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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs
Autoren: Rebecca Winters
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auf das Display. Es war Dr. Tamam. Rashad versteifte sich. Rief der Arzt ihn an, um ihm mitzuteilen, dass die Amerikanerin gestorben war?
    „Ja, Doktor, was gibt’s? Habe ich Ihnen die junge Frau zu spät gebracht?“
    „Nein. Durch die intravenöse Infusion erholt sie sich langsam.“
    Rashad atmete aus und wurde sich erst jetzt bewusst, dass er die Luft angehalten hatte. „Ist sie wieder ansprechbar?“
    „Nein. Aber das ist gut so.“
    Rashad nickte unwillkürlich. „Sie wird durch dieses schreckliche Erlebnis einen Schock haben.“
    „Ja, und sie braucht absolute Ruhe. Sie muss völlig abgeschirmt werden. Haben Eure Hoheit einen Vorschlag?“
    Warum wollte Dr. Tamam sie isolieren und nicht im medizinischen Trakt des Palasts weiterbehandeln? Rashad war alarmiert. „Die Gartensuite“, antwortete er, ohne nachzudenken.
    Sie befand sich in einem Seitenflügel des Palastes und war nur über einen separaten Korridor zu erreichen, der vom Hauptflur abging. Weil sie etwas abseits lag, benutzten jungvermählte Familienmitglieder sie vor dem Start in die Flitterwochen für die Hochzeitsnacht. Sie würde erst in sechs Monaten wieder gebraucht werden. Wenn er heiratete. Sein Gesicht verfinsterte sich bei dem Gedanken.
    „Gut. Dann bringe ich sie sofort mit der Krankenschwester dorthin.“
    Rashad stutzte erneut. Dr. Tamam verhielt sich völlig untypisch. Was ihn alarmierte. Der Arzt war normalerweise sehr redselig. „Ich bin baldmöglichst bei Ihnen.“
    „Ich werde Sie erwarten.“
    Irgendetwas stimmte nicht. So kurz angebunden kannte er den älteren Mann nicht. Seltsam, er hat das Gespräch beendet, bevor ich noch etwas sagen konnte, dachte Rashad. Eigentlich gab es bloß eine Erklärung dafür: Der Doktor musste Informationen haben, die er ihm nur von Angesicht zu Angesicht erzählen wollte.
    Der Arzt kümmerte sich nun schon seit Jahrzehnten um das Wohl der königlichen Familie. Und wie alle vom Personal hielt er Augen und Ohren offen, um frühzeitig etwas Verdächtiges mitzubekommen. Man konnte nie zu vorsichtig sein, wenn es um die Sicherheit von Rashad und seinen nächsten Angehörigen ging.
    Er flog gleich zum Palast zurück. Und nachdem er dort in seinem Apartment geduscht und etwas gegessen hatte, machte er sich in einem seidenen langen Gewand auf den Weg zur Gartensuite.
    Sie trug diesen Namen, weil man über einen Säulengang zu einem an einer Seite offenen Patio gelangen konnte. Dort wuchsen herrlich exotische Blumen und Pflanzen, um die sich Gärtner kümmerten und sehr häufig seine Mutter selbst.
    Rashad nickte der Krankenschwester grüßend zu, als er die Suite betrat. „Wo ist Dr. Tamam?“
    „Er ist nebenan, Eure Hoheit.“
    „Danke.“ Er durchquerte den großen Wohnraum und ging ins Schlafzimmer, wo der Arzt gerade den Puls seiner Patientin fühlte. Ihre Haare waren inzwischen gewaschen worden, und in ihr Gesicht war wieder etwas Farbe zurückgekehrt. Sie sah jetzt noch umwerfender aus als vorhin. „Wie ist ihr Zustand?“
    „Er bessert sich kontinuierlich.“ Behutsam legte Dr. Tamam den Arm der jungen Frau auf die Decke zurück und wandte sich Rashad zu. „Außerdem habe ich der Infusion ein Mittel beigefügt, das ihr hilft zu schlafen. Morgen wird sie schon um einiges kräftiger sein und den Schock leichter verarbeiten können. Die Schwester wird heute Nacht bei ihr bleiben und ihr Sauerstoff geben, falls nötig. Aber ich wollte mit Ihnen wegen eines Halsschmucks reden, den sie getragen hat. Ich war so frei, ihn sogleich zu entfernen, nachdem ich ihn entdeckt und noch bevor ich irgendetwas anderes getan habe.“ Er reichte ihm eine goldene Kette mit einem kleinen runden Anhänger, in den ein Halbmond eingraviert war – das Symbol der königlichen Familie.
    Scharf atmete Rashad ein, als er die Sachen entgegennahm. Ein solches Schmuckstück wurde nur bei der Geburt eines Sohnes angefertigt. Er hatte seines mit sechzehn bekommen, als er volljährig geworden war. Normalerweise trug man es um den Hals. Doch hatte er damals mit der Tradition gebrochen und darum gebeten, es in einen Ring einzupassen. Er siegelte damit wichtige Dokumente und bewahrte ihn zumeist hier im Palast in seinem Büro auf.
    Wie konnte diese Amerikanerin ein solches Schmuckstück besitzen? Es war eigentlich unmöglich. Und trotzdem war es so. Er hielt den Beweis dafür in seiner Hand. Verwirrt schob er die Kette mit dem Anhänger in die Tasche und blickte Dr. Tamam an. Sie beide teilten schon einige
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