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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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Bobbys Hand und ließ den Messingklopfer gegen die Tür fallen. Ein würdevoller Butler führte sie in die Halle und warf einen kurzen Blick auf ihren gewölbten Bauch. »Sie wünschen, Madame?«
    »Ich möchte Sasha sehen – Prinz Alexander.«
    »Im Augenblick empfängt er keinen Besuch.«
    »Vielleicht können Sie ihm eine Nachricht überbringen.«
    »Das ist leider unmöglich. Vorerst darf er nicht gestört werden. Wenn Sie ein andermal wiederkommen wollen …«
    »Nein, ich will ihn heute sprechen«, beharrte sie, verärgert über die Arroganz des Mannes.
    »Tut mir leid, Madame.«
    »Ich will Papa sehen«, piepste Bobby, den Zena über ihre Absicht informiert hatte.
    Papa? Großer Gott, dachte der Butler, die beiden muß ich möglichst schnell loswerden. Auf diesen Besuch legt der Prinz gewiß keinen Wert. Hastig umfaßte er Zenas Ellbogen und wollte sie zur Tür ziehen. Da erklangen Schritte auf der Treppe, die zum ersten Stock führte. »Ah, der kleine Prinz!« Alle drei wandten sich zu Feodor, Alex’ Kammerdiener, der lächelnd die Stufen herablief. »Keine Bange, Harrison, das geht schon in Ordnung. Diese Dame ist Prinzessin Zena Kuzan.«
    Überschwenglich entschuldigte sich der Butler. Das ganze Personal wußte, wie verzweifelt der Prinz seine Frau suchte. Aber Harrison hatte nichts von ihrer Schwangerschaft erfahren.
    Zena und Bobby folgten dem Kammerdiener die Treppe hinauf.

4
    In einer offenen Tür blieben sie stehen. Diskret zog sich Feodor zurück. Die Augen geschlossen, lag Alex in einem breiten Mahagonibett. Seltsamerweise war der Raum eher spärlich eingerichtet, mit schlichten dunklen Chippendale-und Chinoiserie-Möbeln, die nicht zur Opulenz des maurischen Palasts paßten. Trotz des Kopfverbandes sah Sasha wundervoll aus. Im rötlichen Licht des Sonnenuntergangs bildete sein bronzebraunes Gesicht einen faszinierenden Kontrast zum blütenweißen Leinenkissen.
    »Darf ich eintreten?« fragte Zena leise.
    Verwirrt öffnete er die Augen, dann schenkte er ihr jenes gewinnende Lächeln, das ihr Herz von Anfang an erwärmt hatte. Sie erschien ihm schöner denn je – schöner als in seiner Fantasie. Denn die Erinnerungen hatten ihn stets verfolgt, obwohl er in all den Wochen bestrebt gewesen war, Zena zu vergessen.
    »Liebste!« rief er freudestrahlend und verstummte. Zum erstenmal in seinem Leben fühlte er sich in Gegenwart einer Frau unsicher.
    »Wenn du willst – daß ich bei dir bleibe …«, stammelte sie.
    »Wenn ich’s will? Nichts auf der Welt wünsche ich mir sehnlicher. Nie mehr gehe ich in den Club. Jeden Abend bleibe ich zu Hause. Was immer du verlangst … Verdammt, ich kann nicht aufstehen! Komm doch her!«
    Da eilte sie zu ihm, sank aufs Bett und an seine Brust. Er küßte sie mit dem verzweifelten Hunger, den er erfolglos in den Armen anderer Frauen zu stillen versucht hatte. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn. Er war ihr Leben. Nicht einmal der Himmel konnte ihr ein größeres Glück bieten.
    Während sie einander umfangen hielten und ihre Liebe beteuerten, zwängte sich eine kleine Gestalt zwischen sie. »Papa, Bobby ist auch da.«
    Lächelnd schaute Alex in die flehenden Kinderaugen. »Ja, Gott sei Dank – du hast mir so gefehlt«, versicherte er und zog ihn an sich. »Warst du lieb zu deiner Schwester?«
    »Sie spielt nicht mit mir. Nicht so wie du, Papa. Spielen wir?« »Gleich, Bobby. Erst muß Papa mit Zena reden. Schau mal in die Schublade da drüben. Darin wirst du was finden, das dir sicher gefällt.«
    Voller Zuversicht, daß er sich mit Zena versöhnen würde, hatte Alex während der Reise nach Frankreich in Warschau eine Menge Spielzeug gekauft.
    Eifrig sprang Bobby aus dem Bett, und wenig später war der Boden mit Spielsachen übersät.
    »Kann ich nicht gut mit Kindern umgehen?« fragte Alex grinsend. Dann wurde er ernst und strich über Zenas runden Bauch. »Das habe ich dir angetan … Haßt du mich dafür?«
    »O nein, Sasha.«
    »Willst du mich wirklich wiederhaben?«
    »Natürlich«, wisperte sie. Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Dankbar und glücklich preßte er sie an sich. »Nachdem du spurlos verschwunden warst …«
    »Aber ich habe dir einen Brief geschickt«, unterbrach sie ihn.
    »Einen Brief? Wohin?«
    »In den Club.«
    »Diesen Brief habe ich nie erhalten.« Er lachte bitter. »Also hätte ich mir das Leid der letzten Monate ersparen können.«
    »Du hast ihn nicht bekommen?«
    »Nein. Deshalb versuchte ich, das Glück zu vergessen, das
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