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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)
Autoren: Per Matthias Griebler
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fiese Klette!“ ergänzte Horzella, immer noch erfolglos versuchend, irgendwie aus M’s Aktionsradius zu entweichen.
    „Hossa …“, dankend streckte Miller die Arme nach dem ihr von Busza gereichten Bademantel aus, „ein echter Lebemann …“
    „Rossa“, verbesserte Lorenzi auf ein völlig anderes Pferd aufspringend.
    „Ganz recht. Also ist Ihnen die Organisation nun doch nicht gänzlich unbekannt?“
    „Wie meinen?“ Miller schaute irritiert zurück.
    „Ach vergessen Sie’s …“ Lorenzi setzte erneut an. „Danielle Rossa, ein zweitklassiger Messerstecher und Frauenvertrimmer mit bolivianischrussischen Wurzeln – Amaroks rechte Hand.“ Sie gab der Agentin mittels Laserpointer einen Richtungsschuss. „Erkannt?“
    „Ah …“ Miller nickte. Der kleine bebrillte Typ Marke Börsenmakler auf Psychotrip im Bild links war also gemeint. Gar nicht so einfach bei der Aufnahme einen Einzelnen zu identifizieren. Denn abgesehen von dem kurzgeschorenen Prachtkerl in der Mitte, um den es ja wohl ging, denn um seinen Schädel hatte man immerhin einen dicken roten Filzstiftkreis gezogen, zeigte das Foto, welches Licht und Hintergrund nach zu urteilen vermutlich beim Besuch in einem Nachtclub aufgenommen war, schließlich noch ein knappes Dutzend weitere Personen: bärbeißige Bodyguards, leicht gekleidete Partybeilagen, schwule Oberkellner, ein paar alternde Schmusesänger, Oberkellner mit Schmusesängern – die üblichen Verdächtigen eben.
    „Eine bessere Fotografie von ihm haben wir leider nicht …“, entschuldigte sich Horzella, dem Millers zusammengekniffener Blick keinesfalls entgangen war. „Und diese eine war schon schwer genug zu bekommen! All die aufzuzählen, die in den letzten Jahren ihr Leben lassen mussten, nur damit wir hier halbwegs anständige Powerpoint-Präsentationen zum Laufen kriegen – das würde Stunden dauern ...“
    „Balkan, richtig?“ Nachdenklich studierte Miller die für sie eindeutig daraufhin deutenden Gesichtszüge des Markierten.
    „Wow – Volltreffer ...“ Lorenzi nickte. „Es wurde eben nicht zufällig Jugoslawien gesagt, oder Schätzchen?“
    „Schätzchen?“
    „Dottore, Agent – bitte …“ Nummer Eins sah beide tadelnd an. Der kleine Zickenkrieg den M und Busza alltäglich beim Streit ums Mittagsdessert anzettelten, war ihm eigentlich schon genug. Nicht umsonst hatten seine vier Ex-Frauen eine Vereinbarung unterschreiben müssen, dass der Besuch der Sonntagskirche ausschließlich der aktuellen Partnerin vorbehalten war. Er seufzte leise.
    „Fakt ist“, erteilte er sich dann selbst wieder das Wort, „hätten wir es damals gewollt, dann wäre Amaroks gesamte Organisation vor exakt zwei Monaten und 26 Tagen komplett zerschlagen worden.“
    „Komplett?“
    „Komplett, Agent.“ Nummer Eins nickte. „Die SOA hatte einen Maulwurf eingeschleust der in den letzten 27 Monaten nichts anderes getan hat, als auf diesen einen Augenblick hinzuarbeiten. Jedoch …“
    „Jedoch“, übernahm jetzt Graf, „keine fünf Stunden vor Einsatzbeginn nahm unser Mann über den Notkanal Kontakt mit uns auf. Etwas Großes wäre im Gange, eine Sache, die alles andere in den Schatten stellen würde, etwas, gegen das die üblichen Großlieferungen an Waffen aus ehemaligen russischen Armeebeständen und ungarische Bauernmädchen wie Dreck aussehen würden …“
    „Normalerweise hätte ich jetzt auf Uran getippt …“, murmelte Miller, „da es hier aber wohl immer noch mit um einen Kunstdieb und Trickbetrüger geht – keine Ahnung …“ Sie lächelte unbeholfen.
    „Mal was ganz neues …“ Kopfschüttelnd griff sich Lorenzi die vor ihr stehende Kaffeekanne. „Mit einem Mal konzentrierte Amarok all seine Bemühungen auf die Suche nach einer Art Schwert“, fuhr sie dann selbst wieder fort und goss sich ein. „Und Francesco, er sollte es für ihn finden.“
    „Ein Schwert?“
    „Ja, irgend so eine Art antiker Dolch ...“ Horzella überlegte angestrengt.
    „Gliedius …“ Oh Gott, er schluckte. Hatte er das gerade laut gesagt?
    „Ich, ich meine Gladius“, korrigierte er sogleich hastig.
    „Gladius. Ganz recht, Kleiner.“ Graf schenkte ihm seinen berühmten Blick Nummer Sieben – zur Faust geballt.
    „Auch römisches Kurzschwert genannt“, fügte er dann noch hinzu. „Und ein solches Kurzschwert sollte Francesco für ihn finden …“
    „Ein antiker Dolch, römisches Kurzschwert, auch Gladius, ja? Oh, Mann. Gott bewahre …“ Miller stöhnte auf. „Verfolgt
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