suchte fieberhaft nach einer Fluchtmöglichkeit. Aber so bewegungsunfähig würde es schwer werden.
    In der Abteilung nebenan wurden die schon getrockneten Leichname mit Leinenbändern umwickelt. Das Grausigste aber passierte ganz zu Anfang: Die Toten wurden aufgeschnitten und die inneren Organe entfernt. Lunge, Magen, Leber, Darm. Mit einem Bronzehaken fuhren die Einbalsamierer in die Nasenlöcher der Toten und zogen ihnen das Gehirn heraus. »Die alten Ägypter halten es für nutzlos«, flüsterte Maddox. »Sie glauben,die Menschen denken mit dem Herzen. Deshalb bleibt das Herz auch in der Brust. In der Unterwelt wird es vor den Augen von Anubis auf eine Waage gelegt. Ist es schwerer als eine Feder, hat der Mensch zu viel Schlechtes getan. Dann muss er in ewiger Verdammnis weiterleben.«

    Ben und Kalle hörten gar nicht richtig zu. Ben hatte immer nur den Haken vor Augen, der bald auch sein Gehirn verquirlen würde. Da trat Anubis vor die vier. »Gleich seid ihr dran«, höhnte er. »Wir warten nur noch auf einen Gast, der vom Himmel zu uns kommen wird.«
    Der Schakalgott entfernte sich ein Stück.
    »Vom Himmel? Das kann nur Knacki sein«, vermutete Kalle. »Hat er uns also doch gefunden!«

    Maddox nickte. »Das würde auch erklären, warum Anubis auf unsere Waffen vorbereitet war und sie zerstören konnte!«
    Ben schluckte. »Jetzt brauchen wir magischen Beistand, sonst ist es aus!«
    Raketas Augen blitzten auf. »Magischer Beistand?« Die Pilotin beugte den Kopf so weit zur Seite, bis sie mit der Zungenspitze das Lederband um ihren Hals erreichen konnte. Millimeter für Millimeter zog sie das Säckchen an ihre Lippen.
    Gespannt hielt Ben den Atem an. Die Medizin des alten Nasir. Wenn sie nichtsnutzte, dann ... Er traute sich gar nicht, darüber nachzudenken.
    Endlich hatte Raketa es geschafft. Mit den Zähnen öffnete sie den Ledersack und schluckte das Pulver hinunter. Da erschallte über ihnen ein helles Pfeifen. Pfffffiiiiet! Knackis Zeitgleiter senkte sich über das Haus des Todes. Vollkommen verwundert eilten alle Mumifizierer vor die Tür. Darauf hatte Raketa nur gewartet. Lautlos glitt sie von ihrem Tisch und verteilte das Pulver. Nach nur wenigen Sekunden war auch bei den anderen jede Lähmung verschwunden. Von einem Operationstisch aus kletterten sie durch das Fenster. Dann rannten sie in die Nacht hinaus.
    »Zur Pyramide!«, kommandierte Raketa. An den verblassenden Sternen las sie die Richtung ab. »Wir müssen Stahlbert befreien!«

Die Königskammer
    So schnell sie konnten hetzten die vier Gefährten
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