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Im Bann des Zauberers

Im Bann des Zauberers

Titel: Im Bann des Zauberers
Autoren: Ulf Blanck
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und her.

    »Ja, so muss es sein. Eine Mechanik schiebt von  unten den Stab heraus.«
    »Pst, leise!«, zischte eine ältere Dame von hinten.  In diesem Moment breitete der Zauberer seine  Arme aus und öffnete den Mund: »Zarkadasch!«,  dröhnte seine tiefe Stimme über den Platz. Gleichzeitig zuckte unter ihm ein heller Blitz auf und der Zauberstab war verschwunden. Doch noch immer schwebte der Magier an derselben Stelle. Peter fiel der Unterkiefer herunter. Aber es kam noch verrückter: Zampani begann langsam und gleich mäßig mit dem Armen zu rudern, als wolle er  davonfliegen. Und tatsächlich: Wie ein schwebender Luftballon hob er ab und flog einige Meter über die Bühne. Peter schnappte nach Luft. »Ich gebe auf. Der muss wirklich zaubern können.«
    Als der Magier wieder sicher gelandet war, hielt es die Menge nicht mehr auf den Bänken. Laut »Bravo, Bravo!« rufend applaudierten die Leute  und stampften mit den Füßen auf den Boden.  Nach einer tiefen Verbeugung führte Zampani

    noch eine Reihe weiterer unglaublicher Tricks vor.  Zum Schluss ging er mitten ins Publikum. »Meine  Damen und Herren. Folgen Sie mir nun ins Reich  der Magie und Hypnose. Einige von Ihnen werden  gleich willenlose Werkzeuge meiner Macht über  Geist und Verstand.« Diesmal war es Justus, der  nicht an die magischen Fähigkeiten des Zauberers glauben wollte. »Diesen Blödsinn habe ich schon im Fernsehen gesehen«, flüsterte er seinen beiden Freunden zu. »Ich wette, der holt gleich jemanden auf die Bühne, der für ihn arbeitet. Alles ein abgekartetes Spiel.«
    Zampani schien Justus’ Worte gehört zu haben  und drehte sich zu ihnen um. »Just! Kannst du nicht einmal die Klappe halten!«, zischte Bob. Doch es war zu spät. Mit zwei großen Schritten stand der Magier plötzlich vor ihnen. Mit einem Mal umgab sie eine sonderbare Kälte. Zampani deutete auf die drei ???. »Wie wäre es mit euch? Die Eltern haben doch nichts dagegen, wenn ich den Nachwuchs auf die Bühne bitte?« Tante Mathilda setzte ihren Hut wieder auf und musste laut loslachen. »Probieren Sie es ruhig bei denen. Sie werden aber kein Glück haben. Ich versuche seit Jahren, ihnen meinen  Willen aufzuzwingen. Das klappt aber nicht einmal bei den Hausaufgaben.« Doch dies schien den Ehrgeiz des Magiers umso mehr zu schüren.
    Widerwillig ließen sich die drei von ihm auf die Bühne führen. Auf dem Weg dorthin flüsterte Justus seinen beiden Freunden ins Ohr: »Passt auf, der will uns gleich mit dem Hypnosequatsch volllabern. Einfach nicht hinhören und an was  anderes denken.«
    Die Scheinwerfer waren jetzt auf die drei gerichtet und Onkel Titus filmte ununterbrochen. Wieder ertönte leise Musik. »Schaut mir in die Augen«, begann der Zauberer und baute sich vor Justus,  Peter und Bob auf. »Hört auf meine Stimme, hört  auf meine Worte. Lasst euch fallen und seht mich an. Euer Verstand weicht und eure Gedanken sind bei mir. Ich zähle jetzt bis drei und ihr seid nicht mehr Herrscher eures Geistes. Eins, zwei, drei.«
    Für einen kurzen Moment versank alles im Dunkeln und die drei beschlich ein sonderbares Gefühl.  Dann, mit einem lauten Klatschen, wurde es wieder 

    hell um sie herum. Justus strahlte. »Na, was habe ich gesagt: Einfach nicht hinhören und der Hokuspokus klappt nicht.« Peter und Bob sahen verständnislos in die applaudierende Menge. Einige der Zuschauer hatten sogar vor Lachen Tränen in  den Augen. Merkwürdigerweise lag Bobs Brille auf dem Boden. Irritiert hob er sie auf. »Also irgendetwas stimmt hier nicht. Ich habe so ein seltsames Gefühl.« Peter ging es genauso. »Ich auch. Als wäre ich gerade erwacht. Oder ist es das helle  Licht?«
    Die Show war zu Ende und die Menge drängte  nach draußen. Onkel Titus klopfte Justus auf die Schulter. »Mann, das war die verrückteste Nummer, die ich je gesehen habe. Und ihr habt wirklich nichts gemerkt?« Jetzt wurde auch Justus allmählich unruhig. »Ich verstehe nicht? Was war denn los?« Lachend deutete sein Onkel auf die Videokamera. »Hier, ich habe alles aufgenommen. Los,  wir sehen uns das zu Hause an. Ihr werdet es nicht glauben.«
    Leicht verstört setzten sich die drei in den Pick-up und alle fuhren unter dem sternenklaren Nachthimmel zurück zum Schrottplatz.

Hypnosezauber
    Als sie ankamen, schloss Onkel Titus im Wohn zimmer schnell die Videokamera an den Fernseher  an. »Setzt euch. Gleich geht die Vorstellung los. Ihr werdet staunen.« Tante Mathilda
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