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Im Bann des stolzen Griechen

Im Bann des stolzen Griechen

Titel: Im Bann des stolzen Griechen
Autoren: Rebecca Winters
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gleich vorgebracht, wäre sie sicher umgehend zu ihm vorgelassen worden, aber sie wollte ihn schützen.
    Sie wusste lediglich drei Dinge über den dreiunddreißigjährigen Andreas Simonides. Erstens war er angeblich der neue Generaldirektor der familieneigenen Unternehmensgruppe, zu der zahlreiche Holdings in der metall- und plastikverarbeitenden Industrie gehörten und die weltweit einen hervorragenden Ruf genoss.
    Ihre Informationsquelle besagte, dass zu dem Imperium, das die Familie im Laufe von Jahrzehnten aufgebaut hatte, achtzig Firmen gehörten. Die Simonides beschäftigten über zwölftausend Angestellte in aller Welt.
    Zweitens war er ungewöhnlich attraktiv – wenn das Foto in der Zeitung nicht log.
    Und drittens – diese Tatsache war niemandem außer ihr bekannt, nicht einmal ihm selbst. Aber sobald sie mit ihm redete, würde sein Leben sich für immer grundlegend verändern, ob es ihm gefiel oder nicht.
    Während sie der ersten Begegnung mit ihm angespannt entgegensah, hörte sie die Schritte der Empfangsdame.
    „Kyrie Simonides gibt Ihnen zwei Minuten, mehr nicht.“
    „Einverstanden!“
    „Gehen Sie den Flur entlang und dann durch die Flügeltür.“
    „Vielen Dank“, sagte Gabi aus tiefstem Herzen. Dann eilte sie auf die Tür zu, wobei ihre kinnlangen blonden Locken wippten. Zuerst konnte sie niemanden sehen, als sie das Allerheiligste betrat.
    „Es geht um Leben und Tod, sagten Sie?“, ließ sich im nächsten Moment eine wohlklingende Männerstimme ironisch vernehmen.
    Erschrocken wirbelte Gabi herum. Vor ihr stand ein großer Mann, der gerade ein teuer aussehendes graues Jackett aus einem Schrank genommen hatte und im Begriff war, es anzuziehen. Das Spiel seiner Muskeln unter dem weißen Hemd ließ erahnen, dass er nicht seine ganze Zeit im Büro verbrachte. Unwillkürlich blickte sie tiefer und stellte fest, dass sich unter seiner Hose durchtrainierte Schenkel abzeichneten.
    „Ich warte, Ms. Turner.“
    Sie fühlte sich ertappt und spürte, wie sie errötete. Doch sobald sie ihm in die Augen sah, die grau und von langen Wimpern gesäumt waren, verschlug es ihr die Sprache.
    Er hatte schwarzes, nicht zu kurz geschnittenes Haar, einen dunklen Teint und markante Züge, die sie ungemein faszinierten. Auf dem Foto in der Zeitung hatte man die feine Narbe an seiner linken Braue genauso wenig erkennen können wie die feinen Fältchen in seinen Augenwinkeln, die von Lebenserfahrung sprachen.
    „An Sie kommt man schwer heran“, brachte Gabi schließlich hervor.
    Nachdem er die Schranktür geschlossen hatte, durchquerte er den Raum zu seinem privaten Aufzug. „Ich bin schon auf dem Weg nach oben. Da Sie nächsten Dienstag nicht wiederkommen wollen, sagen Sie, was Sie zu sagen haben, bevor ich gehe.“ Schon stand er im Lift und hob die Hand, um auf den Knopf zu drücken. Zweifellos wartete ein Hubschrauber auf dem Dach, der ihn übers Wochenende an irgendeinen exotischen Ort bringen würde.
    Als sie eben neben ihm stand, hatte sie sich so klein und unbedeutend gefühlt wie nie zuvor. Selbst wenn sie keinen Termin bei ihm hatte, war seine herablassende Haltung zu viel für sie. Da dies allerdings vielleicht die letzte Gelegenheit war, an ihn heranzukommen, ließ Gabi sich nichts anmerken.
    Ohne Zeit zu vergeuden, öffnete sie ihre Handtasche und zog den großen braunen Umschlag heraus. Da Andreas Simonides keine Anstalten machte, diesen entgegenzunehmen, öffnete sie ihn und nahm den Inhalt heraus.
    Unter den Ergebnissen der Gentests lag die Titelseite eines griechischen Boulevardblatts, das ein Jahr zuvor erschienen war und ihn feiernd inmitten seiner Partygäste an Bord seiner Jacht zeigte. Gabis ältere Halbschwester Thea, eine griechische Schönheit, gehörte auch zu der Gesellschaft und hob sich von den anderen weiblichen Gästen ab. Die Titelzeile lautete: „Neuer Boss bei Simonides gibt Anlass zum Feiern“.
    Zu den Unterlagen gehörte außerdem ein nur wenige Tage alter Schnappschuss von zwei Zwillingsjungen im Babyalter, die T-Shirts und Windeln trugen. Gabi hatte ihn extra vergrößern lassen.
    Jetzt hielt sie alles hoch, damit ihm auch das Foto der Kleinen nicht entging, die den gleichen dunklen Teint und das gleiche schwarze Haar wie er und Thea hatten.
    Nun, da sie ihm gegenüberstand, fielen ihr auch die anderen Gemeinsamkeiten auf – der spitz zulaufenden Haaransatz in der Stirnmitte und die geschwungenen Brauen.
    Allerdings schien der Anblick all dieser Unterlagen ihn nicht im
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