Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
Vom Netzwerk:
er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    Mit rauer Stimme forderte er sie auf: »Erzähl mir von dir, von deinem Leben in dieser anderen Welt. Du bist mir so vertraut und dennoch unendlich fremd.«
    Joan reichte ihm den Becher, damit er nachfüllen konnte, bevor sie in groben Zügen von der Agentur, ihrer Mutter und ihrer Wohnung in der Londoner City erzählte. Es klang eher wie der Bericht über eine völlig fremde Frau namens Joan Harris – hier war sie einfach Seonag.
    Ungläubig lauschte Ewan ihr, immer wieder stellte er gezielte Fragen, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte.
    Es musste weit nach Mitternacht sein, dennoch war beiden trotz des Weines nicht nach Schlaf zumute, noch nicht. Irgendwann fing Ewan an, Joan erneut zu liebkosen. Er beugte sich über sie, küsste ihre Brustwarzen, den flachen Bauch, den sanften Hügel darunter. Als sein Mund ihre Klitoris erreichte, wimmerte sie vor Leidenschaft und presste mit den Händen seinen Kopf enger an ihren heißen, feuchten Körper ...
    Das verhaltene Schnauben eines Pferdes ließ beide fast gleichzeitig aus dem Schlaf schrecken. Noch war es dunkel in der Kate, doch durch einen Spalt hinter den verhängten Fenstern drang Tageslicht. Das Feuer war im Laufe der Nacht ausgegangen, sodass es recht kühl in der Kate war.
    Joan und Ewan wechselten einen erschrockenen Blick, dann legte er zum Zeichen, dass sie sich ruhig verhalten solle, einen Zeigefinger auf den Mund. Geräuschlos erhob er sich vom Lager, wickelte sich nachlässig sein Plaid um die Hüften und schlich zu dem kleinen Fenster neben der Tür. Vorsichtig schob er das Schaffell etwas zur Seite, doch dann entspannte sich sein Körper und er lachte befreit.
    »Das ist Màiri, sie bringt uns das Frühstück.«
    Joan war es sichtlich peinlich, von seiner Schwester in dieser eindeutigen Lage vorgefunden zu werden, doch es war zu spät, um sich anzuziehen.
    Es klopfte zweimal leicht an das Holz, bevor Ewan öffnete. Màiri trug einen Korb bei sich, der mit einem Tuch abgedeckt war. Mit einem Blick erfasste sie die Situation und ihr Mund kräuselte sich zu einem Lächeln. »Es war nicht meine Absicht, euch zu stören.«
    Joan zog die Decke bis ans Kinn, was ihr angesichts Ewans halber Nacktheit ein wenig albern erschien. Màiri tat, als würde sie gar nicht merken, dass ihr Bruder und Joan unter ihren Plaids nichts trugen und packte den Korb aus. Dabei plauderte sie unbekümmert vor sich hin.
    »Vater hat heute Morgen nach dir gefragt, er hat dich beim Frühstück vermisst«, sagte sie, räumte benutztes Geschirr beiseite und stellte sauberes auf den Tisch. »Ich hab keine Miene verzogen, als ich ihm erzählte, dass du ein paar Viehdieben auf der Spur bist und dich daher in den nächsten Tagen nur sporadisch in der Burg sehen lassen wirst.« An Joan gewandt fügte sie erklärend hinzu: »Es ist nicht ungewöhnlich, dass Ewan sich auf die Fersen von Dieben oder Plünderern heftet und man ihn tagelang nicht auf Glenbharr Castle antrifft.«
    »Das hast du gut gemacht, Schwesterchen.« Ewan ließ ungeniert das Plaid sinken, bevor er sich sein Leinenhemd überstreifte, das ihm fast bis zu den Knien reichte. »In der Burg darf vorerst niemand wissen, dass Seonag wieder hier ist.«
    Vorerst? Joans Körper versteifte sich vor Angst unter der Decke, doch als Ewan die Furcht in ihren Augen bemerkte, sagte er sanft: »Ich werde meinem Vater klar machen, dass keine Gefahr von dir ausgeht, obwohl deine Ähnlichkeit mit Ceana Matheson verblüffend ist und du eine Sasannach bist, mo nighean bist.«
    Seine Schwester nickte zur Bestätigung, dann trat sie ans Bett und ließ sich auf der Kante nieder. »Ich muss zurück zur Burg, meine Söhne brauchen mich und außerdem wird Tèarlach in den nächsten Tagen erwartet.« Ihre Augen verdunkelten sich bei diesen Worten, und Joan begriff, dass Màiri sich dann nicht mehr mit Mìcheal MacGannor treffen konnte.
    »Nun wird es Zeit für mich.« Sie stand auf und lächelte Joan zu. »Heute Nachmittag muss ich dir Ewan leider für ein paar Stunden entführen, ich will einen Brief an Mìcheal schreiben, und Ewan soll ihm die Nachricht überbringen.«
    Mit einem Augenzwinkern in Ewans Richtung verabschiedete sie sich, und sie waren wieder alleine. Erst jetzt wagte Joan aufzustehen, Ewan ließ sie keinen Moment aus den Augen, als sie in ihr Unterkleid schlüpfte und sich dann mit dem um die Schultern geschlungenen Plaid an den Tisch begab.
    »Du bist bei Tageslicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher