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Im Bus ganz hinten

Im Bus ganz hinten

Titel: Im Bus ganz hinten
Autoren: Fler
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Leben ist kein Ponyhof.
    Ich wünsche mir zu Weihnachten, hoffentlich ist Papi tot.
    Und meine Mutter, ich hoffe, sie ist stark genug Und leidet eine Weile.
    Der Track hier ist mein Tagebuch.
    Ich schreib es auf, ich hab keine Mutter mehr, Doch in der Bibel steht, man soll Vater und auch Mutter ehren.
    Ich sag danke, danke für das Ritalin, Später dann das Taxilan, Danke für die Medizin.
    Danke, Mama, ich sag’s dir ins Gesicht, 27 Jahre Mann, ich danke dir für nichts.
    Denn du hast nie an mich geglaubt, mich niemals aufgebaut.
    Ich hab dir nie was anvertraut, niemals zu dir aufgeschaut.
    Ich denke nach und merk, wie es mich runterzieht, Wenn du nicht weißt, nicht weißt, ob dich die Mutter liebt.
    Du denkst an dich, und ich bin dir scheißegal.
    Gefahr für die Gesellschaft? Ich hatte keine Wahl!
    Refrain Schwer erziehbar, weil ich immer noch nicht artig bin, Schwer erziehbar, keiner spielt mehr mit dem Straßenkind, Schwer erziehbar, Mama, heute Nacht enttäusch ich dich.
    Ich bin wie ein Teufel, ich weiß, du bist nicht stolz auf mich.
    Schwer erziehbar, ich hoff, du kannst mir verzeihn, Schwer erziehbar, doch ich bin so, wie ich bin, Ich bleib schwer erziehbar.
    Mama, warum ist dein Herz aus Stein?
    Warum schickst du mich ins Heim?
    Bitte lass mich nicht allein.
    Strophe 2 Ich bin krank, warum?
    Du hast mich krank gemacht.
    Und wenn ich nachts geträumt hab, Dann immer nur von Angst und Hass.
    Was du getan hast? Du hast nur an dich gedacht.
    Für andere Typen schick gemacht, Doch für mich hast du nichts gemacht.
    Ein paar Geschenke, doch Liebe geben kannst du nicht.
    Erzähl mir nichts von:
    Bitte, Patrick, ich hab solche Angst um dich.
    Weißt du noch damals? Verdammt, du hast mich angezeigt.
    Dein eigenes Fleisch und Blut war obdachlos die ganze Zeit.
    Ab ins Heim, Du sagst, du bist nicht stark genug für Kinder und Familie.
    Du lügst mit jedem Atemzug.
    Jeden Tag von der Schule ein Brief:
    Ihr Sohn ist laut, passt nicht auf und ist hyperaktiv.
    Verdammt, du hast mich abgeschoben, Patrick ist zu unbequem.
    Draußen in der Kälte musste ich allein im Dunkeln stehn.
    Du gingst weg, doch das Getto, es bleibt, Und ich bleib, wie ich bin: der Rapper Frank White.
    Das ist mein Song, Ich schenk ihn dir zum Muttertag.
    Ist das nicht schön?
    Das Leben ist so wunderbar.
    Ich will dich hassen, doch weiß nicht, ob das richtig ist.
    Ich will dich lieben, doch weiß, ich hab dich nicht vermisst.
Bin ich etwa tot?
    Nach der Versöhnung mit Bushido war gleich klar, dass wir eine Platte zusammen machen würden. Wir begannen sofort mit der Arbeit am Album Carlo Cokxxx Nutten 2. Ich bekam dafür einen Vertrag bei Bushidos Label Ersguterjunge. Darin war festgehalten, dass ich auch mein nächstes Soloalbum bei ihm rausbringen sollte – Flersguterjunge. Ich wollte das Ganze total freundschaftlich anpacken. Mir war wichtig, dass es keine Unstimmigkeiten mit Bushido gab. Dass er jetzt mein neuer Chef sein würde, war mir aber unangenehm. Damit ja nichts schiefging, entschieden wir, dass unsere Anwälte sich ums Business kümmern sollten. Doch geklappt hat das leider gar nicht. Die Stimmung bei dem Projekt war naturgemäß angespannt, aber ich wollte wirklich mit Bushido befreundet sein, deshalb ließ ich ihn reden. Außerdem hatte er immer seinen Kumpel Arafat mit dabei. Der war ziemlich muskulös, und alle hatten größten Respekt vor ihm. Aus diesem Grund wollte ich mich auch nicht mit ihm anlegen. Manchmal hatte ich aber Beko als Verstärkung an meiner Seite.
    Bei den Albumaufnahmen im Studio lief alles ganz gechillt ab. Ich hatte meine Produzenten Djorkaeff und Beatzarre mit ins Boot geholt.
    Zusammen machten wir richtig geile Tracks, und als feststand, dass die erste Single »Eine Chance / Zu Gangsta« werden würde, wollten wir dazu gleich ein Video drehen. Darauf freute ich mich eigentlich sehr, aber als ich im Treatment der Produktionsfirma las, wo wir drehen würden, schluckte ich erst einmal. Sie hatten tatsächlich das Pallas-Gebäude in Schöneberg ausgesucht. Absolut nicht meine Nachbarschaft.
    Hier hatte ich sehr viele Feinde.
    »Ey, wenn das die falschen Leute mitbekommen, dann gibt es richtig Ärger«, versuchte ich einem Typen aus dem Team zu erklären.
    »In der Gegend haben wir eigentlich nichts zu suchen!« Aber dem Typen gingen meine Bedenken total am Arsch vorbei. Er zuckte nur gelangweilt mit den Schultern und murmelte: »Das wird schon alles.«
    Na dann. Mit einem weißen VW-Bus voller Leute fuhren
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