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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs
Autoren: Rebecca Winters
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rissig und trocken waren. Wie lange bin ich bereits in diesem Zustand, fragte sie sich und öffnete die Augen wieder. „Er ist aus Gold und etwa so groß und dick wie eine Vierteldollarmünze.“ Lauren machte lieber keine weiteren Angaben. In welcher Beziehung sie zu Scheich Malik stand, war ein Geheimnis, und dies sollte es auch bleiben. „Haben Sie schon einen amerikanischen Vierteldollar gesehen?“, erkundigte sie sich, und Rashad nickte. „Ich habe den Anhänger an einer Goldkette getragen. Der Schmuck ist nicht wirklich wertvoll. Für mich ist er aber das Kostbarste, das ich habe.“ Erneut liefen ihr Tränen über die Wangen.
    „Dann bitte ich das Personal, ihn zu suchen.“
    „Vielen Dank.“ Energisch wischte sie sich die Tränen weg. „Wie krank bin ich?“
    „Sie erhalten keinen Sauerstoff mehr und keine Infusion. Was heißt, dass Sie Saft bekommen werden und alles, wonach Ihnen ist. Dann können Sie mit Hilfe aufstehen und etwas umhergehen. Morgen dürften Sie sich wieder viel besser fühlen.“
    „Was ist geschehen?“ Warum blickte er sie immer noch so seltsam an? Überlegte er, was er ihr erzählen sollte? Ihr wurde leicht mulmig. Doch sie war noch nie ein Feigling gewesen. Tief atmete sie ein. „Egal, was es ist. Ich werde damit fertig.“
    „Werden Sie das?“
    Er hatte verführerisch geklungen. Spielte er mit ihr? „Ich bin kein Kind mehr.“
    „Nein, das sind Sie nicht.“
    Der Unterton in seiner Stimme ließ sie erschauern. Sei vernünftig, ermahnte sie sich sogleich. Er war Arzt und hatte sie untersucht. Ihm war nichts verborgen geblieben.
    „Wenn Sie es mir nicht sagen wollen, weil Sie glauben, ich würde in Ohnmacht fallen, werde ich Ihre Krankenschwester fragen. Sie wird mir sicher erklären, was passiert ist.“
    „Sie kümmert sich jetzt um jemand anderes“, erwiderte er zufrieden und brachte Lauren damit gegen sich auf.
    „Sie verstehen sich zweifellos gut darauf, mir Angst einzujagen.“
    Rashad zuckte die Schultern in lässig eleganter Weise. „Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Mademoiselle. Es ist lediglich meine Absicht gewesen, Sie davor zu bewahren, dass Sie sich an zu viel auf einmal erinnern.“
    „Soll das heißen, dass ich eine Amnesie habe? Das ist absurd.“
    „Ich würde es eher als zeitweilige Gedächtnisschwäche bezeichnen. Ihre Seele beschützt Sie momentan davor, sich mit einem traumatischen Erlebnis zu befassen.“
    „Mit einem traumatischen Erlebnis?“
    „Einem überaus traumatischen Erlebnis.“
    Er ist mindestens einen Meter neunzig groß, dachte Lauren, als er aufstand und zu einem Sofa ging. Mit einem gefalteten weißen Etwas kam er dann zurück und ließ es auseinanderfallen.
    „Erkennen Sie die?“
    Es war eine Männer-Kandura. Sie hatte sich selbst eine in El-Joktor besorgt. Der Händler hatte sie ihr zunächst nicht verkaufen wollen, da sich eine solche Kleidung für eine Frau nicht ziemte. Als sie ihm jedoch mehr Geld dafür geboten hatte, als sie wert war, hatte er sie ihr schließlich eingepackt.
    „ Mustafa !“, schrie sie auf.
    „Sehen Sie, Ihr Gedächtnis kehrt zurück. Leider zu schnell.“
    Ja, immer mehr Erinnerungen stürmten auf sie ein. „Es waren keine Berge … Mustafa hat gesagt, es sei ein Sandsturm. Plötzlich war Mustafa weg … Ich konnte nicht mehr atmen … Was ist mit ihm?“ Warum antwortete er ihr nicht? Lauren schlug die Decke zurück, stand auf und fasste spontan seine Unterarme. „Ist er meinetwegen gestorben?“
    Rashad durchbohrte sie mit seinem Blick und schien ihr bis auf den Grund der Seele zu schauen. „Nein, Mademoiselle. Der Tod hat ihn nicht geholt, denn es war nicht seine vorbestimmte Stunde. Tatsächlich hat Mustafa Ihnen das Leben gerettet. Hätte er nicht so schnell reagiert, wären Sie lebendig begraben worden.“
    Lauren erbebte. „Was ist mit den anderen Leuten aus der Karawane?“
    „Sie haben überlebt.“
    „Dem Himmel sei Dank, dass niemand umgekommen ist“, stieß sie erleichtert hervor und sank gegen ihn. „Es war grauenvoll.“
    Er murmelte etwas, das sie nicht verstand, und zog sie fest an sich. Dann wiegte er sie hin und her, während sie hemmungslos weinte. Irgendwann beruhigte sie sich allmählich wieder und löste sich schließlich – äußerst widerwillig – aus seinen Armen. Sie musste wirklich ein wenig wahnsinnig sein.
    „Entschuldigen Sie meinen Ausbruch.“
    „Sie haben einen Schock wegen des schrecklichen Erlebnisses.“
    „Ja.“ In ihr herrschte ein
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