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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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können wir endlich wunderschöne goldblonde Kinder zeugen.«
    »Soll ich meine Figur ruinieren?« schmollte sie spielerisch.
    »Ist dir das wirklich so wichtig?« flüsterte er und zog sie an sich.
    »Wenn du keinen Wert darauf legst …«
    »Für mich bleibst du ewig schön, mit oder ohne Figur. Wir werden auf unserer Veranda daheim in der Ukraine sitzen und zusehen, wie unsere Kinderschar heranwächst.«
    Lächelnd stellte sie sich diese idyllische Szene vor. Sie hatte sich schon immer Kinder gewünscht und damals zutiefst bedauert, daß sie die kleine Betsy nicht selbst aufziehen durfte. In ihrer Ehe hatte sie alles getan, um eine Schwangerschaft zu verhindern, weil sie fürchtete, Boris’ Kind könnte seine Grausamkeit und andere unangenehme Wesenszüge erben.
    »Und wenn du nach unserem fünften Kind dick und fett bist, liebe ich dich noch mehr«, wisperte Yuri zärtlich und begann, ihr Kleid aufzuknöpfen.
    Freudestrahlend schlang sie die Arme um seinen Hals und streichelte sein goldblondes Nackenhaar. »Bring mich nach Hause, Yuri.«
    »Bald. Und ich lasse dich nie wieder gehen, meine Liebste.«
    Am nächsten Morgen traf ein Telegramm von Yuri in Nizza ein. Alex und Zena saßen auf der Terrasse über dem Meer. In einem bequemen Korbsessel zurückgelehnt, hielt die junge Mutter ihr schlafendes Baby im Arm, und Bobby fuhr auf seinem Dreirad über den Marmorboden.
    »Stell dir vor, Yuri und Amalie heiraten«, verkündete Alex. »Und er fügt hinzu, sie würde sich entschuldigen, weil sie dich so unhöflich behandelt hat.« Skeptisch hob er die Brauen. »Kaum zu glauben, daß dieses Biest die Krallen einzieht …«
    »Jedenfalls freue ich mich für die beiden.« In ihrem eigenen Glück wünschte Zena allen Menschen auf dieser Welt nur das Beste.
    »Trotzdem – eine seltsame Ehe …«
    »Nicht unbedingt. Amalie und Yuri wuchsen auf aneinandergrenzenden Ländereien in der Ukraine heran und genossen gemeinsam ihr erstes Liebeserlebnis. Als sie schwanger wurde, wollte er sie heiraten. Aber sie mußte wegen der Spielschulden ihres Vaters eine reiche Partie machen. Deshalb nahm Yuri die kleine Betsy zu sich. Übrigens, er telegrafiert mir, ich soll mich in neun Monaten bereithalten, um die Patenschaft für seinen Erben zu übernehmen. Die beiden kehren in die Ukraine zurück.«
    »Sicher bekommen sie wunderschöne Kinder.«
    Alex warf einen Blick auf das blonde Baby »Wenn ich’s nicht besser wüßte, würde ich behaupten, Yuri hätte auch deinen Sohn gezeugt.«
    »Wie kannst du so etwas sagen!«
    »Nun, er war oft in deiner Nähe.«
    »So wie du!«
    »Weiß ich denn, was passiert ist, während ich betrunken war? Und was Yuris Charakter betrifft, mache ich mir keine Illusionen.«
    »Und was hältst du von meinem Charakter?« fragte sie beleidigt.
    »Immerhin habe ich dich auf der Straße aufgelesen. In derselben Nacht wurdest du meine Geliebte, und danach quartierte ich dich in meiner Datscha ein – wogegen du nichts einzuwenden hattest. So benimmt sich keine tugendhafte Frau.«
    »Glaubst du mir, wenn ich dir versichere, daß ich mich keinem anderen Mann außer dir hingegeben habe?« Was sie in der Gewalt des grausamen Türken empfunden hatte, konnte man wohl kaum als Hingabe bezeichnen.
    »Natürlich glaube ich dir«, beteuerte er. Aber die Zweifel ließen sich nicht zerstreuen. Wie auch immer, er würde das blonde, blauäugige Baby lieben, weil es Zenas Kind war. Und daß er sie zurückerobert hatte, erschien ihm wichtiger als alles andere.
    »Mein Vater war blond und hatte blaue Augen«, erklärte sie.
    »Gewiß, du hast recht.«
    Noch nie hatte er eine Frau geliebt. Nichts durfte sein Glück mit Zena zerstören. Deshalb biß er die Zähne zusammen und beschloß, die verdächtige Haarfarbe seines Sohnes und die Augenfarbe nie mehr zu erwähnen.
    Am späteren Abend, während die Kinder bereits schliefen, trafen zwei weitere Telegramme ein.
    »Großer Gott!« rief Alexander und nahm die beiden Kuverts vom Silbertablett des Butlers. »Findet man denn nirgendwo Ruhe und Frieden?« Er riß das erste Telegramm auf, und fluchte mehrmals, bevor er es seiner Frau wortlos überreichte.
    Erschrocken las sie die Warnung ihrer Schwägerin. Katelinas Mann war wieder einmal aus Europa zurückgekehrt und wütend über ihre enge Freundschaft mit Wolf gewesen. Unmißverständlich hatte er gedroht, er würde ihr die Kinder wegnehmen. Und Wolf drohte, er würde Katelina und die Kinder entführen und Stefan töten. Von diesem
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