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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers
Autoren: Kim Lawrence
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sich so in Rage geredet, dass Fleur den Hörer vom Ohr abhielt. „Er hat mit dieser Frau geschlafen, in eurem Bett, während du im Krankenhaus lagst und … Entschuldige, Fleur“, unterbrach sie sich. „Ich mit meinem großen Mundwerk. Ich wollte keine alten Wunden aufreißen.“
    „Ist schon gut.“ Fleur lehnte sich an die Kante des kleinen Telefontischchens und fingerte am obersten Knopf ihres Schlafanzugs. „Irgendwann hätte ich es so oder so erfahren.“ Manche Wunden heilten jedoch nie. Und diese eine war noch gar nicht so alt.
    Manchmal kam es ihr vor, als sei es in einem anderen Leben passiert, und dann wiederum hatte sie das Gefühl, es sei erst gestern gewesen. Genau genommen war es achtzehn Monate her, dass ein ernst dreinblickender Arzt Fleur mitteilte, er könne keine Herztöne bei dem Baby mehr hören.
    „Nein, nichts ist gut. Ich bin verantwortlich dafür, dass ihr euch getrennt habt …“
    „Weil du die beiden im Bett erwischt hast?“ Jane war damals mit ihr im Notarztwagen zur Klinik gefahren und hatte verzweifelt versucht, Adam zu erreichen. Als sie ihn nirgendwo hatte auftreiben können, hatte sie sich erboten, Nachtzeug und Utensilien für Fleurs Klinikaufenthalt aus der Wohnung zu holen. Sie hatte wesentlich mehr gefunden als erwartet! „Sei nicht albern, Jane. Dafür kannst du schließlich nichts.“
    Rückblickend war es Fleur unbegreiflich, wie sie die Zeichen hatte übersehen können. Weder Adams unerklärlich lange Abwesenheiten noch die häufigen Anrufe, die sofort unterbrochen wurden, sobald sie sich meldete, hatten den Verdacht in ihr erweckt, Adam könnte eine Affäre haben. Ihre einzige Sorge war damals gewesen, dass Adam immer missmutiger wegen der Einschränkungen wurde, die der Arzt ihnen aufgrund der Risikoschwangerschaft auferlegt hatte.
    „Wir waren doch gerade erst in die Wohnung gezogen, als er schon mit Paula anfing. Früher oder später wäre es sowieso zur Trennung gekommen.“ Wahrscheinlich früher, wäre sie nicht schwanger gewesen. Wegen der Schwangerschaft hatte Fleur die wachsenden Zweifel an der Beziehung verdrängt. Ein Baby sollte immer mit beiden Eltern aufwachsen. Um des Babys willen hatte sie an der Beziehung festhalten wollen.
    „Aber ich bin ausgeflippt! Als er mit diesem Riesenblumenstrauß im Krankenhaus auftauchte, ganz geheucheltes Mitgefühl, da ist mir die Sicherung durchgebrannt. Ich hätte mich zusammennehmen müssen, ich hätte nichts sagen dürfen. Aber ich habe nur noch rotgesehen.“
    „Ich bin froh, dass du ausgeflippt bist.“ Damals war Fleur natürlich alles andere als glücklich gewesen, doch mittlerweile war ihr klar, dass sie ganz knapp noch einmal davongekommen war.
    Nie wieder würde ein Mann ihr antun, was Adam ihr angetan hatte. Sollte es nur einer versuchen!
    Mit zusammengekniffenen Augen stellte sie sich genüsslich vor, was sie mit einem solch unklugen Menschen anfangen würde.
    Er war intelligent, talentiert, reich und sah blendend aus.
    Fragte man Antonio Rochas nach dem Geheimnis seines Erfolges, so antwortete er, dass es keine allgemeingültige Formel gebe – nur eines: Er akzeptierte nichts anderes als absolute Perfektion von sich selbst.
    In der letzten Woche war sein Konterfei auf den Titelseiten von drei internationalen Wirtschaftsmagazinen zu sehen gewesen. Allein sein Name garantierte einen profitablen Vertragsabschluss.
    Auf ein ganz bestimmtes weibliches Wesen jedoch zeigte sein Name nicht die geringste Wirkung.
    Seit einer Woche nämlich war Antonio Vater. Und hier brillierte er wahrlich nicht. Sollten sich seine Kollegen über die untypische Launenhaftigkeit ihres sonst so ausgeglichenen Chefs wundern, so sprachen sie es zumindest nicht laut aus.
    Huw Grant, Top-Rechtsanwalt und enger Freund Antonios, kannte derartige Skrupel nicht. „Du siehst nicht aus wie ein Mann, der eben gewonnen hat.“ Aus der Büropenthousesuite des Londoner Rochas-Gebäudes sah Huw hinunter auf die drei Gestalten in dunklen Anzügen, die die Straße überquerten. „Die hatten sich vorgestellt, sie könnten dich über den Tisch ziehen.“
    Antonio saß in seinem Schreibtischsessel und starrte Löcher in die Luft. „Sie hatten ihre Hausaufgaben nicht gemacht“, tat er unbeeindruckt ab.
    „Aber du schon, nicht wahr?“
    Unter dunklen Wimpern hervor richtete er die intensiv blauen Augen auf den Mann am Fenster. „Ich mache immer meine Hausaufgaben, Huw.“ Antonios letzte Worte hatten Charles Finch gegolten, dem Mann, der in sein
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