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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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du mir geschenkt hattest, und ich tat alles, um mich abzulenken – bis ich dein Halsband sah.«
    »Mein Halsband?«
    »Ja, Kasimirs Frau hat es eines Abends getragen, und da wurde mir klar, wie sinnlos mein Ablenkungsmanöver war – wie sehr ich dich liebe. Und ich beschloß, dich zurückzugewinnen. Verdammt, mir fehlen die richtigen Worte. Ich kenne nur die verlogenen, verführerischen, unbedeutenden – nicht die echten …« Was sagte man, um auszudrücken, was man empfand? So viele Frauen hatte er erfreut, aber noch keine geliebt. Schließlich erklärte er schlicht und einfach: »Ich liebe dich. Liebst du mich immer noch? Oder ist es zu spät?«
    »Niemals habe ich aufgehört, dich zu lieben. Ich bemühte mich darum. Aber es gelang mir nicht.«
    »O ja, das habe ich auch versucht. Und es war unmöglich. Keine Frau konnte dich ersetzen.«
    »Keine Frau?« wiederholte sie empört.
    Seine Augen verengten sich. »Und der Mann im Park?«
    »Also deshalb bist du über die Straße gerannt.«
    »Ja – und da wurde ich niedergefahren. Wilder Zorn hatte meinen Blick getrübt.« Alex lächelte gequält. »Erzähl mir von diesem Mann!«
    »Alistair ist nur ein Freund.«
    »Alistair?« fragte Alex mißtrauisch.
    »Und er war sehr gut zu mir, Sasha.«
    »Wie gut?« Trotz seiner eigenen Seitensprünge verspürte er heiße Eifersucht.
    »Einfach nur gut. Er ist Engländer. Vor zwei Jahren verlor er seine Frau, und ich glaube, er fühlt sich sehr einsam.«
    »Verdammt, morgen schicke ich ihm ein Dutzend Mädchen, die ihn amüsieren sollen. Dazu muß er sich nicht an meine Frau heranmachen.«
    »Bitte, Alex, er ist nicht so leidenschaftlich wie du, sondern ruhig und zurückhaltend.« »Dann schicke ich ihm eben ein Dutzend ruhige, zurückhaltende Mädchen.«
    »Das meinst du doch nicht ernst?«
    »Natürlich nicht. Aber er soll meine Frau in Ruhe lassen.«
    »Oh, du bist ja eifersüchtig, Sasha.« Ihre Augen strahlten.
    »Ist dir das aufgefallen? Und damit meine Ansprüche zweifelsfrei anerkannt werden, will ich dich sofort heiraten.«
    »Aber wir sind verheiratet.«
    »Diese Stammesriten mögen ja schön und gut sein – vermummte Gestalten, gackernde Hühner, und so weiter …« Seufzend schnitt er eine Grimasse. »Aber mein Kind soll in einer legalen Ehe geboren werden. Sonst gibt es womöglich erbrechtliche Schwierigkeiten.«
    »Unsinn, das russische Reich hat die Hochzeiten im Kaukasus stets anerkannt.«
    »Weil es abseits der Garnisonen ohnehin keine Gesetze anwenden kann. Hör mal, wenn wir in Nizza heiraten, könnten wir auf meiner Yacht nach Algier fahren und dort die Flitterwochen verbringen.«
    »Legst du wirklich so großen Wert darauf?«
    »O ja.«
    »Also gut.«
    Erleichtert seufzte er auf. »Und wo heiraten wir?«
    »Jedenfalls in aller Stille. Da ich im neunten Monat schwanger bin, wäre eine große Hochzeit nicht comme il faut. Die russische Kirche – und zwei Zeugen. Das genügt.«
    »Wäre morgen zu früh? Bis dahin kann ich meinen angeknacksten Rippen wieder ein bißchen Bewegung zumuten. Hoffentlich heiraten wir zum letztenmal. Wenn ich mir jedesmal gebrochene Rippen einhandle, verzichte ich lieber auf eine dritte Zeremonie.«
    Zenas Herz jubelte. »Morgen? Einverstanden!«

5
    Nachdem sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatten – die Mühlen der französischen Bürokratie mahlten unglaublich langsam –, heirateten sie in der prachtvollen Cathédrale Orthodoxe Russe St. Nicolas.
    Zena schrieb einen Brief an Alistair und bat ihn, ihr den Kummer zu verzeihen, den sie ihm bereitet habe. Freundlich und verständnisvoll wie eh und je, antwortete er, selbstverständlich würde er sich über ihre Versöhnung mit Prinz Kuzan freuen und ihr alles Gute wünschen.
    Auch Alex erhielt einen Brief des Earls, was er Zena gegenüber nicht erwähnte.
    Im Gegensatz zu seiner Behauptung hatte er tatsächlich ein Dutzend ›ruhige, zurückhaltende‹ Mädchen zu seinem Rivalen geschickt. Es war ihm schwergefallen, solche Damen in seinem Bekanntenkreis aufzuspüren, weil er sich normalerweise nicht mit diesem Frauentyp befaßte.
    Das ›Geschenk‹ traf in zwei Kutschen vor Alistairs Haus ein, begleitet von einem Brief, in dem der Prinz seiner Hoffnung Ausdruck gab, der Earl möge unter den Damen einen Ersatz für Zena finden. Im Postskriptum betonte Alex, er erwarte kein Dankschreiben, da seine Gemahlin nichts von der Aktion erfahren solle.
    Trotzdem antwortete Alistair und schickte seinen Kammerdiener Ridgely in den
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