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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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und erwiderte leise: »Nicht eine Sekunde bereue ich es. Seit Monaten habe ich mich nach diesem Augenblick gesehnt, immer wieder versucht, ihn mir vorzustellen.« Sie machte einen tiefen Atemzug.
    Seine Gesichtszüge entspannten sich. Er richtete sich auf, lehnte sich gegen das holprige Kopfteil, zog Joan sanft wieder auf seine Brust und schob das Plaid über ihre nackten Schultern.
    »Du sagst, seit Monaten sehnst du dich nach diesem Augenblick «, sagte er schließlich tonlos. »Bei mir waren es einige Tage, aber das scheint trotzdem dasselbe zu sein.«
    »Ja, die Zeit, in der ich mich gerade nicht befinde, vergeht wesentlich langsamer. Ich weiß auch nicht, warum.«
    »Hm, das hab ich auch zu spüren bekommen.«
    Joan erinnerte sich dunkel an die Schilderungen der Fergusons und fragte: »Du warst für ein paar Tage in meiner Zeit, nicht wahr?«
    »Aye, um es genauer zu sagen, für fast zwei Wochen. Doch als ich zurückkam, waren nur wenige Stunden vergangen ...« Seine Stimme klang ernst.
    Joan stützte sich auf den Ellenbogen und sah zu Ewan hinunter. »Warum hast du das getan?«
    »Eigentlich hatte ich es nicht vor. Es war, als ziehe mich eine unsichtbare Macht zu dieser Grube dort oben im Dickicht. A bheil thu a’tuigsinn 18 ?«
    18 Verstehst du?
    Sie nickte, dann erst stellte sie die Frage, die sie am meisten beschäftigte: »Màiri hat dir erzählt, woher ich komme? Warum hat sie sich nicht an ihr Versprechen gehalten?«
    Ewan schob Joan sanft von sich, stand auf und trat zu dem Tischchen. Während er nach zwei Zinnbechern und einer bauchigen, mit süßem Wein gefüllten Flasche griff, hatte Joan Gelegenheit, ihn in seiner Nacktheit erneut zu bewundern.
    Ewans ausgeprägte Rückenmuskeln spielten bei der geringsten Bewegung unter der festen Haut, und sein Gesäß, die muskulösen Oberschenkel und der breite Rücken versetzten Joans Körper erneut in Wallung.
    Als Ewan sich umdrehte und zur Bettstelle zurück kam, sah sie sein unerregtes Glied, groß und vielversprechend.
    »Du darfst meiner Schwester nicht grämen«, sagte er, goss Wein in die Becher und hielt Joan einen davon hin. »Als ich entdeckte, dass du fort warst, ahnte ich sofort, dass Màiri ihre Finger im Spiel hatte. Auf meine ungeduldigen Fragen wand sie sich, behauptete, du hättest dich in Luft aufgelöst. Doch ich merkte, dass sie schwindelte, und ich beschwor sie tagelang, mir die Wahrheit zu sagen. Ich musste unbedingt wissen, wo du warst, und als Màiri mir auf den Kopf zusagte, dass ich dich liebe, gab ich es zu meinem eigenen Erstaunen zu.«
    Joan trank einen Schluck des süßen, schweren Weines und rückte zur Seite, damit Ewan sich wieder zu ihr legen konnte. Sein Körper war kühl, doch schon nach wenigen Sekunden strahlte er wieder die gewohnte liebliche Wärme aus.
    Mit klarer Stimme sagte Joan: »Als du mich vor der Burg gefangen genommen hattest, redete ich mir ein, dich zu hassen, und ich gab dir die Schuld, dass ich im Kerker deines Vaters landete. Aber später sah ich ein, dass ich sonst niemals deine Schwester kennen gelernt und somit nie erfahren hätte, was es mit Ceana Matheson auf sich hatte.« Sie warf ihm einen unsicheren Blick zu. »Du kennst die Geschichte?«
    »Aye, inzwischen schon. Nachdem meine Schwester wusste, wie viel du mir bedeutest und ich vor Sehnsucht nach dir verrückt zu werden drohte, lenkte sie schließlich ein und erzählte mir ein wirres Märchen, sodass ich anfangs dachte, Màiri sei dem Wahnsinn verfallen. Du seiest aus der Zukunft erschienen, behauptete sie immer wieder und Ceana sei deine Urahne, dessen unruhiger Geist dich durch ihr unfreiwilliges Grab in unsere Zeit geschleudert hatte.«
    »Aber genauso war es.« Joan hielt ihren Weinbecher mit beiden Händen umklammert, als würde sie sich an ihm festhalten wollen. »Tagelang saß ich im Kerker und zermarterte mir den Kopf, wieso ich plötzlich im Jahre 1731 gelandet war, und Màiri war es schließlich, die von meiner Ähnlichkeit mit dieser angeblichen Hexe sprach.« Sie schilderte ihm ihren immer wiedergekehrten Traum, die Recherchen ihrer Großmutter und ihrer Ankunft in Schottland.
    Allmählich zeigte der süße Wein seine Wirkung, Joan fühlte sich wohlig schläfrig, obwohl sie eigentlich gar nicht müde war. »Warum mich meine Vorfahrin in diese Zeit gelotst hat, erfuhr ich allerdings erst, nachdem ich wieder zu Hause war und versuchte, mein Leben neu einzurichten ...«
    Ewan grinste, als sie ihm von Màiris Gälischunterricht erzählte.
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