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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers
Autoren: Kim Lawrence
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verbringen. Die späte Augustsonne schien zu verlockend durch die Vorhänge und weckte die Lust auf Brombeeren in ihr. Fleur würde mit ihrem Wachhund, den ihre Freundin Jane ihr vor einem Monat aufgedrängt hatte, einen ausgiebigen Spaziergang machen und sich danach um die tausend Dinge kümmern, die im Garten zu tun waren.
    Für ein Großstadtmädchen hatte sie sich erstaunlich gut an das Landleben gewöhnt.
    Fleur tappte immer noch barfuß und im Schlafanzug durch die Wohnung, als das Telefon klingelte. Sie legte die Geburtstagskarte ungeöffnet aus der Hand und nahm schnell noch einen Schluck des frisch gebrühten Kaffees, bevor sie den Hörer abhob.
    „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ Janes fröhliche Stimme zauberte ein Lächeln auf Fleurs Gesicht. Jane war Modefotografin mit kupferrotem Haar, die mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg hielt und deren Lebensfreude ansteckend war.
    Manchmal wünschte Fleur, sie hätte nur die Hälfte von Janes Energie. Es war Jane gewesen, die ihr geraten hatte, aus London wegzuziehen, um über die Fehlgeburt und Adams Untreue hinwegzukommen. Und es war Jane gewesen, die sie auf die Anzeige für die Stelle als Schauspiellehrerin aufmerksam gemacht hatte.
    „Ist meine Karte angekommen?“
    „Ich wollte sie gerade aufmachen.“
    „Ich wünschte, ich könnte rüberkommen. Aber nächste Woche“, versprach Jane, „da machen wir beide einen Streifzug durch die Gemeinde. Und du ziehst deine schicksten Schuhe an. Ich habe nämlich Pläne.“
    Fleur überkam ein ungutes Gefühl. Ihr kam der Verdacht, dass die Pläne ihrer Freundin Mitglieder des anderen Geschlechts einschlossen. Das Problem mit Jane war, sie bildete sich ein, diskret zu sein. Ihre Kuppelversuche waren alles andere als das! „Hier gibt es nicht viele Gelegenheiten, um schicke Schuhe spazieren zu führen.“
    „Das ist ja nun wirklich ein Trauerspiel!“, kommentierte Jane empört. „Im Leben einer Frau gibt es immer Gelegenheit, schicke Schuhe anzuziehen. Es macht mich richtig wütend, wenn ich daran denke, wie du deine Beine verschwendest. Sieh dir mich an – Beine wie ein walisischer Corgi, aber sitze ich deshalb zu Hause und blase Trübsal? Nein, ich …“
    „Schon gut, schon gut, der dezente Wink ist angekommen. Ich werde mir Mühe geben.“
    „Hast du für heute Abend etwas vor?“
    Wenn sie Jane gegenüber zugab, dass sie nichts anderes plante, als den Abend vor dem Fernseher zu verbringen, würde sie sich eine Gardinenpredigt anhören müssen. Also ließ sie sich etwas einfallen. „Ach, nur auf einen Drink mit ein paar Kollegen.“ Dabei wusste man am College nicht einmal, dass sie Geburtstag hatte. Sie hatte allgemein den Ruf, eher zurückhaltend zu sein.
    „Sehr schön. Und wie geht es unserem Hund?“
    „ Unser Hund frisst alle meine Möbel an. Ich besitze keinen Stuhl mehr, der unversehrt geblieben wäre. Du glaubst gar nicht, wie dankbar ich dir bin, dass du dich so um meine Geselligkeit sorgst.“
    Absolute Stille war die einzige Reaktion am anderen Ende. Fleur runzelte die Stirn. Das war atypisch für Jane. Da hätte längst eine spitze Bemerkung kommen müssen. „War nur ein Witz. Du weißt doch, ich bin völlig vernarrt in die Töle.“
    „Es liegt doch nicht daran, dass du noch immer nicht über ihn hinweg bist, oder? Ich meine, du bist doch über ihn hinweg, richtig?“
    „Ich nehme an, du redest von Adam.“ So viel hatte Fleur aus dem zusammenhanglosen Monolog erfasst. „Ich bin beleidigt, dass du überhaupt fragst. Ja, natürlich bin ich über ihn hinweg.“
    „Paula ist schwanger“, posaunte Jane heraus. „Sie und Adam bekommen ein Baby.“
    Fleur presste eine Hand auf ihren verkrampften Magen. Ein Baby! Gleichzeitig tat sie ihre Reaktion auf die Neuigkeit als unvernünftig ab. Was das Gefühl, betrogen worden zu sein, allerdings nicht minderte.
    „Oh, Fleur, ich hätte es dir nicht sagen sollen“, drang es verlegen durch die Muschel an ihr Ohr. „Ich dachte nur, Adam hätte es vielleicht erwähnt …“
    „Ich habe seit Monaten nicht mehr mit ihm gesprochen.“ Nicht, seit ihr Exverlobter die Frau geheiratet hatte, mit der er schon geschlafen hatte, während sie selbst schwanger gewesen war. „Nun, ich denke …“, sie rieb sich die Stirn, „auch Adam ist ein neues Leben vergönnt.“
    „Der Typ ist ein Scheusal!“, kam es herzhaft vom anderen Ende. „Das einzige Leben, das jemandem wie ihm vergönnt sein sollte, ist eines in Elend und Dreck!“ Jane hatte
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