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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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Stirn und spähte in die Richtung, in die Ewan vor Stunden geritten war.
    »Müsste er nicht längst zurück sein?«
    »Nein, die beiden Männer trinken normalerweise einen Schluck und reden, wenn Ewan dort ist – damit sein Besuch nicht zu auffällig ist«, fügte Màiri erklärend hinzu. »Ich wünsche mir so sehr, dass ich Mìcheal noch einmal vor dem Winter sehen kann.«
    Joan schnitt eine Grimasse. »Nun, ein Vorteil meiner Zeit ist es, sich scheiden lassen zu können, wenn man sich nichts mehr zu sagen hat; egal, welcher Konfession man angehört.«
    »Du bist nicht katholisch, aye?«
    »Nein, ich wurde anglikanisch getauft. Ist das so wichtig?« Und als Màiri den Kopf schüttelte, murmelte Joan mehr zu sich selbst: »Immerhin glauben wir an denselben Gott, nicht wahr?«
    »Macht es dir denn nichts aus, deine Mutter nie wieder sehen zu können?«, wechselte Màiri geschickt das Thema.
    Joan holte tief Luft. »Doch, es macht mir verdammt viel aus. Aber ich stand vor der Wahl, entweder sie oder Ewan und dich nie wiederzusehen.«
    »Und du hast dich für uns entschieden«, kam es fast feierlich zurück.
    Bevor Joan reagieren konnte, war plötzlich der Hufschlag eines Pferdes zu hören, das sich schnell näherte. Die Frauen wechselten einen kurzen Blick, dann erhoben sie sich schnell, schlüpften ins Haus und verriegelten die Tür.
    Beim Näherkommen entpuppte sich der Reiter als Ewan, was beiden Frauen einen erleichterten Stoßseufzer entlockte. Er hatte eine Nachricht von Mìcheal für seine Schwester, die er ihr übergab, nachdem er Joan geküsst hatte.
    Màiri drückte mit entrückter Miene den Brief gegen die Brust und erklärte, ihn zu Hause in ihrer Kammer lesen zu wollen.
    »In der Burg habe ich mich auf dem Rückweg auch kurz blicken lassen«, sagte Ewan, während seine Hand noch immer um Joans Taille lag. »Natürlich lief mir Vater über den Weg, er wollte alles über diese Viehdiebe wissen und ob ich ihr Lager kennen würde.«
    Auch in dieser Nacht blieb Ewan bei Joan in der Kate. Eng aneinander geschmiegt lagen sie auf der primitiven Bettstelle, und Joan fand, dass sie in ihrem ganzen Leben niemals bequemer gelegen hatte, noch nicht einmal in ihrem Londoner sündhaft teuren Wasserbett.
    Wieder liebten sie sich mit einer Intensität, als wäre es zum letzen Mal. Ihre Leiber glühten, bis sie sich in völliger Erschöpfung voneinander lösten – um kurz darauf erneut von ihrer Leidenschaft übermannt zu werden.
    Ewan war ein ausdauernder Liebhaber, der nicht nur an sich dachte. Immer wieder glitt sein Kopf zwischen Joans Beine, und erst, wenn ihr Körper sich in Ekstase aufbäumte, ließ er zu, dass sie sich intensiv mit Händen, Lippen und Zunge um sein hartes pulsierendes Glied kümmerte, um es am Ende in sich einzulassen.
    Joan kostete jede Sekunde aus, genoss seine unermüdlichen Zärtlichkeiten und Liebesschwüre – und verdrängte dabei, dass ihr Versteck nur vorübergehend sicher war. Würde es immer so weitergehen? Dass sie sich mit Ewan nur heimlich treffen konnte, war das der Preis für ihre Liebe?
    Am frühen Morgen erschien Màiri wieder mit frischen Lebensmitteln. Der Teufel wusste, wie sie ihre häufige Abwesenheit zu Pferd ihrem Vater erklärte, denn es war außergewöhnlich, dass ein weibliches Mitglied der Familie ohne Begleitschutz ausritt.
    Sie berichtete von dem neuesten Klatsch in der Burg.
    »Darla ist untröstlich, weil es mit einem zweiten Kind nicht recht klappen will. Klein Ealasaid ist nun fast ein Jahr alt und soll endlich ein Geschwisterchen haben.« Màiri goss Milch in einen Becher und gab ihn Joan. »Wie ist das in deiner Zeit, Seonag? Bekommen die Frauen dort mehr Kinder?«
    »Eher weniger, es ist eine sehr schnelllebige Zeit, keiner hat mehr Geduld, Kinder aufzuziehen.«
    Màiri war entsetzt. »Wie furchtbar und kaltherzig.«
    »Wie man es nimmt. Das Leben im einundzwanzigsten Jahrhundert ist teuer, sodass beide Ehepartner arbeiten müssen, und das bedeutet, niemand ist da, der sich um die Kinder kümmern kann. Es gibt keine Großfamilien mehr. Übrigens ...«, sie spähte unauffällig zu Ewan, der auf der Bettstelle saß und interessiert lauschte, »... ist das Vergangenheit für mich, denn ich will hier bleiben, bei euch.«
    Màiri strahlte über das ganze Gesicht, doch Ewans Miene wurde nachdenklich. Den Grund dafür erfuhr Joan später, nachdem seine Schwester die Kate wieder verlassen hatte.
    »Du sagst, du willst hier bleiben.« Seine hellen Augen suchten Joans
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