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Im Grab des Pharao

Im Grab des Pharao

Titel: Im Grab des Pharao
Autoren: Thilo
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Raketa schrieb mit ihrem Laserstift unendlich lange Zahlenkolonnen in die Luft. Wie auf einer Tafel blieben sie dort stehen.
    »Was rechnest du denn?«, erkundigte sich Ben. Aber Raketa schüttelte nur den Kopf. »Ach, nichts ...«
    »Wenn wenigstens Stahlbert hier wäre«, polterte Kalle weiter. »Der würde die ganze Bande zu Kleinholz verarbeiten!« Er pfefferte seine Kürbisflasche auf den Boden. Sie zerplatzte in hundert Einzelteile. »Wenn ich ...!«
    Maddox sprang wie von der Tarantel gestochen auf. »Geh zur Seite!«, kommandierte er barsch. »Da!« Er zeigte auf den Boden.
    »Das Wasser versickert«, erkannte auch Kalle. »Unter uns muss es einen Hohlraum geben!«
    Mit den Handflächen fegten die vier allenSand beiseite. Die Ritze einer quadratischen Bodenplatte erschien. Granit. Unmöglich, sie anzuheben.
    Kalle und Ben rutschten mit dem Rücken enttäuscht an der Wand hinunter. Maddox wanderte grübelnd im Kreis. Plötzlich blieb er stehen. »Raketa, gib mir deinen Laserstift!«
    Die Pilotin warf ihn Maddox zu. Maddox malte eine Zeichnung in die Luft. »Funktioniert!«, jubelte er. Blitzschnell baute Maddox den Stift auseinander. Mit seinem Laserschrauber schweißte der Co-Pilot an Raketas Stift herum. Endlich klatschte er in die Hände. »Superfluxische Idee!«, lobte er sich selbst. »Aus dem Laserstift wird ein Minikran.« Er schob die Spitze des Geräts in die Fuge. Millimeter für Millimeter hob sich die Platte. Muffige Luft schlug ihnen entgegen. Als der Spalt groß genug war, zwängte sich Maddox hindurch. Er reichte schwere Steine nach oben. Mit ihnen sicherte Raketa die Einstiegsluke. Dann zog sie den Minikran weg. Mit dem Mononuklear scannte Maddox den Hohlraum. »Gute Nachrichten, Leute«, rief er. »Cheops hat seinen Palast auf einem alten Grab errichtet. Die Leiche ist zwar noch da. Aber sonst ist es hier unten ganz gemütlich.«

    Ben lief ein Schauer über den Rücken. Schon wieder ein Sarkophag! Aber schließlich stieg er doch in das finstere Loch. Er sah fast nichts. Und das war gut so. Maddox fasste Kalle an der Hand, Kalle Ben, Ben Raketa. So trippelten sie vorwärts. Ben versuchte, nicht daran zu denken, wo sie hier waren. In der Gruft eines Toten. Doch Maddox machte ständig Witze.Das half. »Ah, da ist die Mumie. Hallo, gnädiger Herr,« grüßte er. »Achtung, Skelett von rechts!« Irgendwann spürte Ben, wie seine Füße nass wurden. Bald reichte das Wasser schon bis zum Saum seiner Kleidung. Dann aber roch er etwas ganz Wunderbares: Frische Luft! Maddox hatte den Ausgang gefunden. Er lag ein Stück oberhalb eines kleinen Sees. Rundherum standen Palmen. Eine Oase. »Schlage vor, hier verbringen wir die Nacht«, sagte Raketa. Sie klang erschöpft. »Morgen früh sind unsere Kleider trocken und Armreif und iBELT mit den Lunarzellen aufgeladen.«
    Ben lehnte sich an den glatten Stamm einer Palme. Direkt neben Kalle. Sie sahen in den Himmel hinauf. Über ihnen glitzerten tausend Sterne. »So eine friedliche Nacht haben wir uns echt verdient«, sagte Kalle.
    Maddox räusperte sich. »Ja, sieht friedlichaus«, murmelte er. »Aber egal, was passiert: Bewegt euch nicht von diesem Platz weg!«
    Ben nickte stumm. Kalle wunderte sich über den seltsamen Blick, den sich Maddox und Raketa zuwarfen. Gab es da etwas, was sie Ben und ihm verschwiegen?

Ewiges Leben
    Ben wachte auf, weil er schrecklich fror. Um sich aufzuwärmen, wollte er ein paar Schritte gehen. Bereits nach wenigen Metern bemerkte er den Schein von Fackeln. Sofort war Ben hellwach. Jetzt schoss ihm Maddox’ Warnung wieder durch den Kopf. Was war da los? Rund 50 Menschen knieten nebeneinander zwischen den Fackeln. Vor ihnen stand Anubis und hielt eine flammende Rede. »Ich bin der mächtigste Gott!«, heulte er. »Denn ich allein vermag ewiges Leben zu verleihen!«
    Seine Anhänger jubelten. Mit zitternden Knien schlich Ben rückwärts. Als er außer Sichtweite war, begann er zu rennen.
    »Wacht auf!« Ben rüttelte an Raketas Schulter. »Anubis ist hier!« Doch es war zu spät.

    Lautes, bellendes Lachen erschallte. Ben wanderte eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Der Schakalgott stand auf einmal direkt vor ihnen!
    Raketa sprang ihm breitbeinig in den Weg.»Verschwinde!«, keifte sie. »Wir leben noch!« Sie richtete ihren Armreif auf Anubis und drückte ab. In diesem Moment glühten die Augen des Gottes rot auf. Strahlen schossen daraus hervor, geradewegs auf den Armreif von Raketa. Zosch! Der Reif mit dem goldenen Falken
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