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Im Bann des stolzen Griechen

Im Bann des stolzen Griechen

Titel: Im Bann des stolzen Griechen
Autoren: Rebecca Winters
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nicht. Deline kam eben und wollte zu Leon. Deine Mutter hat ihr erzählt, dass es Komplikationen gibt. Da ich dachte, sie würde jeden Moment in Ohnmacht fallen, habe ich sie lieber begleitet.“
    Er konnte nichts sagen. Stattdessen umarmte er sie und presste sie an sich.
    Von ihrer ersten Begegnung an war die ganze Situation so emotionsgeladen gewesen, dass er offenbar nicht wusste, wie er seine Gefühle mitteilen sollte. Und ihr ging es genauso. In diesem Augenblick dachte sie ausnahmsweise einmal nicht an Irena.
    „Deline wäre sicher nicht gekommen, wenn sie Leon nicht immer noch lieben würde“, flüsterte er. „Sie hat die ganze Zeit von der Operation gewusst. Dass sie hier ist, hat doch etwas zu bedeuten, stimmt’s?“
    Noch nie hatte er verletzlich geklungen. Für sie war es wie eine Offenbarung. „Ja, ich glaube schon.“
    „O Gabi, wenn ich geahnt hätte …“
    „Dass es vielleicht keine Scheidung gibt?“, beendete Gabi den Satz für ihn.
    „Ja“, erwiderte er unter Tränen, während er sie auf Stirn und Wangen küsste.
    „Wie meine Mom vorhin sagte, müssen wir einfach Vertrauen haben.“ Sie barg das Gesicht an seinem Hals. „Kris muss es einfach schaffen, Andreas.“
    Er hielt sie an sich gepresst, als würde sein Leben davon abhängen. Er ließ die Hände über ihren Rücken gleiten, und sie erschauerte wohlig. Sie schmiegte sich noch enger an ihn und genoss das Gefühl der Geborgenheit in seinen Armen. Noch nie hatte sie so empfunden.
    Als eine Schwester aus der Intensivstation kam, kostete es Gabi große Überwindung, sich von ihm zu lösen. Allerdings war sie dankbar für die Unterbrechung, denn sonst hätte sie es wohl nicht geschafft, und er hätte erraten, was in ihr vorging.
    „Ich kehre jetzt zu den anderen zurück und sage ihnen, dass es nichts Neues gibt.“ Verlegen, weil sie ihm gezeigt hatte, wie schwach sie in seiner Nähe wurde, wandte sie sich ab, doch er hielt sie zurück.
    „Wir gehen zusammen, denn wir wissen nicht, wie lange Leon und Deline drinnen bleiben. Egal, was mit Kris passiert, mein Bruder hat jetzt den Menschen bei sich, den er braucht.“
    Sobald sie den Wartebereich betraten, blickten alle sie erwartungsvoll an. „Es gibt noch nichts Neues“, teilte Andreas ihnen mit.
    „Ist Deline bei Leon?“, erkundigte seine Mutter sich besorgt.
    „Ja.“
    „Die Schwester hat ihr Kittel und Mundschutz gegeben, damit sie zu ihm kann“, ergänzte Gabi und beobachtete, wie die anderen Blicke austauschten.
    Andreas hatte es offenbar auch bemerkt. „Wir alle kennen Deline so gut, um zu wissen, dass sie in einem Moment wie diesem nicht herkommen würde, um Leon Kummer zu bereiten. Im Gegenteil, sie wird ihn unterstützen wollen.“
    Sie liebte ihn umso mehr dafür, dass er derart für seine Schwägerin eintrat.
    Während er mit seiner Familie sprach, gesellte sie sich zu ihren Eltern. Eine weitere halbe Stunde verging, ohne dass sie etwas Neues erfuhren. Es sah nicht gut aus. Die besorgten Mienen ihrer Eltern bewiesen, dass diese genauso dachten. Inzwischen war es ganz still im Raum geworden. Ebenso wie Gabi, die sich zusammenreißen musste, um nicht die Fassung zu verlieren, beteten alle stumm für Nikos.
    Der Klang von Leons Stimme riss sie schließlich aus ihren Gedanken und veranlasste sie aufzublicken.
    „Ich habe gute Nachrichten für euch! Kris ist wach und kann allein atmen. Er wird wieder gesund …“ Bewegt verstummte er.
    Gabi beobachtete, wie Andreas zu ihm lief, um ihn erleichtert zu umarmen.
    „Gott sei Dank!“ Nun ließ sie ihren Tränen freien Lauf und weinte sich an der Schulter ihres Vaters aus, während alle anderen zu jubeln begannen.
    „Sie wollen ihn noch bis morgen zur Beobachtung hierbehalten“, sagte Leon. „Wenn alles in Ordnung ist, darf er schon nach Hause. Deline bleibt bei mir und hilft mir.“ Auch seine Gefühle brachen sich jetzt Bahn. „Danke, dass ihr alle gekommen seid. Ohne euch hätte ich all das nicht durchgestanden.“
    Nachdem er alle umarmt hatte, eilte er zusammen mit Andreas hinaus. Sicher wollte er mit ihm unter vier Augen reden.
    Als sie Andreas gehen sah, schien es Gabi, als würde etwas in ihr sterben. Traurig wandte sie sich an ihre Mutter. „Mom?“, flüsterte sie. „Macht es dir etwas aus, wenn wir jetzt zur Wohnung fahren und packen? Ich möchte gern heute nach Heraklion fliegen, allerdings mit dem Flugzeug. Andreas hat uns zwar den Hubschrauber zur Verfügung gestellt, aber ich möchte es nicht in Anspruch
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