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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs
Autoren: Rebecca Winters
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Geheimnisse.
    „Es ist gut, dass Sie mit mir darüber gesprochen haben. Bitte erzählen Sie es sonst niemandem.“
    „Ich werde schweigen wie ein Grab, Eure Hoheit. Außer mir hat niemand den Schmuck gesehen. Die Krankenschwester hat die junge Frau erst entkleidet und gebadet, nachdem ich ihn entfernt hatte.“
    Der Doktor hatte ihm in der Vergangenheit bereits mehr als einmal das Leben gerettet. Rashad vertraute ihm hundertprozentig. „Ich stehe tief in Ihrer Schuld. Vielen Dank, dass Sie sich um sie gekümmert haben.“
    Der Arzt nickte. „Ich gehe jetzt nach Hause. Rufen Sie mich, falls Sie mich brauchen. Ich schaue später noch einmal nach ihr.“
    Sobald Dr. Tamam das Zimmer verlassen hatte, durchsuchte Rashad die beiden unausgepackten Koffer. Vielleicht entdeckte er dort einen Hinweis darauf, warum die Amerikanerin den Schmuck besaß.
    Nein, er fand nichts, was ihm weiterhalf. Allerdings staunte er, wie schlicht der Inhalt insgesamt war. Sehr dezente Nachthemden und Unterwäsche. Auch das schwarze und das cremefarbene Kleid für den Abend waren unaufwendig. Zudem stieß er noch auf ein Paar High Heels und ein Paar Sandaletten sowie auf eine Strickjacke. Der ganze Rest bestand aus praktischen Sachen für die Wüste. Der Kulturbeutel enthielt die üblichen Dinge sowie einige wenige Kosmetika und Schminkartikel. Sie schien jemand zu sein, der mit leichtem Gepäck reiste.
    Und nun verschwinde besser von hier, forderte er sich auf, als er mit der Durchsuchung fertig war. Er sollte sich nicht länger als nötig in der Nähe dieser verwirrend attraktiven Frau aufhalten. Sie würde ihn zu sehr von seiner Aufgabe ablenken, ihre wahre Identität zu entlarven und – falls nötig – seine Familie zu beschützen.
    Er verabschiedete sich von der Krankenschwester und verließ die Gartensuite. Sobald er wieder in seinem Apartment war, schickte er sein Personal fort. Er wollte jetzt allein sein. Nachdem er sich einen Kaffee eingeschenkt hatte, setzte er sich mit dem amerikanischen Pass in einen Sessel und betrachtete ihn genauer.
    Die junge Frau hieß Lauren Viret. Sie war sechsundzwanzig Jahre alt und sah selbst auf dem Foto umwerfend aus. Ihre unglaubliche Schönheit schien sein tiefstes Inneres zu berühren. Mühsam wandte er den Blick von dem Bild ab und las die Adresse. Sie wohnte in Montreux in der Schweiz.
    Er kannte die Stadt mit dem regen Nachtleben. Seine Familie wickelte dort die Bankgeschäfte ab. Wenn er vor Ort zu tun gehabt hatte, war er zuweilen in dem nahe gelegenen Wintersportgebiet Portes du Soleil Ski gefahren. Anders als sein Cousin Faisal, der ehrgeizige Sohn des jüngeren Bruders seines Vaters, machte er sich nichts aus Partys und Kasinobesuchen. Sein Vetter hingegen flog regelmäßig dorthin, vor allem um sich zu vergnügen.
    Rashad mochte Montreux im Winter, zog es aber im Sommer bei Weitem vor. Der Blick vom Balkon der familieneigenen Wohnung auf den Genfer See war einfach fantastisch. Auf das blaue Wasser mit den Schiffen und Segelbooten zu schauen hatte etwas Magisches. Insbesondere, wenn man aus einem Land kam, wo das kostbare Nass kaum zu sehen war. Allerdings gab es unter der arabischen Wüste weit größere Mengen, als viele hier glaubten.
    Seit Jahren suchte er nun schon nach Wegen, um mehr Wasser an die Oberfläche zu holen – damit Herden getränkt und Felder bestellt werden konnten. Fruchtbarer Boden für eine wachsende Bevölkerung hieß sein Projekt für die Zukunft. Diesen Plan hielt er jedoch vor der Familie seines Onkels geheim, die ganz in der Nähe lebte. Auf jener Seite existierte schon mehr als genug Missgunst und Argwohn.
    Rashad seufzte und las die Adresse weiter. Lauren wohnte im vornehmsten Viertel von Montreux direkt am See. Wie konnte sie sich das leisten? Und wie war sie zu dem Goldschmuck gekommen, von dem nur insgesamt acht Exemplare existierten?
    Ungeduldig klappte Rashad den Pass wieder zu. Es war bereits spät, und er sollte etwas schlafen. Heute würde er das Rätsel nicht mehr lösen können. Aber morgen würde er der Amerikanerin auf den Zahn fühlen und es ergründen. Eine Aufgabe, auf die er sich freute, wie er verblüfft feststellte.

2. KAPITEL
    „Mademoiselle? Sind Sie wach?“
    Wie aus weiter Ferne drang die Stimme einer Frau an ihr Ohr. Hatte sie sie in letzter Zeit nicht schon öfter gehört? Und was wurde ihr denn jetzt aus der Nase gezogen?
    „Verstehen Sie mich, Mademoiselle?“
    Lauren versuchte, etwas zu sagen, doch ihr Mund und ihre Kehle waren
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