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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs
Autoren: Rebecca Winters
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erinnert mich an den Spaniel, den ich einmal hatte.“
    „Wieso das?“
    „Er hieß Taffy“, antwortete sie, bevor ihr in den Sinn kam, er könnte glauben, sie würde mit ihm flirten. Was du auch tust, wurde ihr unvermittelt bewusst. Dem Tod entronnen zu sein hatte sie in jemanden verwandelt, den sie nicht mehr kannte. Sie musste sich wirklich mehr zusammenreißen. „Hast du je als Kind ein Haustier gehabt?“
    „Mehrere. Allerdings wohl andere, als du dir vorstellst.“
    „Das klingt spannend.“
    „Sag, wo wolltest du hier nach deiner Ankunft bleiben?“
    „Ja, richtig, meine Reservierung. Ich habe mir den Namen nicht gemerkt. Die Unterlagen, die ich vom Reisebüro in Montreux erhalten habe, sind in meinem kleinen Koffer. Ich fürchte, mein Verstand funktioniert noch nicht wieder einwandfrei.“
    „Einen Sandsturm durchzumachen verändert das Leben unwiderruflich.“
    Und vor allem, einem Mann wie dir zu begegnen, schoss es ihr durch den Kopf.
    „Ich rufe gerne dort an und erkläre, was los ist, wenn du mir die Telefonnummer gibst. Ich kann sie mir auch selbst holen, wenn du möchtest.“
    „Nein, danke. Das überfordert mich nicht.“ Sie stand auf, merkte aber, dass sie noch etwas wacklig auf den Beinen war. „Ich bin gleich wieder da.“
    Wortlos nahm er ihr den Umschlag ab, als sie aus dem Schlafzimmer zurückkehrte. Dabei berührten sich ihre Hände, und Lauren spürte, wie ihr sogleich warm wurde. Und während sie sich erneut setzte, warf er einen Blick in die Reiseunterlagen.
    Sobald er gefunden hatte, wonach er suchte, tippte er die Zahlen in sein Handy ein. Lauren verstand praktisch nichts von der minutenlangen Unterhaltung, denn sie kannte nur ein paar arabische Wörter.
    „Ist da noch jemand anderes, den du über die Geschehnisse informieren solltest?“, fragte er, sobald er das Telefonat beendet hatte. „Jemand, der wissen sollte, wo du bist?“
    „Nein.“ Nach dem Tod ihrer Großmutter hatte sie keine Verwandten mehr.
    „Erzähl mir nicht, dass dich kein Mann vermisst. Ich würde es dir nicht glauben.“
    „Es gibt niemanden, der mir wirklich wichtig ist. Nur Paul. Er ist ein guter Freund und vermutlich gerade auf der Jagd nach einer aufregenden Story für seine französische Zeitung.“
    „Würde er nicht gern hören, dass du wohlauf bist?“
    „Ich würde es eigentlich vorziehen, wenn er von dem Ganzen nichts erfährt. Vor meinem Abflug nach El-Joktor hat er mir einen Heiratsantrag gemacht, den ich abgelehnt habe. Ich liebe ihn nicht, und es scheint mir falsch, ihn jetzt um Hilfe zu bitten. Er soll sein Leben weiterleben und eine Frau finden, die seine Liebe erwidert.“
    Rafi blickte sie über den Rand seiner Kaffeetasse an. „Ich bezweifle, dass er je über dich hinwegkommen wird.“
    „Danke, das ist sehr schmeichelhaft. Aber er wird es bestimmt tun.“
    „Ich wollte dir nicht schmeicheln“, sagte er, und Lauren erbebte. „Was ist mit anderen Freunden?“
    „Sie rechnen nicht damit, dass sie zurzeit von mir hören.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich diese Reise unternommen habe, um den Schmerz über den Verlust meiner Großmutter, die kürzlich gestorben ist, ein wenig zu überwinden“, antwortete sie und schaffte es nicht, ihrer Stimme einen festen Klang zu verleihen.
    „Du hast sehr an ihr gehangen?“
    Aus welchem Grund auch immer hatte Lauren das Bedürfnis, sich ihm anzuvertrauen. „Ja. Meine Eltern sind tödlich verunglückt, als ich sechs Monate alt war. Sie ist meine Mutter gewesen. Ich vermisse sie entsetzlich.“
    „Ich verstehe, warum du eine Weile aus deiner gewohnten Umgebung heraus willst. Doch warum hast du dir die Wüste Nefud ausgesucht? Noch dazu ist dieser Teil besonders rau.“
    „Vermutlich deshalb, weil ich noch nie hier gewesen bin und es kein erinnerungsträchtiger Ort für mich ist.“ Aber für Celia war er es gewesen.
    „Du bist eine Weltreisende?“
    „Ja, von Kindesbeinen an“, erwiderte Lauren, und es herrschte einen Moment Schweigen.
    „Unter diesen Umständen werde ich dich jetzt allein lassen, um zu trauern. Stille ist für den Kummer ein gutes Heilmittel. Wenn du etwas brauchst … Neben dem Bett steht ein Telefon. Du musst nur den Hörer abnehmen und die Eins wählen. Nazir, einer meiner Angestellten, wird sich melden und alles Weitere in die Wege leiten oder mich oder den Doktor verständigen, sollte es nötig sein.“
    „Vielen Dank.“ Lauren senkte den Blick. „Ich möchte dir auch sagen, wie dankbar ich dir bin, dass du
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